Gründe Globale Erwärmung
Seit dem 20. Jahrhundert prognostizieren Klimaforscher einen raschen Anstieg der Durchschnittstemperatur der Meere und der erdnahen Atmosphäre, was im Volksmund kurz als globale Erwärmung bezeichnet wird. Obgleich das Klima der Erde bestimmten Schwankungen unterliegt, gehen die Klimaexperten davon aus, dass das menschliche Eingreifen in die Natur die Ursache für die globale Erwärmung ist. Diese globale Erwärmung ist also „anthropogen“ erzeugt worden. Wichtig bei der Diskussion über die Gründe für die Erderwärmung ist die strenge Unterscheidung zwischen Wetter und Klima. Das Wetter beschreibt nur zeitnahe, regionale Veränderungen in der Atmosphäre, während das Klima den Wetterverlauf über einen längeren Zeitraum beobachtet. In der Regel nimmt man dafür einen Zeitraum von 30 Jahren.
Diverse Gründe für globale Erwärmung
Es gibt verschiedene Gründe für die globale Erwärmung, mit denen sich die Klimaforschung seit dem 19. Jahrhundert beschäftigt. 1824 entdeckte Jean Baptiste Joseph Fourier den sogenannten Treibhauseffekt, während John Tyndall im Jahr 1862 die ersten Gase benennen konnte, die den Treibhauseffekt verursachten – wie zum Beispiel Kohlendioxid und Wasserdampf. 1896 veröffentlichte dann Svante Arrhenius die Hypothese, dass die anthropogene Kohlendioxid Anreicherung der Atmosphäre zu einem Anstieg Erdtemperatur führen könnte. Der britische Metereologe Ernest Gold präsentierte 1908 eine Abhandlung über den Einfluss des wachsenden Kohlendioxidgehaltes auf die Tropopause. Dies gilt als Kennzeichen der globalen Erwärmung und konnte in der späteren Zeit tatsächlich nachgewiesen werden.
1950 konnten Klimaforscher dann der Öffentlichkeit beweisen, dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre angestiegen war. Seitdem gibt es regelmäßige Messungen. Gilbert Plass errechnete 1956 mithilfe eines Computers einen Anstieg der Durchschnittstemperatur um 3,6 Grad Celsius. Allerdings konnte bis in die 1980er nicht genau ermittelt werden, inwieweit die Erhöhung der gemessenen Durchschnittstemperatur wirklich auf den Anstieg der für den Treibhauseffekt verantwortlichen Gase zurückzuführen sei. Und erst seit den letzten Jahrzehnten gilt der menschliche Einfluss auf die globale Erwärmung als sehr wahrscheinlich.
Der Treibhauseffekt gilt als eine Ursache der globalen Erwärmung
Der Treibhauseffekt entsteht nach Meinung der Klimaforscher dadurch, dass die Treibhausgase das kurzwellige Sonnenlicht ungehindert in die Erdatmosphäre eindringen lassen. Gleichzeitig verhindern sie die Abgabe der erdeigenen Infrarotstrahlung. Dadurch steigt ihre Temperatur an und sie emittieren selber langwellige Strahlung. Dieser erdgerichtete Strahlungsanteil wird von Experten als atmosphärische Gegenstrahlung bezeichnet, der die Erde stärker erwärmt als die kurzwellige Sonneneinstrahlung dies könnte. Mit Beginn der industriellen Revolution verstärkte sich der Treibhauseffekt, da der Mensch mehr Treibhausgase produzierte, die auch messtechnisch erfasst werden konnten.
Zugleich konzentrierten sich die vier wichtigsten Treibhausgase. Zum Beispiel stieg der Anteil an Kohlendioxid so stark an, da der Mensch vermehrt fossile Brennstoffe verbrauchte, was einherging mit der großflächigen Rodung von Naturwäldern und dem Aufkommen der Zementindustrie. Der Anteil des Treibhausgases Methan stieg um 148 Prozent an, was den höchsten Wert seit 800.000 Jahren darstellt, wie Forscher durch Messungen in Eisbohrkernen nachweisen konnten. Allerdings ist das Treibhausgas Methan 25-mal gefährlicher für Atmosphäre als zum Beispiel Kohlendioxid in der gleichen Menge.
Einfluss der Sonneneinstrahlung
Auch die Sonneneinstrahlung hat einen gewissen Einfluss auf die globale Erwärmung sowie die Aerosole, also staubfeine Partikel in der Erdatmosphäre. Die genauen Auswirkungen von Aerosolen sind in den unterschiedlichen Schichten der Atmosphäre noch nicht genau geklärt. Als sicher gilt jedoch, dass in den unteren Atmosphärenschichten Aerosole in Form von Rußpartikeln zu einem Anstieg der Erdtemperatur führen. Früher nahmen die Klimaforscher an, dass das Ozonloch eine weitere Ursache für die globale Erwärmung wäre.
Inzwischen ist die moderne Forschung jedoch zu dem Schluss gekommen, dass das Ozonloch einen kühlenden Effekt auf die Erderwärmung hat. Auch die Sonnenaktivitäten haben einen eher geringen Einfluss auf die globale Erwärmung und stellen keine Hauptursache für den Anstieg der Durchschnittstemperatur da. Selbst die Abwärme aus allen Produktionsprozessen ist kein Hauptverursacher der globalen Erderwärmung, sondern ist nur zu einem 1 Prozent an der Erderwärmung beteiligt.
Die Abholzung des Regenwaldes fördert die globale Erwärmung
Bäume sind natürliche Konsumenten des Treibhausgases Kohlendioxid und ein gewachsener Wald ist ein großer Speicher für Kohlendioxid. Wird ein Wald durch Abholzung oder Brandrodung vernichtet, so landet das entweichende Kohlendioxid in der Atmosphäre. Somit fördert die Abholzung großer Waldflächen weltweit auch den Treibhauseffekt in einem schwer kalkulierbaren Maße.Zudem könnte eine globale Erderwärmung zusätzlich den tropischen Regenwald schädigen, was wiederum die Freisetzung des Treibhausgases Kohlendioxid unterstützen würde.
Die Tierzucht ist ein weiterer erheblicher Faktor, der zur globalen Erwärmung beiträgt. Experten der UNO belegen in ihren Berichten: Die Viehzucht ist für 65 Prozent der Stickoxidemissionen und 37 Prozent des gesamten Methangasvolumens verantwortlich zu machen. Dazu kommt noch, dass 64 Prozent der Ammoniakproduktion ebenfalls von der Viehzucht weltweit verursacht werden. Der zunehmende Wohlstand in vielen Ländern hebt gleichzeitig auch den Bedarf an Fleisch und tierischen Produkten an, was wiederum zu einer wachsenden Bedeutung der Viehzucht als Wirtschaftsfaktor führt. Jedoch verursacht die wachsende Tierzucht schwere Umweltschäden und begünstigt den Treibhauseffekt in erheblichem Maße.
Um neue Weidenflächen zu schaffen, werden zumeist großflächig Wälder gerodet. Diese Rodung verursacht eine Zunahme des Kohlendioxidgehaltes in der Atmosphäre, und sobald die Viehzucht beginnt, erzeugen die Tiere unter anderem das besonders schädliche Methangas, was zu einer weiteren Verstärkung des Treibhauseffektes und zur globalen Erwärmung führt.
Kohlendioxidausstoß der Verkehrsmittel
Ähnlich schädlich auf die globale Erwärmung ist der Verkehr, wobei es keinerlei Rolle spielt, ob der Autoverkehr oder der Flugzeugverkehr gemeint ist. Der individuelle Autoverkehr verursacht einen erheblichen Anteil an der Kohlendioxidentstehung, wobei der Anstieg des individuellen Verkehrs durch Kraftfahrzeuge aller Art global nicht aufzuhalten sein wird. Immer mehr Menschen in Schwellenländer sind zunehmend in der Lage, sich ein Auto als Verkehrsmittel zu leisten. Um hier den Kohlendioxidausstoß zu senken, sind vor allem technische Maßnahmen gefragt, die die Emissionen des Autos reduzieren. Ein Umstieg auf alternative Energieformen anstatt des Verbrauchs fossiler Brennstoffe wäre wünschenswert.
Behebung der Ursachen des Klimawandels
Die Hauptursache für die globale Erwärmung und dem dadurch befürchteten Klimawandels sind der Mensch und sein Bedürfnis, seinen Lebensstandard ständig zu verbessern. Dadurch verursacht der Mensch auf ganz verschiedene Arten einen ständigen Anstieg der globalen Erwärmung. In der Regel verweisen die Klimaforscher darauf, dass der Umweltschutz eine große Rolle bei der Eindämmung des Treibhauseffektes spielt. Sie betonen aber auch, dass jeder einzelne Mensch zur Reduktion des Anstiegs der weltweiten Durchschnittstemperatur beitragen kann, indem er jene Aktivitäten verringert, die die globale Erwärmung fördern.
Dazu gehört unter anderem die Reduzierung des Ausstoßes von Kohlendioxid, sei es durch privaten Energieverbrauch, durch das ständig wachsende Verkehrsvolumen, durch häufigen Fleischgenuss und verschiedenen weiteren Ursachen. So würde eine Verringerung des Fleischverbrauchs bereits einen positiven Effekt auf die Reduzierung der Freisetzung von Methangas und Kohlendioxid haben. Jedoch sind hier nicht nur verantwortungsbewusste Privatpersonen gefragt, sondern auch die Industrie muss sich ihrer Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusster werden, genauso wie die Regierungen aller Nationen zu ihrer Verantwortung in Bezug auf die globale Erwärmung stehen müssen.
Das Bewusstsein der Menschen schärfen
Bei allen Menschen sollte ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass man sich mit der globalen Erwärmung letztendlich selbst am meisten schadet. Denn ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 2 Grad Celsius würde weltweit sehr nachhaltige Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. Schon heute bekommen viele Menschen die Auswirkungen der globalen Erwärmung in Form von teilweise verheerenden Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Wirbelstürmen zu spüren. Auch eine Anhebung des Meeresspiegels würde das Leben vieler Menschen sehr zu ihrem Nachteil verändern. Dabei sollte niemand vergessen, dass der Prozess der globalen Erwärmung erst am Anfang steht und sich zu einer Spirale entwickeln kann, die den Treibhauseffekt ständig verstärken würde. Allein das Auftauen des Permafrostbodens der Tundra würde riesige Mengen schädlichen Methangases freisetzen.