Globalisierung Info
Seitdem der Begriff Globalisierung im Jahr 1982 von dem US-amerikanische Trendforscher John Naisbitt geprägt wurde, ist er zu einem Schlagwort geworden, das heute in aller Munde ist. Tatsache ist jedoch, dass vor dreißig Jahren niemand die rasante Entwicklung voraussehen konnte, welche die Globalisierung vorangetrieben hat. Heute spürt man die Tendenz in allen Bereichen des Lebens: Arbeitsplätze werden von internationalen Interessen der Unternehmen beeinflusst, persönliche Sparanlagen fluktuieren unter den Auswirkungen internationaler Finanzmärkte und auf den Regalen der Supermärkte sind Produkte aus aller Herren Länder erhältlich. So stellt man sich heute oft die Frage was der Antriebsmotor hinter der Globalisierung ist.
Was hat die Globalisierung verursacht?
Die technologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat in großem Maße dazu beigetragen, dass die Globalisierung fortschreiten konnte. Moderne Transport- und Kommunikationsmittel haben die Welt klein gemacht. Eine Reise nach New York oder Hong Kong, vor Jahren noch ein großes Abenteuer, ist heute für Geschäftsreisende und Touristen gleichermaßen Gang und Gäbe. Immer schnellere Verkehrsverbindungen machen es möglich, angenehm und problemlos zu reisen. Was für den Personenverkehr gilt, ist natürlich auch für den Güterverkehr gültig. Zitrusfrüchte aus Spanien, Bananen aus der Karibik und Wein aus Kalifornien gehören längst zu unserem täglichen Alltag. Aber auch industrielle Rohmaterialien können zeitgerecht genau dorthin verschifft werden, wo man sie benötigt.
Die moderne Kommunikation ist bahnbrechend gewesen, um all diese internationalen Transaktionen möglich zu machen. Ein internationales Ferngespräch, Übermittlung von Info per Fax und natürlich die allumfassende Kommunikation durch das Internet haben es möglich gemacht, heute ein Schnittmuster in Deutschland zu entwerfen, nach dem schon morgen in China ein Modell genäht wird. Geschäftsleute haben die Vorteile der Globalisierung als erste erkannt und nutzen sie auch am häufigsten aus. So wird heute dort produziert, wo die Bedingungen am günstigsten sind und überall dort vermarktet, wo sich Absatz schaffen lässt. Auch politische Aspekte haben die Entwicklung der Globalisierung unterstützt. So geht man heute davon aus, dass der Fall des Eisernen Vorhangs die neue Globalisierungsphase eingeläutet hat. Nachdem die Phase der Bipolarisierung der Welt ein Ende gefunden hatte, wurde es möglich, den Welthandel unbegrenzt aufzubauen.
Die Globalisierung bestimmt unser Leben
Gleichgültig wie man zum Thema steht, heute ist es niemandem mehr möglich, sich dem Einfluss der Globalisierung zu entziehen. So sind zum Beispiel die Arbeitsplätze heute von dem neuen, internationalen Trend bestimmt. War früher der Stellenmarkt regional begrenzt, hat er sich heute längst über die Grenzen Europas hinaus ausgeweitet. Viele Länder außerhalb Westeuropas weisen ein Lohnniveau auf, das wesentlich niedriger ist. Somit ziehen immer mehr Produktionsbetriebe vor, in den sogenannten Billigländern zu produzieren. Dadurch erwächst für den Arbeitnehmer heute eine größere Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, da er nicht nur gegen Mitbewerber aus dem eigenen Land kompetiert, sondern seinen Arbeitsplatz auch von Arbeitnehmern in anderen Ländern bedroht sieht.
Viele Betriebe versetzen heute Mitarbeiter in Zweigstellen in fernen Ländern. Will man eine gute Stelle behalten und ausbauen, bleibt da oft nichts anderes übrig, als die gewohnte Umgebung zu verlassen und in einem anderen Land einen neuen Anfang zu schaffen. Mit diesem Trend wir es in Ländern, wie Deutschland besonders für gering qualifizierte Arbeitskräfte immer schwerer, eine Arbeit zu finden. In absehbarer Zukunft werden auch höher qualifizierte Arbeiten vermehrt in das Ausland verlagert werden. Mithin ist eine stärkere Qualifizierung der Arbeitskraft nötig, um in Deutschland auch weiterhin eine Beschäftigung finden zu können. Diese Entwicklung führt in den Industrieländern auch zu einer steigenden Belastung des Sozialsystems. Info zum Thema beweist, dass die Globalisierung zu immer eingreifenderen Veränderungen in der Weltwirtschaft führt.
Auswirkungen im Bereich Kultur und Gesellschaft
Auch die Kultur wird von der Globalisierung beeinflusst. So kann man im Fernsehen stets mehr ausländische Filme und Sendungen anschauen und Musik ist aus allen Ländern zu hören. Auch bei der Esskultur haben wir heute eine breite Auswahlmöglichkeit. Amerikanische Fastfoodketten haben sich auf der ganzen Welt durchgesetzt und ausländische Spezialitätenlokale gelten als chic. Ob man dabei nun japanisches Sushi oder türkischen Döner vorzieht, bleibt jedem einzelnen überlassen. Viele Experten befürchten, dass durch diese Entwicklung regionales Kulturgut verloren gehen kann und in einer globalen Kultur aufgeht. Betrachtet man jedoch die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Kulturen auf der Welt, steht kaum zu erwarten, dass eine solche Entwicklung schnell voranschreiten wird.
Das Internet bietet heute weltweit einer großen Anzahl von Benutzern die Möglichkeit, Informationen über andere Länder und Kulturkreise zu erhalten. Auch wird das Erlernen von Fremdsprachen immer wichtiger, um sich auf einem globalen Arbeitsmarkt behaupten zu können. Auf diese Weise bereiten sich heute die Menschen in einer bewussten oder oft auch unbewussten Weise auf das Voranschreiten der Globalisierung zu. Eine vermehrte Tendenz zu Fernreisen trägt ein weiteres zu dieser Entwicklung bei. Das Bild einer globalisierten Gesellschaft ist jedoch ambivalent. Während die Befürworter der Globalisierung anführen, dass der Prozess dazu angetan ist, Armut abzubauen und Wohlfahrt und Wohlstand zu fördern, so weisen alle Infos doch darauf hin, dass sowohl in Industrienationen als auch in Schwellenländern Gewinner und Verlierer der Globalisierung zu finden sind.
Macht der großen Unternehmen
Aus politischer Sicht stellt sich eine immer größer werdende Macht der internationalen Großkonzerne fest. Sie sind in der Lage, die Politik zu beeinflussen und Regierungen zu Marionetten zu machen. Dazu sei als Beispiel nur die Frage der Standortkonkurrenz angeführt. Produktionsstätten wandern heute in Billiglohnländer ab. Darüber haben die Konzerne aber auch die Möglichkeit, beispielsweise die Gesetzgebung zum Umweltschutz zu beeinflussen. Sollen neue Gesetze verabschiedet werden, die strengere Auflagen für die Industrie bedeuten, ist die Androhung der Standortverlegung oft schon genug, um Politiker zum Einlenken zu bewegen. Der Erhalt der Arbeitsplätze, die für die Wirtschaft unentbehrlich sind steht da oft an erster Stelle. Desweiteren sind die Hochlohnländer wie Deutschland dazu angehalten, durch Abwanderung verloren gegangene Arbeitsplätze durch solche zu ersetzen, die hochqualifiziert und forschungsintensiv sind. Das stellt natürlich eine enorme Herausforderung an die Ausbildung der Menschen dar und es ist notwendig, Programme zu entwickeln, die es erlauben, den Wandel so rasch wie möglich zu vollziehen.
Strukturelle Veränderung durch Globalisierung
Mit dem Globalisierungsprozess sieht sich die Welt einem grundlegenden Strukturwandel gegenüber, der verschiedene Aspekte des Lebens betrifft. Das Zusammenspiel der Änderungen führt zu einer Periode tiefgreifenden Wandels, von dem sich die Weltbürger heute noch oft überfordert fühlen. Die Info zu diesen Veränderungen lassen sich in einigen Stichpunkten zusammenfassen: Heute gehören rund ein Drittel der Menschen auf der Welt einem liberalen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen System an, was den Welthandel möglich gemacht hat. Die Wichtigkeit der Industrien, die mit natürlichen Rohstoffen Güter produzieren wird heute immer mehr von den sogenannten künstlichen Industrien und dem Dienstleistungssektor verdrängt. Besitz von Naturschätzen und Land verliert stets mehr an Bedeutung an wissenschaftliche Innovationen und technisches Know-how.
Demographische Veränderungen werden das Weltbild ebenfalls verändern. Die Weltbevölkerung wächst in einem Maße, das es absehbar macht, wann die natürlichen Ressourcen nicht mehr ausreichend sein werden. Zusätzlich steigt besonders in den Industrieländern der Anteil der alten Menschen an der Gesamtbevölkerung ständig an, was Renten und Sozialabsicherung gefährdet. Weniger Menschen im arbeitsfähigen Alter müssen für mehr Rentner sorgen. Das Bild einer eindeutigen Weltwirtschaftsmacht ist im Schwinden begriffen. Hatte hier im vergangenen Jahrhundert die USA noch eindeutig die Vormachtstellung inne, ist heute eine Reihe von Staatengruppen maßgebend in der Weltwirtschaft. Dazu gehören auch einige neue Gruppen, wie zum Beispiel die industrialisierten Nationen Südostasiens und einige lateinamerikanische Staaten. Zunehmend machen sich in diesem Sinne auch die Transformationsländer Osteuropas bemerkbar.