Globalisierung und Folgen für Umwelt
Eines der ganz großen Themen der heutigen Zeit ist die Globalisierung. Viele befürworten die Globalisierung, doch genauso viele sind strikte Gegner. Regelmäßig liest und hört man in den Medien über Demonstrationen und zum Teil gewaltige Aktionen der Globalisierungsgegner. Einer der wichtigsten Argumente der Globalisierungsgegner ist die Umweltproblematik. Hier stehen vor allem zwei Punkte in der Kritik. Zum einen die durch die fortschreitende Globalisierung entstehenden Folgen für die Umwelt und zum anderen die Verteilung der vorhandenen Ressourcen. Doch bevor man auf diese Problematik eingeht, sollte man erst einmal klären, was unter Globalisierung zu verstehen ist.
Was man unter der Globalisierung im Allgemeinen versteht
Als Globalisierung kann man das „Zusammenrücken“ der Weltbevölkerung bezeichnen. Dabei ist weniger ein tatsächliches Zusammenrücken sondern eine schnelle Überbrückung von Entfernungen gemeint. Immer mehr Unternehmen verlagern bestimmte Dienstleistungen ins Ausland. Es wundert zum Beispiel mittlerweile niemanden mehr, wenn man in Deutschland eine Hotline anruft und eine Stimme aus Irland oder Indien ist am anderen Ende der Leitung. Softwareunternehmen lassen immer öfters ihre Programme oder zumindest Teile davon in Indien programmieren. Banken lassen Kundendaten und Kreditkartenbuchungen in den Vereinigten Staaten von Amerika verwalten. Umgekehrt lassen Unternehmen die Bauteile ihrer Produkte preiswert im Ausland herstellen und diese zum Beispiel nach Deutschland verschicken. Hier findet dann nur noch die Endmontage statt. Im Extremfall werden die Produkte komplett im Ausland hergestellt und nur noch über Deutschland oder dem jeweiligen Sitz des Unternehmens vertrieben. Durch dieses Verfahren entstehen Umweltprobleme, die unterschiedliche Ausgangspunkte haben.
Umweltprobleme, die durch die Globalisierung entstehen
Wie bereits eingangs erwähnt, steht die fortschreitende Globalisierung wegen mehrerer Dinge in der Kritik. Als größter Kritikpunkt werden meist die Folgen für die Umwelt angeführt. Allerdings ist es mit dieser Formulierung nicht so einfach getan. Denn durch die Globalisierung entstehen Umweltprobleme, die sich in zwei verschiedene Kategorien einteilen lassen. Hierbei wird zwischen einer absoluten Umweltverschmutzung und einer relativen Umweltverschmutzung unterschieden. Mit der absoluten Umweltverschmutzung sind die grenzübergreifenden Folgen für die Umwelt gemeint. Also welche die gesamte Weltbevölkerung im gleichen Maße betrifft. Die am häufigsten genannten Stichworte hier sind zum Beispiel das Ozonloch und die globale Klimaerwärmung. Als Beispiel wird hier immer wieder der Reaktorunfall im russischen Tschernobyl aus dem Jahre 1986 genannt. So wurde durch die Explosion eines Reaktors der umgebende Landstrich durch die austretende Strahlung für eine lange Zeit unbewohnbar. Allerdings hatte der Unfall auch Auswirkungen auf ganz Europa. Durch eine radioaktive Wolke, die über Europa zog, wurden zum Beispiel Pilze und Wildfleisch so stark belastet, dass man für mehrere Jahre vor deren Verzehr warnte. Selbst heute noch ist bei diesen Produkten eine erhöhte Strahlung messbar.
Wenige Länder sind für die Umweltverschmutzung in vielen Ländern verantwortlich
Für die größte Umweltverschmutzung sind zu achtzig Prozent der Industrieländer verantwortlich. Vor allem die sogenannten Schwellenländer, also diejenigen Länder, die nicht mehr als Entwicklungsland gelten und zum Industrieland aufsteigen, haben mehr unter diesem Umstand zu leiten wie die Entwicklungsländer. Da hier kaum produzierende Industrie vorhanden ist, hält sich auch der Ausstoß von Abgasen in Grenzen. Dieser Umstand wird als relative Umweltbelastung bezeichnet. Da hier vor allem die von den einzelnen Ländern herbeigeführten Umweltschäden betrachtet werden müssen. So sind Industrieländer in erster Linie für den Ausstoß von Abgasen eine große Rolle spielen. Diese sind in Entwicklungsländern kaum von Bedeutung. Dennoch sind diese auch vom Klimawandel betroffen, der von den Industrieländern ausgeht. Dafür haben diese Entwicklungsländer allerdings mit einem anderen Umweltproblem zu kämpfen. Nämlich den Abbau von Ressourcen. Beispiele dafür sind die Abholzung des Regenwaldes in Südamerika oder die Gewinnung von Bodenschätzen auf dem afrikanischen Kontinent. Auch die Anwendung von Umweltgiften zur Erhöhung der Ernteerträge von großflächigen Agrarkulturen spielt eine größere Rolle bei der globalen Umweltverschmutzung. Da diese über Regenfälle in die Flüsse gelangen und von dort in die Ozeane.
Wie die Umweltverschmutzung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird
Wie man sieht ist sind die Globalisierung und die damit einhergehenden Folgen für die Umwelt sehr vielschichtig und können nicht einfach auf ein oder zwei Schlagwörter reduziert werden. Hierbei fehlt der Zusammenhang zwischen den einzelnen Komponenten. Dass diese Reduzierung auf wenige Schlagwörter zu einer Bagatellisierung der Problematik führen kann sieht man an einfacher Tatsache. In letzter Zeit hört man immer öfter die Meinung, dass der Klimawandel nur eine Erfindung der Industrie ist um steigende Preise oder die Kosten für klimaverträgliche Umbaumaßnahmen zu rechtfertigen. Solange man nicht die größeren Zusammenhänge in der Öffentlichkeit verbreitet wird sich an dieser Meinung nicht viel ändern.
Die Zukunft der Umwelt bei fortschreitender Globalisierung
Immer mehr Länder erkennen, dass in Zukunft dem Umweltschutz eine vorrangige Bedeutung zukommt. Dazu werden immer wieder neue Verträge ausgehandelt und unterschrieben, die den CO2-Ausstoß reduzieren oder den Fischfang in weiten Teilen der Meere regulieren. Allerdings gibt es immer noch Industrieländer, welche diese Verträge nicht unterschreiben oder die ausgehandelten Bedingungen nicht umsetzen. Die USA und China zum Beispiel haben die Verträge zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bislang nicht anerkannt beziehungsweise fordern umfangreiche Nachverhandlungen. Die Forderungen würden die Ergebnisse sehr viel weniger wirksam machen. Nur, wenn es gelingt, dass alle Länder gemeinsam einen verbesserten Umweltschutz betreiben und die Industrieländer den Entwicklungsländern umfangreiche Hilfen bereitstellen, kann eine globale Klimakatastrophe abgemildert werden.