Globalisierung in Kroatien
Kroatien ist ein relativ kleines Land mit ungefähr 4,5 Millionen Einwohnern und liegt an der östlichen adriatischen Küste des Mittelmeeres in Europa. Das kroatische Gebiet ist von einer Jahrhunderte alten sehr wechselhaften Geschichte mit großen politischen Einflüssen und Umbrüchen geprägt. Dabei ist die junge Entwicklung des Landes seit seiner Unabhängigkeitserklärung von 1991 und dem einkehrenden Frieden von 1995 nach dem letzten Unabhängigkeitskrieg zwischen den ehemaligen jugoslawischen Staaten als sehr positiv zu beurteilen. Am 9. Dezember 2011 unterzeichnete Kroatien den Beitrittsvertrag zur Europäischen Union und wird ab 1. Juni 2013 offiziell das 28. Mitglied der EU. Die Unabhängigkeit als eigener Staat und die Zugehörigkeit zur Europäischen Union ist ein wichtiges Element zur Globalisierung von Kroatien.
Ein weltoffener Staat am Mittelmeer mit großem historischen und kulturellen Erbe
Kroatien ist ein Land, das über ein großes kulturelles Erbe aus verschiedensten Zeitepochen verfügt. So finden sich noch heute viele historische Überreste und Zeugnisse zum Beispiel von der Zeit als römische Provinz, aus der antiken Zeit als Byzantinisches Reich, aus der Zeit der osmanischen Besetzung oder der habsburgischen Herrschaft und weiteren Beherrschungen und Staatsformen. Diese wechselreiche Geschichte hat das Land sehr geprägt, aber auch viele historische Kulturschätze hinterlassen. So wurde zum Beispiel eine der ersten europäischen Universitäten schon 1396 in Zadar gegründet, die Universitas Jadertina. Kroatiens hauptsächliche wirtschaftliche Einnahmequelle liegt heutzutage im Bereitstellen von Dienstleistungen und hier vorrangig im Tourismus. Das Land am Mittelmeer gilt als ein sehr beliebtes Reiseland mit schönen Naturlandschaften und großen Nationalparks, wie zum Beispiel den Biokovo. Jährlich zieht es Millionen an Besucher aus allen Ländern, aber besonders aus dem europäischen Ausland, wie zum Beispiel Deutschland nach Kroatien.
Das mediterrane Klima und die reizvolle Schönheit der abwechslungsreichen Küstenlandschaft haben Kroatien auch den Namen „Land der tausend Inseln“ eingebracht. Die Gäste von Kroatien genießen auf der einen Seite, die zum größten Teil noch ursprünglich und unverbauten Küstengebiete und die besonders naturgeschützten Nationalparks. Auf der anderen Seite bieten die vielfältigen historischen Sehenswürdigkeiten sowie Kultur- und Kunstschätze aus den verschiedensten Stilepochen unendlich große Entdeckungsmöglichkeiten für Touristen. Viele der Schätze des Landes sind von der UNESCO zum Weltkulturerbe oder als Weltnaturerbe erklärt worden, wie zum Beispiel die Altstadt von Dubrovnik, die Altstadt von Split mit dem Palast des Kaisers Diokletians oder der Nationalpark Plitvicer Seen und viele andere Sehenswürdigkeiten mehr. Dabei hat sich Kroatien aber zu einem modernen Staat mit einem gut ausgebauten Verkehrssystem, guter Infrastruktur und allen modernen Errungenschaften, wie zum Beispiel ein gut ausgebautes Mobilfunk- und Telekommunikationsnetz entwickelt. Gerade diese Mischung aus historischen Kulturschätzen, ursprünglich erhaltenen und geschützten Naturlandschaften sowie den Annehmlichkeiten eines weltoffenen und modernen Landes lassen Kroatien für Besucher anderer Länder so attraktiv erscheinen.
Der Weg auf den Europäischen Binnenmarkt
Kroatiens Wirtschaft beruht auf den Pfeilern der Dienstleistungsgewerbe, dem Tourismus und dem Schiffsbau. Im Bereich der Exporte des Landes in andere Länder ist noch viel zu leisten. So betrug zum Beispiel 2011 die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Land mehr als 17 Prozent. Große wirtschaftliche regionale Unterschiede bestehen zwischen den landwirtschaftlich geprägten ärmeren Gebieten im kroatischen Hinterland gegenüber den aufgrund der Einnahmen aus dem Tourismus reicheren Küstenregionen. Eine der größten Aufgaben der Zukunft wird es für das Land und seine ausländischen Investoren sein, die Konkurrenzfähigkeit kroatischer Produkte für den europäischen Binnenmarkt auszubauen und zu stärken. Als die wichtigsten Handelspartner von Kroatien gelten viele europäische Länder wie zum Beispiel Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Niederlande, Italien und Frankreich. Als einer der größten deutschen Investoren in Kroatien gilt die Deutsche Telekom. Aber auch Russland und China sind wichtige Lieferanten und Wirtschaftspartner des sich entwickelnden Landes.
Insgesamt wird Kroatien als stabiler und zuverlässiger Wirtschaftspartner angesehen. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle betonte bei einem Gespräch mit dem kroatischen Außenminister Gordan Jandrokovic´ im Jahr 2011 zum geplanten Beitritt zur Europäischen Union, dass dem Land aufgrund seiner besonderen Lage eine besondere Rolle im gesamten Gefüge der südeuropäischen Balkanstaaten zu käme. So wird Kroatien als einem in den Bemühungen um den Beitritt in die EU so weit vorangeschrittenes Land auch eine Verantwortung für die Stabilität und den Frieden der Balkanländer zugewiesen. Für weitere Investitionen im Bereich der infrastrukturellen Entwicklung und der Landwirtschaft haben mehrere Mitgliedsländer der Europäischen Union wie zum Beispiel auch Deutschland weitere Hilfen und Unterstützung zugesagt.
Das „junge“ Kroatien – Die Globalisierung der jungen Bevölkerung Kroatiens
Auf dem Gebiet des heutigen Kroatien haben seit geraumen Zeiten viele unterschiedliche kulturelle Bevölkerungsgruppen gelebt. So gibt es in den unterschiedlichen Regionen noch heute unterschiedliche kulturelle Einflüsse, wie zum Beispiel norditalienisch, ungarisch, südslawisch, ostmitteleuropäisch sowie donauschwäbisch und andere Prägungen. So gibt es zum einen die vielen Bemühungen der UNESCO diese unterschiedlichen kulturellen Landschaften als Weltkulturerbe zu bewahren und auf der anderen Seite engagieren sich viele regionale und lokale Initiativen für den Schutz dieser lokalen Eigenheiten und Traditionen. Dabei zeigt sich die kroatische junge Bevölkerung als modern und weltoffen. Es besteht ein vielfältiges Angebot unterschiedlichster Einrichtungen. Internet und digitales Fernsehen gehören zum Alltag. Die Jugend ist über das Internet global vernetzt und hat einen regen Anteil am international herrschenden Zeitgeist, wie zum Beispiel an Musik- und Popkultur oder der Teilnahme in sozialen Netzwerken. Schon 1990 fand in Zagreb der „Grand Prix Eurovision de la Chanson“ statt.
Weiterhin sind zum Beispiel international bekannte Musiker Krist Novoselic´, ein ehemaliges Mitglied der Band Nirvana oder Sandra Nasic, die Sängerin der Band Guano Apes. Ein guter Bildungsstandard, vielleicht das Studieren an einer der sieben Universitäten oder 14 Fachhochschulen, aber auch der Besuch von vielfältigen Veranstaltungen, Ausstellungen, Museen oder Theater gehören zum kulturellen Leben der jungen Menschen in Kroatien. Im Bereich des Sportes wurden in Kroatien viele europäische Meisterschaften und Weltmeisterschaften ausgetragen, wie zum Beispiel die Fußball-, Basketball-, Leichtathletik-, Volleyball-, Eiskunstlauf-, Schwimmeuropameisterschaften oder die Handball-, Tischtennis-, Motorradweltmeisterschaften, der Leichtathletik-Weltcup und viele mehr.