Atomunfall im Südosten der Ukraine
03.12.2014 – 11.45 Uhr: Im Südosten der Ukraine hat sich laut Ministerpräsident Jezenkuk ein Atomunfall ereignet.
Bisher waren keine weiteren Informationen bekannt. Der Energieminister beruft zur Zeit eine Pressekonferenz ein. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.
12:05 Uhr: Das Kernkraftwerk Saporischschja, das nach Angaben von Interfax betroffen sein soll, versorgt beinahe den gesamten Süden der Ukraine. Saporischschja gilt als leistungsstärkstes Atomkraftwerk Europas und ist extrem bedeutsam für die Energieversorgung der Ukraine. Mit dem Bau des Kraftwerks Saporischschja wurde im Jahr 1980 begonnen.
12:10 Uhr: Nach Angaben von Medien ist in Saporischschja der Strom ausgefallen.
12:13 Uhr: Das Kraftwerk liegt am Fluss Dnepr und ist das fünftgrößte der Welt. Es produziert etwa einen Fünftel des gesamten ukrainischen Strombedarfs. „Uns ist bekannt, dass es einen Unfall im Kernkraftwerk Saporischschja gegeben hat“, so Jazenjuk. Laut Angaben von Interfax habe der Zwischenfall im Block 3 des Kraftwerks stattgefunden.
12:20 Uhr: Die Sprecherin des Kraftwerks Saporischschja sagte der „Welt“, dass Block Drei am 28. November für Reparaturarbeiten abgeschaltet wurde. Grund sei eine Störung in der Elektronik. Die Reparaturarbeiten sollen bis zum 5. Dezember dauern, danach soll der Block wieder in Betrieb gehen. Eine erhöhte Radioaktivität auf dem Gelände des Kraftwerkes wurde von ihr nicht bestätigt. Was Ministerpräsident Arseni Jazenjuk mit dem Atomunfall meinte, wisse sie nicht.
12:24 Uhr: „Spiegel Online“ meldet, dass Ministerpräsident Jazeniuk erklärte, es habe sich „ein Atomunfall“ ereignet. Auf der umgehend einberufenen Pressekonferenz erklärte der ukrainische Energieminister Wolodimir Demtschischin, dass keine Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet worden seien. Das Problem solle bis Freitag behoben sein.
12:30 Uhr: Der Energieminister kann zur Zeit noch keine völlige Entwarnung geben. Es seien nicht genügend technische Details bekannt. Doch vieles spreche für einen leichten Zwischenfall.
12:31 Uhr: Erhöhte Werte von Radioaktivität wurden laut Behördenaussagen bisher nicht gemessen.
Im April 1986 kam es in der Ukraine im Kernkraftwerk Tschernobyl zu einer Atom-Katastrophe mit verheerenden Folgen.