Globale Epidemien

Der Begriff Epidemie umfasst ein sehr weit gestreutes Spektrum der verschiedensten Krankheiten. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und heißt so viel wie die Ankunft oder der Aufenthalt einer im Volk verbreiteten Krankheit. Von einer Epidemie spricht man, sofern sich eine bestimmte Krankheit im örtlichen und zeitlichen Sinn unter einer bestimmten Menschengruppe häuft und sich in kurzer Zeit die Neuerkrankungen in einem begrenzten Bereich erhöhen.

Es gibt viele verschiedene Arten von Krankheiten, die mit einer Epidemie einhergehen. So zum Beispiel die seinerzeit plötzlich aufgetretene Schweine- oder Vogelgrippe, aber auch viele in den Tropen verbreitete Krankheiten sowie Pest, HIV, BSE oder SARS. Aber auch die Cholera, Typhus oder Dengue gehören zu den weit verbreiteten Epidemien. Da eine Epidemie sich in einem verschmutzten Umfeld meist besser ausbreiten kann, als in einem sauberen, kommen viele dieser Krankheiten nur noch in den Slums der Dritten Welt vor. In der restlichen Welt sind die Bewohner meist schon durch funktionierende Abwassersysteme geschützt, eine Epidemie ist jedoch nie ganz auszuschließen. Hier herrscht gerade bei den jährlich neu auftretenden Grippeviren, wie der Schweinegrippe, eine höhere Gefahr sich daran anzustecken.

Die Grippe

Die Grippe, auch Influenza genannt, kann in vielen verschiedenen Variationen auftreten. Sie wird durch Viren ausgelöst und ist nicht mit dem grippalen Infekt zu vergleichen, der auch häufig und fälschlicherweise als Grippe bezeichnet wird. Der Krankheitsverlauf der Grippe hingegen ist weitaus stärker und kann bei betroffenen Personen aus einer Risikogruppe im schlimmsten Fall durchaus auch zum Tod führen. Die sogenannten Influenzaviren, die für eine Grippe verantwortlich sind, kommen auf der ganzen Welt vor. Da die Influenzaviren, vor allem die aus der Gruppe A, sehr wandlungsfähig sind, ist man nie ganz geschützt gegen die Viren, selbst wenn man geimpft wurde. Denn die neuen Erreger verbreiten sich ebenfalls wieder sehr schnell und so kann auch ein geimpfter Mensch durchaus an Grippe erkranken. Den besten Schutz erhält man daher, wenn man jedes Jahr im dem neu entwickelten Impfstoff geimpft wird und dadurch ein größeres Spektrum an Schutz erhält.

Auch die seinerzeit benannte Schweinegrippe war nichts anderes, als zum Vorjahr gewandelte Grippeviren. Mit dem Influenzavirus steckt man sich vor allem durch den direkten oder auch indirekten Kontakt mit einem Erkrankten an. Um also der Grippe vorzubeugen, hilft meist nur eine gute Hygiene und bei dem direkten Kontakt ein Mundschutz, weil die Viren über die Schleimhäute in den eigenen Körper gelangen können. Die Schweinegrippe wurde in den Jahren 2009 und 2010 zum Höhepunkt der bisherigen Grippeepidemien. Diese wird durch den H1N1 Influenza-A-Virus ausgelöst, der sich verändert hatte. So erkrankten hieran auch viele Menschen und es wurde eine weltweite Warnung ausgerufen. Denn dadurch, dass immer mehr Menschen mit dem Flugzeug reisen, verbreitete sich diese Grippeform extrem schnell auf der ganzen Welt, da auch die Viren aggressiver waren, als andere Viren der Grippe.

Die Vogelgrippe

Die Vogelgrippe hingegen befällt vor allem Vögel. Es handelt sich hierbei um eine Tierseuche, die meldepflichtig ist. Denn gerade in einer Massentierhaltung können sich die Viren schnell verbreiten. Durch Austausch von Zuchttieren können diese Viren sich sodann auf andere Geflügelfarmen in anderen Ländern der Erde verbreiten. Aber auch Zugvögel können von der Vogelgrippe betroffen werden, so dass sich diese so ebenfalls global verbreiten kann. Menschen können sich mit dem A/H5N1 Virus, wie die Vogelgrippe fachlich heißt, durchaus infizieren. Dies kommt allerdings sehr selten vor. Meist sind dies Menschen, die im direkten Kontakt mit den infizierten Tieren stehen, zum Beispiel in den Kontakt von Blut bei der Schlachtung kommen. Allerdings gilt die Übertragung auf den Menschen als ausgeschlossen, wenn die befallenen Eier oder das befallene Geflügelfleisch einer Hitze von mehr als 70°C ausgesetzt sind und gut durchgegart werden.

BSE

Auch BSE ist eine schwerwiegende Krankheit unter den Nutztieren. Sie ist besser bekannt als sogenannter „Rinderwahn„, da bei dieser Krankheit das Gehirn der Tiere betroffen wird. Forschungen zufolge können Menschen an der sogenannten Creutzfeldt-Jakob-Krankheit erkranken, wenn diese Fleisch von BSE verseuchten Rindern gegessen haben. Diese Krankheit verläuft oftmals tödlich. Man geht davon aus, dass die Übertragung bei den Tieren durch infiziertes Futter erfolgt. Eine Übertragung von Kuh zu Kuh wird ausgeschlossen. So kann es natürlich gerade bei dieser Erkrankung zu einer schnellen Verbreitung unter verschiedenen Herden kommen, wenn diese alle mit dem Futter aus derselben Produktion beliefert und gefüttert wurden. Der Höhepunkt der Erkrankungen wurde im Jahr 1992 festgestellt, heute hört man so gut wie nicht mehr von dieser Epidemie.

SARS

Die relativ neue Lungenkrankheit SARS hat ihren Ursprung in Asien. Man ist sich bis heute nicht sicher, wie diese häufig tödlich verlaufende Krankheit entsteht und geht davon aus, dass es sich hierbei auch um Viren handelt. Unterstützt wird die These, dass die Lungenkrankheit von seltenen wilden Tieren auf die Menschen übertragen werden, wie zum Beispiel von Schleichkatzen, die in Asien gerne als Delikatesse verzehrt werden. Ist man an SARS erkrankt, kann man andere nur mit der direkten Tröpfchenübertragung anstecken, eine indirekte Kontaktinfektion gibt es jedoch nicht. Daher ist es hier möglich, sich mit einem Mundschutz vor einer Erkrankung zu schützen.

HIV/AIDS

HIV ist ein Immunschwäche Virus, der unbehandelt zu AIDS und somit zum Tod führt. In den letzten dreißig Jahren hat die Verbreitung dieses Virus zu einer Panepidemie geführt, obwohl dieser Virus nur durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen werden kann. Tröpfcheninfektionen oder Kontaktinfektionen sind hierbei ausgeschlossen. Da dieser Virus allerdings lange Jahre nicht entdeckt wurde, denn die Erkrankten machen eine lange, mehrjährige Inkubationszeit durch, konnten auch immer mehr Menschen mit dem Virus infiziert werden, bevor er überhaupt erkannt wurde. Daher wurden viele Menschen in den ersten Jahren auch nicht nur beim Geschlechtsverkehr, sondern vielmehr bei Blutübertragungen in den Krankenhäusern infiziert.

Da dieses Problem zwischenzeitlich erkannt wurde, konnte die Ausbreitung von HIV und der Folgekrankheit AIDS in den letzten Jahren eingedämmt werden, es kommt aber immer noch wieder zu Ansteckungen. HIV hat seinen Ursprung in den afrikanischen Staaten, hier waren wohl als erstes Schimpansen und Gorillas infiziert. Die Viren, die bei den Gorillas festgestellt wurden, konnten sodann aber auch bei den infizierten Menschen nachgewiesen werden. Wie es zu einer ersten Ansteckung gekommen ist, ist bislang nicht eindeutig geklärt.

Die Pest

Die Pest ist eine Epidemie, die überwiegend durch Ratten übertragen werden kann. Daher ist diese Erkrankung häufig in den Ländern der dritten Welt zu finden, in denen die Menschen in großer Armut in den sogenannten Slums leben. In der westlichen Welt kommt die Pest, wenn, dann nur noch stark vereinzelt vor. Denn diese Krankheit wird durch ein Bakterium hervorgerufen, welches in schlechten hygienischen Zuständen am besten überleben kann. Übertragen wird es meist durch Flöhe, die eine infizierte Ratte als Wirt haben. An erster Stelle ist hier der Rattenfloh zu nennen, der allerdings bei Temperaturen unter 15°C nicht überleben kann und daher in Europa nicht zu finden ist. So sind Menschen, die in direkter Nähe zu Ratten leben, schneller gefährdet. Eine Schutzimpfung gegen die Pest kann helfen.

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