Vulkanausbruch Eifel
Vulkane gibt es überall auf der Erde. Ein Vulkan, das steht für eine geologische Struktur, die dadurch entsteht, dass das sogenannte Magma aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche dringt und hier mit viel Kraft ausströmt. Magma entsteht durch die Hohen Temperaturen im Erdinneren. Ab einer Tiefe von rund 100 km können hier Temperaturen von 1.000 °C bis hin zu 3.000 °C herrschen. Diesen Temperaturen können viele Gesteine nicht Stand halten, sodass sie schmelzen. Aufgrund der hohen Temperaturen steigt der Druck im Erdinneren oft immer weiter an, so dass es hier dann immer wieder zu sogenannten Eruptionen kommt. Das bedeutet, das Magma wird durch Risse und Spalten nach oben befördert und bricht aus. Dies wird dann auch als Vulkanausbruch oder Vulkanismus bezeichnet. Magma, die an die Erdoberfläche befördert wurde und dort dann erkaltet, wird auch als Lava bezeichnet.
Die verschiedenen Vulkanarten
Unterschieden werden Vulkane u.a. nach ihrer Aktivität. So gibt es z.B. die erloschenen und die ruhenden Vulkane. Bei den erloschenen Vulkanen gehen Wissenschaftler davon aus, dass hier keine Ausbrüche mehr zu erwarten sind. Nicht so bei ruhenden Vulkanen. Hier ist immer noch Magma vorhanden, die jederzeit wieder ausbrechen und der Vulkan wieder aktiv werden kann. Zum Kreis der Vulkane zählen auch die Geysire und heiße Quellen sowie Quellen mit Gasaustritten.
Immer noch gibt es überall auf der Welt viele aktive Vulkane. Grundsätzlich kommen die meisten Vulkane an den sogenannten Plattengrenzen vor. Überall dort, wo die ozeanischen Platten und die Kontinentalplatten aufeinandertreffen, entstehen Risse und Spalten, wo Magma leicht ausdringen kann. So können besonders gut an diesen Stellen Vulkane entstehen. Auf jedem Kontinent gibt es noch aktive Vulkane. In Europa u.a. den Äthna und den Vesuv, in Asien z.B. den Barren Island. In Afrika gehören der Fako und der Fogo zu den noch aktiven Vulkanen, in Nord Amerika u.a. der Mount Akutan. Der Mount Pele und der Arenal sind 2 aktive Vulkane in Mittelamerika, der Cotopaxi und der Maipo in Südamerika. Auch in Australien und Ozeanien gibt es noch aktive Vulkane, so z.B. den Big Ben. Und in der Antarktis zählt der Mount Berlin zu den aktiven Vulkanen.
Die Entstehung der Vulkaneifel
Als Vulkaneifel wird ein Teil der Eifel in Rheinland-Pfalz bezeichnet. Diese Bezeichnung erhielt diese Region aufgrund des hier lange vorhandenen Vulkanismus. Die Vulkaneifel erstreckt sich über rund 2.000 km² vom Rhein bis hin zur Wittlicher Senke. Noch heute sind die Folgen der vulkanischen Aktivitäten der Vulkaneifel deutlich sichtbar. U.a. sind Bims- und Basaltablagerungen, Vulkanbauten wie Kuppen oder Säulen, Lavaströme und Vulkankrater wie z.B. der Laacher See eindeutige Zeichen und Zeugen des Vulkanismus. Vor über 50 Millionen Jahren kam es hier zu den ersten Aktivitäten und Ausbrüchen. Und noch heute sind die Folgen dieser Zeit deutlich sichtbar. So erzählen auch die sogenannten Eifelmaare Geschichten aus der Vulkanzeit. Maare, das sind Krater, die durch Wasserdampfexplosionen entstanden sind und heute mit Wasser gefüllt sind. Bekannte Maare der Vulkaneifel sind u.a. der Pulvermaar oder auch der Weinfelder Maar.
Jahrelang waren unzählige Wissenschaftler auf der Suche nach den Gründen für den verstärkten Vulkanismus in der Eifel. Noch heute fallen die Meinungen hier unterschiedlich aus. Die meisten Wissenschaftler jedoch gehen von einem Hot Spot bzw. einer sogenannten Plume unter der Oberfläche der Vulkaneifel aus. Plume, das bedeutet hier eine bis zu 1.400°C heiße Zone, die rund 200 °C wärmer ist als ihre nähere Umgebung unter der Oberfläche. Diese Plume könnte zum vermehrten Vulkanismus in der Eifel geführt haben. Die hohen Temperaturen führten zu Gesteinsschmelzen, der Druck stieg an, es kam zu Magmaausbrüchen und Erderhebungen. So gibt es in der Vulkaneifel auch Regionen, die sich im Laufe der Zeit bis zu 300 m erhoben haben, eben durch diese Aktivitäten.
Die Vulkaneifel heute – Nutzen und Gefahren
Heute ist die Vulkaneifel ein beliebtes Reiseziel für Touristen. Die schönen Landschaften und die Zeugen des Vulkanismus sind begehrte Ausflugsziele. Auch zahlreiche Museen und Geoparks ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Und der Vulkanismus der Vergangenheit hatte durchaus noch weitere guten Seiten und Vorteile. So nutzt noch heute die Baustoffindustrie u.a. die Bimsablagerungen zur Gewinnung von Mörtel und Bausteinen. Dabei ist der Vulkanismus in der Eifel noch lange nicht vorbei. Auch heute noch ist das Gebiet der Vulkaneifel aktiv. Dies wird u.a. durch die Gasaustritt des Laacher Sees immer wieder deutlich. Unter der Oberfläche brodelt es noch immer. Auch die hier noch vorkommenden Geysire bezeugen dies.
Die letzten echten Ausbrüche von Vulkanen in der Eifel liegen über 10.000 Jahre zurück. So brach der letzte Vulkan in der Westeifel vor 11.000 Jahren aus, in der Osteifel vor 13.000 Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass hier keine Ausbrüche mehr zu erwarten sind. Der Vulkanismus der Eifel ist keineswegs erloschen, er ruht nur bzw. ist teilweise in Form von Gasen und Geysiren sogar noch aktiv. Wissenschaftler schließen nicht aus, dass es in Zukunft wieder zu neuen Eruptionen und Ausbrüchen kommen kann. Ebenso können jederzeit auch wieder Schlakenkegel, Erderhebungen oder auch Maare entstehen. Ob und wann solche Phasen jedoch wieder auftreten, können Wissenschaftler nicht genau vorhersagen.