Indikatoren der Globalisierung
Weltweit werden die Verflechtungen zwischen den einzelnen Bereichen immer enger, wobei dies auch immer rasanter geschieht. Besonders deutlich ist das natürlich in der Wirtschaft zu sehen, wo sich immer mehr Unternehmen diesbezüglich Vereinbarungen unterschreiben. Zu den weiteren Bereichen gehören unter anderem die Kultur, die Umwelt, die Politik und die Kommunikation. Das bedeutet, dass sich die Beziehungen immer mehr verdichten. Wie in diesen Bereichen zeigt sich das jedoch auch auf weiteren Ebenen, zu denen Individuen, Institutionen, Staaten und Gesellschaften gehören. Ganz viel Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Indikatoren zu, aus denen sich eine Vielzahl von Informationen entnehmen lässt. Schließlich besitzen die Daten eine hohe statistische Aussagekraft.
Indikatoren für die Globalisierung aus wirtschaftlicher Sicht
Betrachtet werden kann die Globalisierung unter verschiedenen Aspekten betrachtet werden. Diese Indikatoren vermitteln eine Vielzahl von Informationen, aus deren Aussagekraft sich weitere Gedanken ergeben. Es handelt sich dabei um die nachfolgend aufgeführten Indikatoren:
– Das Wachstum des Welthandels
– Das Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen
– Zunahme globaler Unternehmenskooperationen
– Zunahme der Global Player (Transnationale Konzerne, TNK)
– Globalisierung der Finanzmärkte
– Untergleichverteilung globaler Ressourcen (eine der Ursachen, die für das globale Handeln
verantwortlich sind.
An diesen Faktoren wird deutlich, dass es sich hauptsächlich um wirtschaftliche Indikatoren handelt, die das Bild der Globalisierung bestimmen. Schließlich spiegelt sich bei den Daten zum Wachstum des Welthandels die Globalisierung wieder. Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, lässt sich daran erkennen, in welchem Tempo die Globalisierung voran geschritten ist. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts kam es eher zu einer gemäßigten Steigerung, die minimal über dem der Weltwirtschaft lag. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends stieg das Wachstum des Welthandels rasant an, wie sich an der Warenausfuhr widerspiegelt. Bezogen auf die Jahre 2000 bis 2007 nahm diese um 5,5 Prozent im Durchschnitt zu. Für den gleichen Zeitraum wurden dabei im Hinblick auf die Weltwirtschaft nur 3 Prozent verzeichnet. Dieses Wachstum erfolgt ohne Preissteigerungen, so dass hier von einem realen Wachstum gesprochen wird.
Blick zurück auf die Entwicklung einiger Indikatoren
Blickt man jetzt noch etwas weiter auf die Jahre zurück, wie beispielsweise auf den Zeitraum von 1960 – 2008, zeigt sich im Hinblick auf diese Indikatoren ein noch intensiverer Eindruck. Gekennzeichnet ist der Warenexport, der statistisch weltweit nachgewiesen wurde, von einem mehr als 15fachen Anstieg. Im gleichen Zeitraum stieg die Produktion von Gütern dagegen lediglich nur um das 5,4fache an. Ähnlich aussagekräftig sind auch die direkten Auslandsinvestitionen, die noch im Jahr 1970 bei 13 Milliarden US-Dollar lagen. Für das Jahr 2007 lagen Investitionen in Höhe von 1800 Milliarden US-Dollar vor. Ganz besonders lag die Aufmerksamkeit auch auf den ausländischen Direktinvestitionen. Insgesamt erreichten diese Investitionen eine Höhe von 1.400 Milliarden US-Dollar. Auch das Welthandelsvolumen vervielfachte sich extrem im Zeitraum von 1980 bis 2007. Von 2,4 stieg dieses auf 17,0 Billionen US-Dollar an.
Weitere Indikatoren im Kurzüberblick
Von ganz besonderer Bedeutung sind allerdings auch die Bereiche Politik und der Fortschritt im technischen Sinn. Oft wird in diesem Zusammenhang auch von der Digitalen Revolution gesprochen, die dazu beiträgt, dass sich die Kommunikationswege so rasant entwickeln. Gerade im digitalen Bereich wird sich auch in den kommenden Jahren viel verändern, da die Funkübertragungstechnik gerade in den „Kinderschuhen“ steckt. Um außerdem viele Aufgaben zu erleichtern, werden technische Aufgaben durch Neuentwicklungen vereinfacht.
Der politische Indikator im weiteren Überblick
Deutlich wird das am Beispiel der Politik auf dem europäischen Kontinent. Jedes Land hat seine eigene Regierung, die Gesetze verabschiedet. Aus diesen Gesetzen ergeben sich wiederum Regeln, die in den verschiedenen Bereichen sowie von Städten und Gemeinden einzuhalten sind. Dort werden diese Gesetze und Verordnungen sehr oft übernommen und realisiert. Viele der europäischen Staaten haben sich mittlerweile in der Europäischen Union (EU) zusammengeschlossen. Mittlerweile handelt es sich dabei um 27 Staaten.
Nicht von Anfang an war die EU so groß. Schon in den vergangenen Jahren wurden daher zahlreiche Verordnungen verabschiedet, in denen die EU eine Reihe von Vereinbarungen getroffen, die von den Mitgliedsstaaten übernommen wurden. In der Regel soll das zu einer besseren Zusammenarbeit beitragen, da vieles auch einfacher wird, wenn verschiedene Bereiche enger zusammenarbeiten. Gleichzeitig wird auch daran gearbeitet, dass staatliche Reglementierungen abgebaut werden können. Sofern es keine vertragliche Regelung für Zuständigkeiten innerhalb der Europäischen Union gibt, sind auch weiterhin die Länder entsprechend Art. 5 EUV dafür zuständig.
Ansonsten können Regelungen von der Europäischen Union erlassen werden, die wiederum Einfluss auf das weitere Geschehen in den Ländern, Städten und Gemeinden haben. Die politischen Bereiche treffen dabei viele Entscheidungen, die auch dazu beitragen sollen, dass der Welthandel liberalisiert werden kann.
Risiko bei den Indikatoren
Anhand der vielen Indikatoren lassen sich natürlich auch Rückschlüsse darüber ziehen, in welchem Umfang beispielsweise die Globalisierung zunimmt oder abnimmt. Schließlich handelt es sich um gemessene Größen oder Anzeiger, die bestimmte Informationen wiedergeben. In der Regel besitzen diese Größen einen Namen, bei dem es sich um eine idealtypische Begrifflichkeit handelt. Wie es allerdings bei Statistiken so ist, gibt es viel Raum zur Interpretation. So kann beispielsweise nur im groben gesagt werden, wann eine demokratische Nation vorliegt. Eine genaue Definition ist in diesem Fall allerdings nicht möglich.
Die Problematik geht jedoch noch viel weiter, wenn man die Globalisierung aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet. Zum einen ist eine genauere Differenzierung der einzelnen erforderlichen Indikatoren nur schwer möglich. Andererseits ist es nicht genau möglich, zu sagen, welchen Umfang diese Indikatoren überhaupt besitzen müssten. Von Bedeutung ist dabei, dass eine gute Dokumentation bei den Indikatoren vorliegt. Dann können die Indikatoren auch die richtigen Antworten liefern.