Die Globalisierung der Arbeitswelt
Im Laufe der Globalisierung gab es deutliche Veränderungen in der Arbeitswelt. Vor allem die ökonomische Globalisierung trug dazu bei, dass die Menschen weltweit miterlebten, dass Erwerbstätigkeit nicht automatisch mit sozialer und ökonomischer Sicherheit verbunden ist, um ein selbstbestimmtes Leben zu leben. Vor allem im 21. Jahrhundert sind viele Menschen mit wachsender Unsicherheit konfrontiert. Es ist weltweit schwierig, einen Arbeitsplatz zu finden, der sozial- sowie arbeitsrechtlich geschützt ist. Seit den 90er Jahren wurden vor allem in Afrika sowie im Mittleren Osten Arbeitsplätze geschaffen, vor allem für die Bereiche Handel und Dienstleistung in Form von Lohnarbeit bei Zuliefererunternehmen. Hierbei wurden oftmals nationale Arbeitsnormen verletzt. Mehr zum Thema Globalisierung der Arbeitswelt können Sie in diesem Beitrag nachlesen.
Wie kam es zu Wachstum ohne Beschäftigung?
Das ökonomische Wachstum in den vergangenen Jahren ging mit einer sehr geringen Beschäftigungsquote einher, was vor allem durch technische Innovationen und Flexibilisierung des Arbeitseinsatzes möglich war. Hierdurch stieg zwar die Produktivität der Arbeit und das gesellschaftliche Mehrprodukt wuchs, aber zugleich entstanden weniger qualitativ hochwertige Arbeitsplätze. Ferner wurden zahlreiche Stellen wegrationalisiert.
Die Ursache dieses Wandels liegt einerseits in der Deregulierung sowie Liberalisierung der Finanzmärkte und andererseits bei den deutlich gestiegenen Kapitalkosten, wodurch der Druck auf Profite von den Unternehmen an ihre Arbeitnehmer weitergegeben wurde und dadurch wiederum ökonomische Unsicherheiten entstanden. Außerdem verschärfte sich der internationale Wettbewerb um billige Importgüter, weil Zölle und andere Handelshemmnisse abgebaut wurden und internationale Finanzinstitutionen Druck auf verschuldete Entwicklungsländer ausübten, damit diese sich mehr auf den Export ihrer Waren konzentrierten.
Das größte Problem, das durch den Freihandel entstand, war mit Sicherheit die Verschärfung des Wettbewerbs und der damit einhergehende Abbau von Arbeitsplätzen. Darüber hinaus setzen Einzel-, Großhändler und Markenhersteller immer mehr auf grenzüberschreitende Wertschöpfung, was nicht nur die physische Produktion der Güter betrifft, sondern auch hinsichtlich Forschung, Design, Verkauf, Marketing und Entwicklung. Viele deutsche Unternehmen behalten ihren Firmensitz in Deutschland und verlagern die gesamte Herstellung nach Osteuropa oder in ein Entwicklungsland, wo sie mit Hilfe von Subunternehmen ihre eigenen Kosten senken und zugleich ihre Flexibilität steigern können.
Welche Probleme birgt die Globalisierung der Arbeitswelt?
Vor allem reiche Länder profitieren deutlich von der Globalisierung der Arbeitswelt, weil sie die Möglichkeit haben, international Handel zu betreiben und viel bessere Chancen haben, ihre Produkte zu verkaufen. Hierdurch werden diese Länder ökonomisch betrachtet noch mächtiger und können ihren eigenen Wohlstand erhöhen.
Ferner bringt die Globalisierung auch zahlreiche Probleme mit sich und der weltweite Missstände vergrößern sich. Vor allem, weil reiche Länder die freie Wahl haben, wo sie ihre Produkte kaufen, müssen die schwächeren Länder ihre Produkte viel günstiger anbieten, um mit ihrer Konkurrenz mithalten zu können. Oftmals sind die Preise so niedrig, dass die Menschen in den ärmeren Ländern kaum etwas verdienen und für einen Hungerlohn arbeiten müssen.
Einige Schwellenländer wie beispielsweise China, Indien und Brasilien wiederum haben deutlich von der Globalisierung profitiert, obwohl in diesen Ländern der Raubbau an der Natur deutlich zugenommen hat und auch die Kinderarbeit deutlich angestiegen ist. Insbesondere in China lebt ein Großteil der Bevölkerung in Armut und das Land hat mit massiven Umweltproblemen zu kämpfen.
Welche Auswirkungen hatte die Globalisierung der Arbeitswelt noch?
Weltweit entstanden durch Übernahmen und Zusammenschlüsse riesige Konzerne, die die Märkte dominieren, zum Global Player aufgestiegen sind und Einfluss auf die Politik nehmen. Diese Unternehmen handeln größtenteils in ihrem eigenen Interesse und sind daran interessiert, die eigene Macht auszubauen und ihren Gewinn zu maximieren. Aus diesem Grund sind sie dazu bereit, Umweltschutzmaßnahmen oder Maßnahmen zum Schutz der Arbeitnehmer zu verhindern.
Vor allem in den ärmsten Ländern wird keine Rücksicht auf Umweltprobleme genommen und so werden bewusst wertvolle Wälder zerstört oder Zementfabriken in Naturschutzgebieten errichtet. Während die Macht von riesigen Konzernen immer weiter wächst, ist die Wirtschaft von armen Ländern nicht konkurrenzfähig und von wirtschaftlichen Großmächten abhängig.
Ärmere Länder auf Weg in Unabhängigkeit unterstützen
Die Armut in den Entwicklungsländern ruht größtenteils auf dem Umstand, dass diese Länder eine hohe Verschuldung bei internationaler Bank und beim Internationalen Währungsfonds haben. Diese Staaten haben Kredite aufgenommen, aber sie können sie bis heute in den meisten Fällen nicht zurückzahlen. Im Gegenteil, diese Länder brauchen oftmals noch mehr Geld, wobei der IWF weitere Kredite nur gegen bestimmte Auflagen bewilligt, wie beispielsweise niedrige Löhne oder der billige Verkauf von Waren ins Ausland.
Hierunter leiden vor allem die Ärmsten der Armen, weil sie in eine starke Abhängigkeit vom Weltmarkt geraten und fehlende Nahrungsmittel aus dem Ausland kaufen müssen. Vor allem die Textilindustrie lässt ihre Produkte zu sehr niedrigen Preisen in armen Ländern produzieren. Dort bekommen die Arbeiter viel weniger Lohn wie beispielsweise in Bangladesh und müssen unter gefährlichen und bedenklichen Umständen nähen. Ebenso führt dies vermehrt zu Kinderarbeit. Die meisten Arbeiter in diesen Ländern befinden sich in einer Notlage und setzen ihre eigene Gesundheit bei der harten Arbeit aufs Spiel.
Was muss verändert werden?
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Folge der Globalisierung der Arbeitswelt immer größer geworden, daher ist es an der Zeit dieser Entwicklung entgegen zu steuern. Ferner wird dieses Gefälle auch in den einzelnen Ländern deutlich. Während gut ausgebildete Menschen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind, haben wenige qualifizierte und ungelernte Arbeiten kaum Chancen auf einen Job und sind daher gezwungen unsicherer Stellen anzutreten.
Viele Kritiker fordern die Politik dazu auf, endlich die weltweiten Missstände und den teilweise unfairen Handel zu beseitigen. Daher demonstrieren Globalisierungsgegner auch auf dem bekannten G8-Gipfel, wo ihrer Meinung nach zu wenig gegen die weltweite Armut und die Missstände unternommen wird, während vor allem das Gefälle zwischen Nord und Süd immer größer wird. Kritiker zeigen auf, dass auf diesem Gipfel, eher die Interessen der mächtigen Staaten im Vordergrund stehen und sie ihre eigene Vormachtstellung ausbauen wollen.
Globalisierungsgegner setzen sich dafür ein, dass ein gewisser Wohlstand für alle geschaffen wird, anstatt die Reichtümer ungleich verteilt bleiben. Ferner wollen sie, dass weltweit die Menschenrechte durchgesetzt werden und eine Wirtschaft betrieben wird, bei der Umwelt und Mensch im Mittelpunkt stehen, indem soziale Ungleichheit verringert wird und allgemein gültige Regel für alle geschaffen werden.
Darüber hinaus müssen die ärmeren Länder dahingehend unterstützt werden, dass sie ihre eigene Wirtschaft aufbauen können und mehr Unabhängigkeit erlangen. Weltweit gibt es auch heute noch viele Menschen, die vor Hunger, Armut oder flüchten und denen von anderen Ländern kein Asyl gegeben wird. Auch in diesem Bereich muss einiges geändert werden und mehr für Flüchtlinge getan werden. Einerseits bedeutet Globalisierung eine weltweite Vernetzung, aber andererseits schotten sich die reichsten Länder von den ärmeren Ländern immer mehr ab.
Dies ist vor allem in Hinblick auf die Europäische Union und Afrika beobachtbar, wodurch vielen Kriegsflüchtlingen in Europa keine Hilfe und kein Asyl geboten werden. Illegale Migration ist ein aktuelles Thema, für das eine Lösung gefunden werden muss. Insgesamt brachte die Globalisierung der Arbeitswelt einige Vorteile aber auch Nachteile mit sich. Daher ist heutzutage vor allem die Politik gefragt, die sich für mehr soziale Gleichheit weltweit einsetzen muss und Strategien gegen die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich entwickeln sollte.
Während einige Schwellenländer stark von der Globalisierung der Arbeitswelt profitiert haben, leidet der Großteil der Entwicklungsländer bis heute an Armut, Kinderarbeit und Umweltkatastrophen. Wenn die reichen Länder sich mehr für die Beseitigung der Probleme und die Belange der ärmeren Länder einsetzen würden, könnten viele Nachteile in diesen Ländern zum Guten verändert werden. Und dann profitieren nicht nur die Reichen von der Globalisierung der Arbeitswelt, sondern alle Menschen auf der ganzen Welt.