Globalisierung, Produkte & Märkte – Beispiele aus der Praxis
Die Prozesse und Folgen der Globalisierung sind besonders in der Wirtschaft beinahe weltweit spürbar, die Verflechtungen nehmen zu und wahrscheinlich wird „Globalisierung“ dabei oft mit dem Begriff der „Internationalisierung“ gleichgesetzt.
Dabei können jedoch „Globalisierung“ wie auch „Internationalisierung“ jeweils sowohl den Zustand wie auch den Prozess, der zu diesem Zustand führt, bezeichnen (vgl. Steger 1996:23).
Unabhängig von den treibenden Kräften der Globalisierung, wobei besonders politische und technologische Treiber ausgemacht werden, stellt sich die Frage nach den Auswirkungen auf die internationalen sowie auf die deutschen Märkte. Dabei soll in folgenden Praxisbeispielen der Markt der Konsumgüter für Privatpersonen im Fokus stehen.
Produktbeispiele der globalisierten Welt
Durch die Möglichkeiten eines globalen Ein- und Verkaufs erzielen international aufgestellte Firmen Kostenvorteile, denn sie genießen die Wahl des günstigsten Standorts und gewinnen somit an Wettbewerbsvorteilen. Dies führt dazu, daß die heimischen Märkte erhöhtem Wettbewerb durch Importe aus dem Ausland ausgesetzt sind (vgl. Gensler 1999:4).
Das Auto: Ein globales Produkt
Beispiele für betreffende Produkte gibt es in großer Menge. Schnell denkt man etwa an die weltweit verzahnte Automobilindustrie:
Teile werden aus der ganzen Welt, nicht selten sogar noch bei deutschen Weltmarktführern aus dem Mittelstand, bezogen; anschließend wird das entsprechende Modell im Werk zusammengesetzt, wobei die Automobilhersteller dabei inzwischen oft in Werke nah am Hauptabsatzmarkt investieren. Als Beispiele seien etwa Volkswagen Werke in China oder das BMW Werk in Spartanburg genannt.
Die Hersteller sparen so nicht nur an den Lohnkosten, die nahezu überall unter denen in Europa liegen. Auch die Einsparungen bei der Verschiffung in die großen Absatzmärkte lohnen sich auf lange Sicht.
So erhalten deutsche Kunden heute einen Premiumwagen eines deutschen Herstellers aus den USA. Durch globales Marketing und Werbemaßnahmen verschmelzen die Grenzen der Zielländer zusätzlich.
Hygieneartikel
Auch „im Kleinen“ wird das Ausmaß der Globalisierung anhand von Produktbeispielen deutlich. Viele Produkte wären – in Europa gefertigt – deutlich zu teuer in der Produktion, die Margen damit zu gering, oder der Endpreis für den Verbraucher viel zu hoch.
Produkte wie der Bleaching-Stift, dem Marketing nach ein Produkt aus den USA, werden in Deutschland vertrieben aber wahrscheinlich in Asien produziert. Whitening Pens verhelfen zu weißeren Zähnen und sind in Deutschland äußerst weit verbreitet, da sie zu den wenigen Produkten zählen, die nicht nur über Ärzte erhältlich sind.
Ähnliches gilt oft für Kleinstprodukte aus dem Badezimmer wie Zahnbürsten, Haarkämme oder Elektrogeräte wie den Fön: die Produktion ist längst ausgelagert, trotz Verschiffungskoste und weiteren Aufschlägen wie bspw. Zöllen liegen die Kosten pro Stück nicht selten im niedrigen Centbereich.
Fazit: Egal um welches Produkt welcher Größe es sich handelt – Unternehmen weltweit stellen sich auf Veränderungen der globalisierten Welt ein und prägen so den gesamten Prozess aktiv mit. Durch neue und günstige Konkurrenzprodukte müssen Hersteller im Inland mit anderen Mitteln punkten, etwa mit Qualität.
Quellen:
Gensler, Nicolai (1999): Globalisierung und Internationalisierung der Märkte und ihre Konsequenzen für kleine und mittlere Unternehmen; Erlangen. (zuletzt abgerufen am 17.06.2015)
Steger, Ulrich (Hg.) (1996): Globalisierung der Wirtschaft: Konsequenzen für Arbeit, Technik und Umwelt; Berlin.