Falkland Krieg
Im Falkland Krieg, der von April bis Juni 1982 dauert, standen sich Argentinien und Großbritannien gegenüber. Anlass waren Gebietsstreitigkeiten um die Falklandinseln, Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, die sich vor der Küste Argentiniens im Süd- Atlantischen Ozean befinden.
Ursprung des Konflikts im 17. Jahrhundert
Um die Besitzansprüche, die die jeweiligen Länder zu verstehen, muss man einen Blick zurück auf die Entdeckung Südamerikas werfen. Die ersten kartografischen Belege für drei Inselgruppen, die zu den Falkland Inseln gehörten, finden sich um 1600 in holländischen Seekarten. Es war jedoch der englische Captain John Strong, der als erster einen Fuß auf die Inseln setzte und ihnen den Namen Falkland gab. In den Jahren 1698 bis 1712 wurden die Inseln dann von französischen Kapitänen kartographiert. 1764 gründeten die Franzosen die erste Kolonie, die sie im Oktober 1766 an die Spanier verkauften. Im Dezember des Jahres landete Captain John McBride mit ein paar britischen Soldaten auf Saunder Island, die zu den Falklandinseln gehörte, um den Anspruch des Britischen Empires auf die Inseln geltend zu machen. Im November des Jahres 1769 kam es zu einer Begegnung zwischen Briten und Spaniern, die sich gegenseitig zum Räumen der Inseln aufforderten. Keine Seite kam diesen Forderungen nach. Um einen drohenden Krieg zwischen beiden Staaten kam es zu im Januar 1771 zu einem Abkommen, indem Spanien zwar nachgab, sich jedoch die Souveränitätsrechte an den Falkland Inseln sicherte. Im September des Jahres erkannten beide Seiten in einem Vertrag ihre Ansprüche gegenseitig an. Argentinien leitete seine Ansprüche im Wesentlichen daher ab, dass es sich als rechtmäßiger Nachfolger des spanischen Vizekönigreichs mit Namen Rio de la Plata, welches im Wesentlichen die Gebiete des heutigen Argentiniens, Bolivien, Uruguay und Paraguay umfasste und bis 1810 bestand, betrachtet. Das Land beanspruchte alle Gebiete, die zu diesem ehemaligen Vizekönigreich gehörten – somit auch die Falkland Inseln, ohne die britischen Ansprüche zu berücksichtigen.
Geschichte der Inseln im 19. Jahrhundert
Bis 1811 befanden sich auf den Falklandinseln ausschließlich spanische Garnisonen. Trotz anerkannter Rechte, machten die Briten keinen ernsthaften Versuch, die Insel zu besiedeln. Nachdem 1811 die letze spanische Garnison nach Uruguay umgesiedelte war, waren die Inseln unbewohnt und wurden nur als kurzfristige Station von Walfängern und Seeleuten unterschiedlicher Nationen zur Rast und für Reparaturen genutzt. In dieser Zeit verbrachte der Freibeuter David Jewitt, der mit offizieller Genehmigung der offiziellen Stellen in Buenos Aires spanische Schiffe angreifen sollte, einige Zeit auf den Inseln. Argentinien sah darin später, die Inbesitznahme der Inseln für Buenos Aires. Dies wurde jedoch niergendwo schriftlich festgehalten, so dass dieses Argument nicht zu halten war. 1828 errichtete Louis Vernet auf den Inseln eine Siedlung, da er verwilderte Rinder einfangen und aufs Festland bringen sollte. Im Januar des folgenden Jahres ließ Vernet weitere Gebiete zur landschaftlichen Nutzung in Buenos Aires bei der britischen Botschaft registrieren. Er hatte dabei aber verschwiegen, dass er auch seitens Argentiniens Grundstücks, sowie Fischerei- und Weiderechte gesichert hatte. So ging der britische Botschafter davon aus, dass die Siedlung unter britischem Schutz entstehen sollte.
Als das doppelte Spiel Vernets aufflog, kritisierte der Botschafter die Verletzung der britischen Rechte bei der argentinischen Regierung scharf. Ab den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts sandte das Britische Empire vermehrt Schiffe auf die Inseln, um die britischen Ansprüche zu sichern. Es wurden Siedlungen gegründet und ein britischer Gouverneur ernannt. Die Ansprüche der Argentinischen Konföderation wurden zurückgewiesen. Der 1862 gegründete Staat Argentinien unterhielt bis auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs gute Beziehungen zu Großbritannien und äußerte seine Ansprüche nur indirekt.
Zu Beginn der 1960er Jahre kam die Diskussion um die Auflösung der Kolonien in Gang und Argentinien machte seine Ansprüche erneut geltend. Damit war die Bevölkerung der Falkland Inseln jedoch nicht einverstanden, denn sie wollten weiter unter britischer Herrschaft bleiben. In den nachfolgenden Jahren kam es immer wieder zu Verhandlungen, die jedoch zu keinem Ergebnis führten.
Krise, Krieg und dessen Folgen
In den 1970er gewährten die Briten den Argentiniern immer mehr Recht, was zur Übertragung der Souveränitätsrechnung an Buenos Aires enden sollte. In der Zeit kam es zum Staatsstreich, in dem die Militärjunta die Macht übernahm. Obwohl die Einwohner der Inseln immer klar äußerten, dass sie unter britischer Hoheit bleiben wollten, zogen sich die Briten immer weiter aus der Region zurück. Als die Briten auch auf eine Andeutung einer Invasion nicht reagierten, waren die Argentinier der Auffassung, dass die Briten ihnen bei einer Besetzung die Insel kampflos übergeben werden. Anfang 1982 wurde mit der intensiven Planung zur Rückgewinnung der Falkland Inseln in Buenos Aires begonnen.
Aufgrund einiger Missverständnisse landeten die Argentinier früher als geplant auf den Inseln, wodurch sie ihre Ausgangsposition verschlechterten. So standen der argentinischen Armee noch nicht alle bestellten Flugzeuge, Schiffe und U-Boote zur Verfügung. Außerdem befanden sich noch Flugzeugträger und Landungsschiffe der Briten, die später abgezogen werden sollten, in der Region.
Rückeroberung der Insel
Am 2. April landeten die Argentinier nachts auf den Falkland Inseln. Die britische Regierung und der Gouverneur auf den Falkland Inseln bekam kurze Zeit vorher Nachricht von der Invasion, so dass nur notdürftige Vorbereitungen getroffen werden konnten. Diese konnten nicht verhindern, dass die Inseln am Tag von den Argentiniern eingenommen und der Gouverneur abgesetzt wurde. Ihm sowie allen britischen Staatsangehörigen sowie Falkländern wurde die Ausreise nach Großbritannien gewährt. Am nächsten Tag wurden so auch die Sandwich Inseln und Südgeorgien erobert. Die Briten waren jedoch nicht bereit, diese Niederlage kampflos über sich ergehen zu lassen. Diplomatische Versuche seitens der UNO und der USA scheiterten jedoch. In der nächsten Zeit zogen die Briten ihre Streitkräfte zusammen und schickten diese nach und nach in die Region. Am 21. April landete der erste Aufklärungstrupp der Briten auf Südgeorgien.
Drei Tage später griffen sie ein argentinisches U-Boot, welches zerstört wurde. Danach folgte ein rascher Angriff und die Rückeroberung der Insel. Da die Briten den Argentiniern in Bezug auf die Flugzeuge unterlegen waren, legten sie ihren Fokus auf die Zerstörung der Startbahnen, um ihren Nachteil auszugleichen und die Kampfhandlungen auf See zu verlegen. Am 2. Mai wurde der argentinische Kreuzer ARA General Belgrano versenkt, worauf die argentinische Marine ihre Schiffe in die Basen zurückzog. Bis zur Landung der britischen Truppen am 21. Mai kam es zu weiteren Auseinandersetzungen auf See, bei dem beide Seiten Verluste hinnehmen mussten.
Konflikt bis heute spürbar
Die Landung der britischen Truppen kam für die argentinischen Stationierten überraschend, sie konnten jedoch Nachricht geben, so dass argentinische Flugzeuge Angriffe auf die britischen Schiffe einleiteten. Am folgenden Tag blieben die Luftangriffe auf Grund des Wetters zwar aus, wurden jedoch danach fortgesetzt. Zwischen dem 26. und 28. Mai kämpften beide Seiten um den wichtigen Flugplatz Goose Green, den die Briten erobern konnten. Dieser Verlust hatte einen großen Einfluss auf die Moral der argentinischen Truppen. Zur gleichen Zeit wie Goose Green wurde auch Stanley, die Inselhauptstadt, angegriffen, die bis zum 13. Juni andauerten und ebenfalls von den Briten gewonnen werden konnten. Am 14. Juni wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet und der Krieg war beendet. Da die argentinische Regierung bei den Waffenstillstandsverhandlungen nicht beteiligt war, sahen und sehen sich die Argentinier nicht als besiegt an, so dass sie schon ein Jahr später das Thema über die Zukunft der Falkland Inseln bei der UN- Generalversammlung wieder auf den Tisch brachten. Der Konflikt wurde am 19.10.1989 von beiden Seiten zwar offiziell für beendet erklärt. Im April des darauffolgenden Jahres erklärte Argentinien die Inseln und die Nebengebiete, was alle britische Inseln im antarktischen Gewässer einschließt, zum Bestandteil der neu gegründeten argentinischen Provinz Feuerland. Der Konflikt besteht damit bis heute.