Globalisierung Definition
Unter Globalisierung versteht man einen Prozess, bei dem weltweite Beziehungen in verschiedensten Ebenen intensiviert werden. Es ist somit ein Versuch wichtige gesellschaftliche und ökonomische Prozesse der Gegenwart zu beschreiben, die zu einer zunehmenden globalen Verflechtung in Bereichen wie Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation führen. Die betreffenden Ebenen können einzelne Individuen sein, aber auch die gesamte Gesellschaft umfassen. Des Weiteren findet man solche eine Verflechtung innerhalb von Institutionen vor. Auch eine Zusammenarbeit und Verstärkung der Beziehungen zwischen Staaten wird als Globalisierung bezeichnet. Es werden also Systeme, Volkswirtschaften, Märkte und Gesellschaften miteinander verknüpft.
Die Verwendung des Begriffes
Es ist zu beachten, dass oftmals der Begriff Globalisierung nur in Verbindung mit der Wirtschaft genannt wird. Es lässt sich immer wieder lesen, dass damit lediglich die Vernetzung der Märkte verschiedener Länder miteinander gemeint ist. Dabei wird ein Weltmarkt ohne Handelsschranken ausgebildet, in dem eine grenzenlose Mobilität von Kapital herrscht. Es ist richtig, dass zum Beispiel auch der Import und Export zu diesem Begriff zählt, sowie der Handel zwischen den Nationen und die Auslagerung von Produktionsstätten in andere Länder als das eigene, um somit Kosten zu sparen. Doch diese Betrachtungen sind nur ein Teil der Globalisierungsdefinition.
Zu betrachten sind auch die Vernetzungen innerhalb der Politik oder der Kommunikation. Gerade das Zusammenspiel von Individuen, Institutionen und Staaten mithilfe der Kommunikation trägt zum Wachsen der wirtschaftlichen Globalisierung bei. Erst durch den Einzug des Internets oder anderer fortschrittlicher Methoden sich zu verständigen, wurden die Absprachen zum Beispiel zwischen Handelspartnern vereinfacht. Aufgrund der vorhandenen Technologien ist es heutzutage möglich, dass sich Personen weltweit verständigen können, unabhängig davon, wo sie sich befinden.
Auch die Verbreitung von Kulturen fördert die Globalisierung. So nimmt heutzutage die „westliche“ Kultur einen großen Einfluss auf andere Kulturen. Dennoch ist mittlerweile auch eine wachsende Einflussnahme der „östlichen“ Kultur auf andere Staaten erkennbar. Es ist also ersichtlich, dass die Definition mehrere große Bereiche umfasst, die ineinandergreifen beziehungsweise sich gegenseitig beeinflussen. Findet in einem Bereich ein Fortschritt in der Vernetzung statt, so wirkt sich das auch auf einen oder mehrere andere Bereiche aus. Abhängig von der Person, die die Definition der Globalisierung formuliert, wird oftmals jedoch nur ein Bereich betrachtet. Vor allem die Definition aus der Sicht der Wirtschaft ist immer wieder anzutreffen und weit verbreitet.
Ursprung des Begriffes
Obwohl es den Prozess, welcher heute als Globalisierung bezeichnet wird, schon seit langer Zeit gibt, so ist der Begriff jedoch erst in den letzten Jahrzehnten in den Sozialwissenschaften geprägt worden. Einigen Quellen zufolge wurde der Begriff zum ersten Mal 1944 verwendet. Erst fast 20 Jahre später tauchte das Wort 1961 zum ersten Mal in einem Lexikon der englischen Sprache auf. Es dauerte anschließend fast weitere 20 Jahre, bis der Begriff Globalisierung im heutigen Sinne populär wurde. 1982 verdeutlichte der US-amerikanische Trendforscher John Naisbitt in seinem Buch Megatrends das System der Globalisierung am Beispiel der Autoindustrie.
Diese Veröffentlichung hatte zur Folge, dass er als Erfinder dieses Wortes betrachtet wird. Nur ein Jahr später prägte ein deutscher Emigrant und ehemaliger Professor der Harvard Business School, namens Theodore Levitt, den Begriff in seinem Artikel „The Globalization of Markets“. In den darauf folgenden Jahren konnte von 1986-2000 eine große Verbreitung der Bezeichnung in Buchtiteln von deutschsprachigen Monografien beobachtet werden.
Heute trifft man den Begriff Globalisierung immer wieder an, da er sich mittlerweile in den alltäglichen Sprachgebrauch eingegliedert hat. Vor allem in den Sozialwissenschaften ist er weit verbreitet. Zusätzlich zu dem Begriff der Globalisierung wird mitunter auch die Bezeichnung Mondialisation verwendet. Diese stammt von dem französischen Wort „Le monde“ ab, was übersetzt „die Welt“ heißt. Jedoch ist dieser Ausdruck weniger verbreitet. Des Weiteren wird die Globalisierung manchmal auch als Entnationalisierung oder Denationalisierung bezeichnet. Diese Wörter trifft man jedoch oftmals an, wenn ein negatives Licht auf die Globalisierung geworfen werden soll, da damit der Macht- und Bedeutungsverlust des Nationalstaates, der aufgrund der wachsenden Vernetzung entsteht, beschrieben wird.
Die Antriebskräfte der Globalisierung
Der Hauptgrund für das Anwachsen der Globalisierung ist der technische Fortschritt. Vor allem in den Bereichen der Kommunikations- und Transporttechnologie beeinflussen Weiterentwicklungen die zunehmende Vernetzung sehr. So konnte zum Beispiel durch die Erfindung von Schiffen der Transport von Waren von Kontinent zu Kontinent ermöglicht werden. Mittlerweile werden die Schiffe immer größer und schneller beziehungsweise können auch mithilfe von Flugzeugen Produkte befördert werden, um so den Import und Export wachsen zu lassen und den Handel beleben zu können. Durch die somit gewonnene Transportmöglichkeiten und die über die Jahre hinweg sinkenden Kosten verlegten einige Firmen ihre Produktionsstätten ins Ausland.
Auch dieses Vorgehen hat zur Folge, dass die Vernetzung wächst, da nun der Handel und Transport aufblühen kann beziehungsweise Arbeitskräfte aus anderen Nationen angestellt werden. Dass dieses außer Vor- auch Nachteile mit sich bringen kann, ist ersichtlich. Dennoch trägt auch in diesem Beispiel die Kommunikation zur Ermöglichung der Verlegung der Produktionsstätten ins Ausland bei. Erst durch diese ist es möglich, dass sich Handelspartner weiterhin über hunderte von Kilometern hinweg verständigen können.
Ebenso kann der Fortschritt in ärmeren Ländern angekurbelt werden, da im Internet eine Vielzahl an Informationen und Produktionsbeschreibungen günstig zu erwerben sind. Die Entwicklung neuer Maschinen kurbelte ebenfalls die Globalisierung an. Diese unterstützten die Menschen bei der Arbeit oder ermöglichen eine höhere Produktionsrate in der gleichen Zeit mit besserer Qualität, sodass weltweit die Produktionskapazitäten ansteigen. Solche Entwicklungen nehmen automatisch auch wieder Einfluss auf die Gesellschaft und die Politik, wodurch in diesen Bereichen die Vernetzung ebenso intensiviert werden kann.