Smog

Smog ist eine Wortzusammensetzung aus den beiden englischen Begriffen „Smoke“ (deutsch: Rauch) und „Fog“ (deutsch: Nebel, Dunst). Smog ist somit eine Verbindung von Nebel (als natürlichem Wetterereignis) und Luftverunreinigungen aus Rauch bzw. Abgasen. Geprägt wurde der Begriff in London zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

London-Smog

Smog tritt in Großstädten oder industriellen Ballungsgebieten vor allem in Verbindung mit Inversionswetterlagen auf, bei denen die oberen Luftschichten kälter als die unteren Luftschichten sind. Die untere (wärmere) Luftschicht wird von der oberen (kühleren) Luftschicht abgeschirmt, dies bringt es in der Folge mit sich, dass sich Luftschadstoffe in den unteren kühlen Schichten ansammeln. Diese sichtbare Verunreinigung der Luft wird als Smog bezeichnet, der als gesundheits- und umweltgefährdend gilt. Bestandteile des Smog sind unter anderem Stickoxide, Schwefeldioxid und Kohlenwasserstoffverbindungen sowie Staub und Ruß. Sie stammen aus verschiedenen Schadstoffquellen (wie Verbrennungsmotoren von PKW). Gesundheitsschädlich sind vor allem auch die Verbindungen des Schwefeldioxids mit Wasser (schweflige Säure und Schwefelsäure), welche bei Menschen Reizungen und Erkrankungen der Atemwege und Schleimhäute auslösen können.

Darüber hinaus können sie auch Schäden an Pflanzen („Saurer Regen“ / „Baumsterben“) und Gebäuden (hier sind vor allem Sandstein, Kalkstein aber auch Beton betroffen). Erhöhte Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid lösen beim Menschen unterschiedliche gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen und Übelkeit aus. Hohe Konzentrationen führen zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und -bei entsprechender Exposition- sogar zum Tod. Bei Smog-Alarm sollten Menschen es vermeiden, sich im Freien aufzuhalten. Ebenfalls ist auf erhöhte körperliche Aktivitäten und Anstrengungen zu verzichten.

Smog in Deutschland

In Deutschland kam es zu Beginn der 1960er Jahre zu ersten ernsthaften Smog-Situationen. Bei der Smog-Krise im Ruhrgebiet Anfang Dezember 1962 kam es zu einer signifikanten Erhöhung der Anzahl von Todesfällen (156 Menschen) gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr. Seit Ende der 1970er Jahre kam es in Deutschland mehrfach zu Smog-Alarmen im Ruhrgebiet sowie in West-Berlin. Seit den 1990er Jahren kam es in der Bundesrepublik nach einem letztmaligen Smogereignis in Berlin 1991 zu keinen Winter-Smog-Alarmen mehr. Dies ist auf die Optimierung der Verbrennungsmotoren der KfZ sowie auf erhöhte Anforderungen bei der Reduktion des Schadstoffausstoßes von Industrieanlagen zurückzuführen.

Als Maßnahmen gegen den Smog in deutschen Großstädten können auch die Einführung von Tempo 30-Zonen sowie die Einführung einer LKW-Maut bzw. City-Maut betrachtet werden. Ergebnis dieser Maßnahmen ist zum einen die Vermeidung von innerstädtischem Verkehr sowie die Reduktion von Schadstoffausstoß durch eine Reduzierung von Fahrgeschwindigkeiten. Die Einrichtung von so genannten Umweltzonen ist für viele deutsche Städte ebenfalls ein Weg, die Luftreinhaltung in den Innenstädten zu verbessern.

Sommersmog

Der oben beschriebene Smog wird auch als „Winter-Smog“ oder auch „London-Smog“ bezeichnet. Daneben gibt es auch den so genannten „Sommer-Smog„. Diese Art von sommerlichem Smog wird nach einer der stark betroffenen Städte auch unter dem Begriff „Los-Angeles-Smog“ verwendet. Nach der hauptsächlich verursachenden chemischen Substanz wird er zudem „Ozon-Smog“ genannt. Ozon ist der Hauptbestandteil dieses photochemischen Sommer-Smogs. Unter dieser Art des Smogs versteht man die Belastung der bodennahen Luftschichten durch eine erhöhte Konzentration von Ozon. Dieser Smog entsteht bei sonnigem Wetter, welches die Entstehung von Ozon begünstigt. Durch die UV-Strahlung bei schönem Wetter verbinden sich Stickstoffoxide und Kohlenwasserstoffe zu Ozon.

Ozon, welches in Bodennähe vorkommt, ist für Menschen, Tiere und Pflanzen schädlich. Die Ozonwerte werden daher durch Mess-Stationen erfasst, so dass bei hohen Belastungen entsprechend informiert werden kann. Generell stellen längere hochsommerliche Schönwetterlagen mit viel Sonnenschein eine optimale Grundlage für die Entstehung von Ozon sowie für die daraus resultierende Sommersmog-Situation dar.

Gründe für Ozonentstehung

Die Ursache der Ozonentstehung ist vor allem in den Schadstoff-Emissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren (aber auch bei den Emissionen von Industrie und Haushalten) zu suchen. Gerade Moleküle unverbrannten Kohlenwasserstoffs weisen eine hohe Reaktionsfreudigkeit auf und führen bei entsprechender UV-Einstrahlung zu Reaktionen, an deren Ende Ozon steht. Gleich aus welcher Quelle Ozon entsteht, ist das Reizgas, welches man ab einer bestimmten Konzentration auch am Geruch erkennen kann für die menschlichen und tierischen Atmungsorgane schädlich. Folgen einer Ozon-Exposition können Husten, Augenreizungen, Reizungen von Lunge und Bronchien sowie Kopfschmerzen sein. Der Aufenthalt im Freien sowie erhöhte körperliche Anstrengungen sind bei erhöhten Ozon-Konzentrationen nicht empfehlenswert.

Ozon kann auch bei der Verwendung von Laserdruckern durch elektrostatische Entladungen entstehen (Büro-Smog). Maßnahmen zur Vermeidung des Sommersmogs liegen bei der Reduktion des Ausstoßes von Stickoxiden und flüchtigen Kohlenwasserstoffen.

Haze

Der Begriff Haze stammt ebenfalls aus dem Englischen (Dunst). Er bezeichnet eine besondere Form von Smog, nämlich die Auslösung des Smog-Ereignisses durch Brände (bei Naturkatastrophen und Brandrodungen). Insbesondere kommt Haze in Südostasien vor, da dort zur Anlage von Palmöl-Plantagen immer wieder große Flächen Urwalds durch Brandrodungen vernichtet werden. Auch Haze ist für die betreffenden Bewohner höchst gesundheitsschädlich. Insbesondere Kinder, ältere Menschen, Asthmatiker und Menschen mit Allergien laufen Gefahr bei Haze ernsthafte gesundheitliche Schäden zu erlangen. Generell gilt es auch hier, den Aufenthalt im Freien auf ein unbedingt erforderliches Maß einzuschränken und körperliche Anstrengungen möglichst zu vermeiden.

Elektrosmog

Neben den genannten Smog-Varianten, die auf der erhöhten Konzentration von Luftschadstoffen basieren, entsteht der Elektrosmog durch elektrische, magnetische sowie elektromagnetische Felder. Menschen, die solche Felder wahrnehmen können werden als elektrosensibel bezeichnet. Generell wird die schädliche Wirkung des so genannten Elektrosmogs von weiten Teilen der Wissenschaft bestritten.

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