Globalisierung in Albanien
Die Republik Albanien ist ein Staat im Südosten von Europa. Das Land hat eine nördliche Grenze mit Montenegro und Kosovo, so wie eine östliche grenze mit Mazedonien, und eine südliche Grenze mit Griechenland. Westlich bildet die Adria und das Inonische Meer eine natürliche Grenze und beschert Albanien einen Zugang zum Mittelmeer. Die Geschichte Albaniens hat ihre Ursprünge vor etwa 100 000 Jahren. So gibt es eindeutige Indizen dafür, dass schon zu dieser Zeit diverse menschliche Siedlungen auf albanischen Boden existierten. Seitdem regierten diverse Stämme das albanische Gebiet, bis zum 15. Jahrhundert. Ab dem 15. Jahrhundert war Albanien ein Teil des Osmanischen Reichs. Während dieser Zeit kristallisierte sich der Islam als vorherrschende Glaubensrichtung heraus. Es war erst nach dem ersten Balkankrieg, dass Albanien als unabhängiger Staat zu existieren begann. Während des 2. Weltkrieg wurde Albanien unter anderem von italienischen und deutschen Kräften besetzt. Erst 1944 wurde der Staat wieder unabhängig, dieses Mal unter einem kommunistischen Regime. Dieses wurde 1990 gestürzt.
Erste Anzeichen der Globalisierung in Albanien
Der Nachlass des Kalten Krieges und das eingehende Misstrauen gegenüber kommunistischen Staaten, so wie die massenhaften Auswanderungen nach dem Sturz des kommunistischen Regimes, waren einige der Hürden, welche die Albanier im Rahmen ihrer eigenen Internationalisierung überwinden mussten. So erzielten die Kommunisten den Sieg bei den ersten freien Wahlen. Doch 1992 übernahmen die Demokraten die Macht und führten Reformen ein, die den Weg zu einer internationalen Politik freimachten. So wurde Albanien in diesen Jahren Mitglied der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und nahm an der gleichnamigen Konferenz teil. So waren die ersten Schritte zur politischen Globalisierung überwunden. Dies war einhergehend mit der darauffolgenden Aufnahme in den Europarat im Jahr 1995. 2006 wurde dieser Prozess weitergeführt, mit der Unterzeichnung des Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen Albanien und der Europäischen Union.
Die nächsten Schritte zur wirtschaftlichen, politischen und sozialen Globalisierung
Der wohl wichtigste Schritt Albaniens in die Richtung der Globalisierung war der Antrag zum Beitritt in die Europäische Union. Dieser wurde am 28. April 2009 gestellt. Dies führte zu einer erheblichen des GlobalIndex der Universität Bamberg, welcher der Grad der Globalisierung von Staaten anhand einer multidimensionalen Kennzahl misst. Dies ist vor allem der Fall, da sich die Mobilität der Menschen mit albanischer Staatsbürgerschaft erheblich verbesserte. So lockerte die EU 2010 die Visa-Bestimmungen für albanische Staatsbürger erheblich. So müssen diese fortan nur im Besitz eines biometrischen Passes sein, und diesen mit sich führen um in den Raum Schengen einzureisen. Des Weiteren ist das Land auch Mitglied der NATO, der Wirtschaftskooperation des Schwarzmeers, der CEFTA, der Organisation für Islamische Zusammenarbeit, und der Kooperationsrates für Südosteuropa. Da auch die Mitgliedschaft und Teilnahme an internationalen Organisationen ein Kriterium des GlobalIndex der Universität Bamberg ist, haben diese Entwicklungen das Niveau der Globalisierung noch weiter gesteigert. So liegt Albanien momentan mit einem GlobalIndex von 55,64 auf dem 94. Rang der globalisiertesten Staaten weltweit.
Wirtschaftliche Globalisierung in Albanien
Neben Politik und Kultur, ist die Wirtschaft ein besonders wichtiger Faktor der Globalisierung. teilweise schlechte Infrastrukturen und strukturelle Schwierigkeiten, wie zum Beispiel eine Arbeitslosenquote von über 13% führen dazu, dass der internationale Handel mit Albanien auf relativ geringes Interesse trifft. In diesem Zusammenhang werden auch immer wieder Europäische Subventionen für EU-Länder als Störfaktor genannt. So behaupten Kritiker, dass vor allem die Europäische Agrarpolitik für Albanische Landwirte eine problematische Situation darstellt und den Export nach Europa einschränkt. Die Ausfuhren aus Albanien in allen Bereichen betrugen im Jahr 2011 etwa 1.954 Milliarden US-Dollar und die Einfuhren etwa 5.076 Milliarden US-Dollar. Aus diesen Zahlen ergibt sich ein Handelsdefizit von mehr als 3 Milliarde Euro, das Äquivalente von 24.3 Prozent des albanischen Brutto-Inland-Produktes. Hauptsächlich exportiert Albanien Rohstoffe wie Rohöl und Chrom, Textilien, Baumwolle, Asphalt und verarbeitete Nahrungsmittel. Nahrungsmittel, Chemikalien und Maschinen werden hingegen zu einem hohen Teil aus anderen Ländern importiert. Dabei sind die wichtigsten Handelspartner im Export die Länder Italien (mehr als 48 Prozent), China (8.4 Prozent), die Türkei (6.7 Prozent), Griechenland (5.4 Prozent), Spanien (5.4 Prozent) und Indien (4.9 Prozent). Die Handelspartner im Bereich Import sind nur wenig anders. Auch im Import ist Italien der wichtigste Handelspartner mit 34.8 Prozent aller Importe. Darauf folgen Griechenland (12.9 Prozent), China (6.2 Prozent), Türkei (6.0 Prozent) und Deutschland mit 4.6 Prozent aller Importe. Importiert wurden 2010 vor allem Waren aus Italien (34,8 Prozent), Griechenland (12,9 Prozent), China (6,2 Prozent), der Türkei (6,0 Prozent) und Deutschland (4,6 Prozent). Zuzüglich zum Handel spielen auch die direkten Auslandsinvestitionen eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Globalisierung in einem Land. Die ausgehenden Auslandsinvestitionen in Albanien sind in der Vergangenheit traditionell sehr niedrig gewesen. So lag der historisch höchste Wert bei etwa 0.65 Prozent des BIP. Im Jahr 2010 betrug er gar 0 Prozent. Beeindruckend sind hingegen die eingehenden direkten Auslandsinvestitionen (FDI). Der Index (FDI/BIP) betrug im Jahr 2010 9.41 Prozent. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass Investoren Albanien immer mehr Vertrauen schenken und Geld in das Land investieren. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zur Entwicklung von diversen Europäischen Ländern, bei denen der Index der eingehenden Auslandsinvestitionen seit der Finanzkrise drastisch sinkt.