Tornado

Der Begriff Tornado bezeichnet einen kleinräumigen Luftwirbel bzw. einen kleinräumigen Wirbelwind. Obwohl in der Regel kleinräumig, können Tornados verehrende Folgen haben. Es gibt weitere Begriffe für den Tornado. So spricht man in den USA hier oft auch von einem Twister. In Europa und auch in Deutschland wird ein Tornado oft auch als Windhose bezeichnet. Tornados über Wasser heißen auch Wasserhosen. Ein Tornado kann von ein paar Sekunden bis hin über eine Stunde lang andauern. Die durchschnittliche Tornadozeit beläuft sich auf rund 10 Minuten. Dabei ist ein Tornado nicht von Anfang an sichtbar. Erst durch aufgewirbelten Staub und andere Materialien wird ein Tornado für das menschliche Auge auch tatsächlich sichtbar. Dabei können die Windgeschwindigkeiten im Tornado selbst bis zu 500km/h erreichen. Bei der Vorwärtsbewegung erreicht ein Tornado meist um die 50km/h, aber auch Geschwindigkeiten von 100km/h und mehr wurden hier schon gemessen.

Die Entstehung eines Tornados

Im Prinzip kann ein Tornado immer und überall entstehen. Es gibt jedoch viele Faktoren, die eine Tornadobildung begünstigen. Räumliche und zeitliche Gegebenheiten spielen hierbei eine genauso große Rolle wie die gegebenen Wetterbedingungen. In der Regel entstehen Tornados immer dort, wo auch Gewitter entstehen können oder gar gerade toben. Das richtige Zusammenspiel von Temperatur und Feuchtigkeit in der Luft ist für die Entstehung eines Tornados enorm wichtig. Und auch eine sogenannte konvektive Bewölkung. Das bedeutet, Quellwolken entstehen durch aufsteigende Feuchtigkeit und Luftblasen. Über dem Festland steigt warme Luft spiralförmig nach oben bis hin zu den Gewitterwolken. Aufgrund der Feuchtigkeit bildet sich dann unterhalb der Wolkendecke eine Art Schlauch, der sich dann bis zur Erde hin hinabbildet. Ein Tornado entsteht.

Bei der Entstehung unterscheiden Wissenschaftler zwischen mesozyklonalen Tornados und nicht mesozyklonalen Tornados. Mesozyklonal bedeutet hier, dass neben dem richtigen Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnis auch die zunehmende Windgeschwindigkeit sowie die Änderung der Windrichtung bei der Entstehung des Tornados eine wichtige Rolle spielen.

Vorkommen von Tornados

Prinzipiell können Tornados immer und überall entstehen. Am Häufigsten aber werden Tornados im mittleren Westen beobachtet. Hier, im Landesinneren, gibt es sogar ein benanntes Tornadogebiet, das sogenannte Tornado Valley. Hierzu zählen u.a. die Bundesstaaten Texas, Oklahoma, Nebraska und auch Kansas. Von den in den USA jährlich bis zu 1.200 registrierten Tornados kommen alleine in Tornado Valley rund 600 zur Entstehung. Doch es gibt weltweit Gebiete und Länder, wo vermehrt Tornados auftreten. So z.B. auch in Japan und Australien, Südafrika, Europa und Argentinien. Und auch in Deutschland werden immer häufiger Tornados gesichtet und beobachtet.

Im Gegensatz zu den Tornados in den USA fallen sie in Deutschland jedoch meist schwächer und harmloser aus. Nur selten kommt es in Deutschland zu ernsthaften Schäden und Verwüstungen durch Tornados der stärkeren Klasse. Im Schnitt werden hier jährlich rund 300 schwache Tornados registriert. Weniger starke Tornados kommen des Weiteren u.a. auch auf den britischen Inseln und in Florida vor. Über Land treten Tornados meist ab Frühsommer auf. Ihr Maximum erreichen Sie dann im Sommer. Meist entstehen hier dann in den warmen Abendstunden Tornados. Über dem Wasser gibt es die meisten Tornados, die Wasserhosen, im Spätsommer zu Tagesbeginn. Spätsommer, weil hier dann die Wassertemperaturen am höchsten sind.

Die Einteilung der Tornados nach ihrer Stärke und Intensität

Tornados treten je nach Voraussetzungen, Gebieten und Jahreszeiten unterschiedlich stark auf. Um diese Stärke einheitlich benennen zu können, entwickelten Wissenschaftler eine Skala, die sogenannte Fujita-Skala. Hier gibt es dann die Klassifizierungen F0 – F6. F0 bedeutet hier dann ein sehr schwacher Tornado. F6 hingegen steht dann für einen überaus straken Tornado. Ein F6 jedoch wurde in der Praxis noch nie beobachtet. Die stärksten je beobachteten oder registrierten Tornados waren Tornados der Kategorie F5. Die tobten dann meist in Teilen der USA, aber auch für Deutschland wurden schon Tornados dieser Stärke registriert. Oft verwüsten Tornados ganze Landstriche. Je nach Intensität werden auch Häuser und anderen Gegenstände teilweise stark beschädigt oder gar zerstört.

Und auch Menschen sterben immer wieder durch die unsagbar große Kraft von Tornados. Oft, weil sie es nicht schafften, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Dort, wo Tornados an der Tagesordnung sind, wie z.B. in vielen Teilen der USA, bauen die Menschen spezielle Schutzkeller unter oder neben ihre Häuser, um vor den Gewalten eines Tornados flüchten zu können. Und auch bei den Bauweisen der Häuser wird vermehrt auf eine maximale Stabilität geachtet.

Die Tornadoforschung

Das Phänomen Tornado gibt es schon seit Jahrhunderten. Weniger alt hingegen ist die Tornadoforschung. Und die Forschung steht hier teilweise noch ganz am Anfang. Obwohl Wissenschaftler schon viel über Tornados erfahren haben, so sind es dennoch Naturphänomene, die immer wieder Rätsel aufgeben und für Überraschungen gut sind. Leider meist negativer Natur. Seit Ende der 40er Jahre sind Wissenschaftler in den USA in der Lage, relativ zuverlässige Tornadoprognosen zu stellen. Dies ist wichtig für das hier eingerichtete Frühwarnsystem. Denn nur so können die Menschen rechtzeitig gewarnt werden und sich in Sicherheit bringen. Aufgrund des häufigeren Auftretens von Tornados und Deutschland wird auch hier einem Frühwarnsystem gearbeitet.

Und auch in den USA werden diese Prognose- und Warnsysteme aufgrund von immer neueren Erkenntnissen immer weiter ausgebaut und perfektioniert. U.a. sind es die sogenannten Tornadojäger, mit deren Hilfe es möglich ist, immer wieder neue Erkenntnisse über die Tornados zu erlangen. Diese Jäger wagen sich immer wieder mitten ins Geschehen, um neue und wichtige Erkenntnisse zu gewinnen, u.a. auch zum Schutz der Menschen.

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