Globalisierung im Jemen
Der Jemen – ein Land für sich. So oder ähnlich ließe sich mit knappen Worten die Situation in dieser an sich durchaus faszinierenden und sicherlich auch lebenswerten Region umschreiben. Aber noch immer herrschen dort Unruhe, Chaos und im Zuge dessen auch eine gehörige Portion Angst und Unsicherheit. Raubüberfälle sind nach wie vor an der Tagesordnung, Attentate sowieso – vor allem im Bereich der jemenitischen Hauptstadt Sana. Und angesichts des dort existenten „Tohuwabohus“ sind freilich auch zahlreiche Sicherheitskräfte und Militärs vor Ort.
Angst und Unsicherheit – überall
Wer sich als Fremder im Land aufhält, wird höchst skeptisch und sicherlich auch mit Argusaugen beobachtet. Darüber hinaus sind an nahezu jeder Straßenecke Blockaden und Absperrungen aufgestellt, die das Misstrauen nur noch weiter zu schüren scheinen: So werden Waffen, Fahrzeuge, Taschen und andere Besitztümer von zum Teil selbst selbsternannten Kontrolleuren und Funktionären beschlagnahmt. Allerdings wandern diese nicht über in die staatlichen Besitztümer, sondern immer wieder wird beobachtet, wie besagte „Sicherheitsleute“ im Zuge dessen offenbar verstärkt für die eigene Sicherheit sorgen. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Aufständen, die sich größtenteils über viele Monate hinweg ausdehnen können.
Die Regierung schwächelt…
Es herrscht also eine Situation im Lande, die nicht nur höchst diffus und wenig beruhigend anmutet, sondern die darüber hinaus mit der Zeit stetig zu eskalieren scheint. Zwar konnte das weithin herrschende Chaos Ende vorletzten Jahres zu einem gewissen Teil eingedämmt werden, weil sich nämlich Jemens Präsident Ali Abdullah Salih dazu entschied, endlich – nach einer Regierungsdauer von sage und schreibe über 30 Jahren – zurückzutreten. Sodann war man in dem Glauben, die Lage im Jemen würde sich mit der Zeit gewiss beruhigen, was allerdings ebenfalls ein Trugschluss war. Nur wenige Monate später nämlich kam Hadi an die Macht. Allerdings scheint der sich lediglich auf seinen „Amtslorbeeren“ auszuruhen, anstatt die „Ärmel hochzukrempeln“ und sich an die wirklich wichtigen Regierungsgeschäfte heran zu wagen.
Ein Land „erwacht“…
Vor allem Deutschland versucht angesichts der angespannten Lage im Jemen, zumindest ansatzweise zu vermitteln und dafür Sorge zu tragen, dass die Regierung des Landes nicht nur neue, positive Impulse von außen erhält. Sondern dass es durch eine (hoffentlich) immer enger werdende Kooperation – denn „Einmischung“ wäre diesbezüglich sicherlich ein nur bedingt korrekter Begriff… – über kurz oder lang gelingen könnte, die Zügel herumzureißen und nachhaltige Veränderungen zu erwirken. Trotz alledem stand der Jemen noch vor wenigen Monaten unmittelbar vor einem Bürgerkrieg. Denn Fakt war, dass die Menschen vor Ort mit der vorherrschenden Unsicherheit, der Armut und der Ausweglosigkeit sowie gleichwohl mit der Unentschlossenheit auf Seiten der Regierung nicht länger umgehen konnten – und wollten. Gründe genug also für immer mehr Bürger des Landes, aktiv zu werden und sich – auch durch das vielversprechende Einwirken anderer Nationen im Zuge der Globalisierung – ein Stück weit aufzulehnen.
Stichwort Globalisierung
Je mehr es anderen Nationen gelingt, auf den Jemen „einzuwirken“ und vor allem effiziente Hilfestellungen von außen anzubieten, desto eher ist ein Wandel absehbar. So ist es unter anderem von einer nahezu fundamentalen Bedeutung, eine neue Verfassung sowie darüber hinaus ein neues Wahlrecht zu etablieren. Bis es aber im Zuge der erhofften Globalisierung überhaupt erst soweit kommen kann, müssen erst einmal die wesentlichen, landesspezifischen Grundsätze erarbeitet werden. In diesem Zusammenhang spielen nicht nur die Vereinten Nationen eine sehr entscheidende Rolle. Sondern gleichwohl die UN-OCHA. Schließlich gilt es zunächst einmal, die humanitären Gegebenheiten im Land zu verbessern und den Menschen im Land überhaupt erst einmal etwas „zu beißen“ zu geben. Seit jeher ist nämlich der Jemen eines der ärmsten Länder der Erde. Wie sollte es angesichts von Leid, Elend, Angst, Armut und Hunger folglich überhaupt in der Lage sein, sich „beim Schopfe zu packen“ und aus dem „Elendssumpf“ mit eigener Kraft herauszuziehen? Wie wichtig diesbezüglich also eine – wohldurchdachte und gut strukturierte – Globalisierung ist, erklärt sich in Anbetracht der gegenwärtigen Not im Lande quasi von allein. Im Übrigen sind es ja nicht allein die vorgenannten Gegebenheiten, sondern auch Al-Kaida nimmt im Zuge der Negativ-Entwicklung im Jemen (wieder einmal) einen wesentlichen Stellenwert ein. Während zum Beispiel die Deutschen die jemenitische Regierung unter anderem auch durch finanzielle Hilfen zu unterstützen versuchen, greifen die US-Amerikaner den Menschen vor Ort durch strategische Hilfseinsätze im Kampf gegen Al-Kaida und Co. unter die Arme.
Jeder gegen jeden
Die Globalisierung im Jemen könnte – Fachleuten zufolge – durchaus einfach und gleichwohl effektiv sein. Wären da zu allem Überfluss nicht auch noch die Stammeshäuptlinge, die (wohl auch angesichts der verstärkten Einflussnahme anderer Nationen von außen) um den Verlust ihrer Macht fürchten. Mit der Konsequenz, dass Milizen zum Einsatz kommen, die ihr Übriges dazu beitragen, dass Machtkämpfe, Anschläge, Attentate und so weiter wohl auch noch in Zukunft an der Tagesordnung sind. So lange all dieses nicht von Grund auf „bereinigt“ und eine gewisse Stabilität – vor allem auch unter den Bewohnern des Landes – gewährleistet ist, so lange wird ein erfolgreicher Verlauf der oftmals so hochgelobten Globalisierung noch außer Sichtweite bleiben.
Missstände gilt es zu beseitigen
Nicht zu vergessen sind diesbezüglich gleichwohl die misslungenen „Globalisierungsprojekte“: zum einen besagte Revolutionen von Seiten der Stammesführer und Machthaber im Land, andererseits auch die vehementen negativen Einflüsse des Jemen auf die USA vor dem Hintergrund des massiven Eingreifens der US-Truppen vor Ort.