Globalisierung in Monaco
Der Stadtstaat Monaco ist ein Fürstentum, der umschlossen von Frankreich am Mittelmeer liegt, unweit der Landesgrenze nach Italien. Bereits die Phönizier und die Griechen hatten an dieser ihnen wichtigen Handelsstelle einen Tempel errichtet, der den Namen Monoikos, also einzeln stehendes Haus, erhielt. Daraus entstand sodann später unter den Römern der Name „Herculis Monoeci Portus“ , ein wichtiger Handelshafen in der Antike. In der heutigen Zeit ist Monaco ein Mekka für alle Reichen Europas, die keine Steuern auf ihr Vermögen zahlen wollen, denn für Privatpersonen werden in Monaco keinerlei Steuern erhoben. Nur ansässige Firmen müssen ihr Vermögen versteuern. Daher sind auch rund 78 Prozent der circa 36.000 Einwohner von Monaco ausländischer Herkunft. Daran kann man sehen, dass die Globalisierung in diesem Stadtstaat bereits sehr weit fortgeschritten ist.
Die Anfänge der Globalisierung in Monaco
Da die Hafenstadt Monaco schon der Antike ein wichtiger Handelsort der Griechen und Römer war, kann man davon ausgehen, dass die Globalisierung schon zu dieser Zeit begann. Ab dem Ende des 12. Jahrhunderts begann ein langer Kampf zwischen der Region Genua und der aus Genua stammenden Familie Grimaldi, der sich bis ins Jahr 1419 zog, in welchem die Familie Grimaldi sich endgültig als Herrscher über den Stadtstaat erfolgreich durchsetzen konnte. Am Ende dieses für die Familie Grimaldi erfolgreichen Jahrhunderts erkannte sodann auch der französische König die Unabhängigkeit Monacos an. Allerdings war diese Unabhängigkeit an die Familie Grimaldi gebunden, wäre diese aus irgendeinem Grund im Laufe der Zeit ausgestorben, so wäre Monaco an Frankreich gefallen. Dieser Vertrag wurde im Jahr 2002 allerdings endgültig aufgehoben. Monaco bleibt auch ohne die Fürstenfamilie an der Spitze ein autonomer Staat. Dennoch ist das Fürstentum in vielen politischen Dingen von Frankreich abhängig. Auch der Staatsschutz zum Beispiel wird von Frankreich aus geleistet.
Die Herrschaft der Grimaldis heute
Bis heute jedoch wird Monaco von der Fürstenfamilie Grimaldi und somit seit April 2005 von Fürst Albert II. regiert. Monaco gehört noch immer nicht zur Europäischen Union, das Fürstentum gehört jedoch zum Europarat und hat einen Abgesandten in der EU in Brüssel sitzen. Zudem gehört der Staat den Vereinten Nationen an. Durch die Steuerpolitik, die in Monaco herrscht, wurde eine weltweite Globalisierung im Bankenwesen realisiert. Denn hier werden auf Privatpersonen, egal wie vermögend sie sind, keine Steuern erhoben. Einzig durch Unternehmensbesteuerung, Gebühren zum Beispiel auf die Abgabe von Alkohol und durch Zölle erhält der Staat Geld. Darum haben sich in den letzten Jahren hier viele Vermögensverwalter und Banken niedergelassen, wobei der Staat selbst keine eigene Währung und Zentralbank besitzt. In Monaco wird mit dem französischen Euro bezahlt. Der wirtschaftliche Aufschwung begann mit dem Glücksspiel, das Spielcasino in Monte Carlo lockt viele Touristen an. Trotz allem hat der Stadtstaat ein Haushaltsdefizit von circa ein bis zwei Prozent, da die staatlichen Ausgaben die Einnahmen noch immer überwiegen.
Sportliche Ereignisse
Einen eigenen Flughafen besitzt der Staat, vor allem auch aufgrund seiner Größe, nicht. Nur ein Helikopterlandeplatz steht zur Verfügung. Doch der Flughafen von Nizza liegt geographisch nah, von hier gibt es extra Busverbindungen nach Monaco, ebenfalls gibt es eine Helikopterverbindung zwischen dem Flughafen von Nizza und dem Fürstentum. Eine Bahnstrecke entlang der Cote d’Azur verläuft ebenfalls durch den Staat und es gibt einen unterirdischen Bahnhof in Monte Carlo. Ebenfalls legen hier die großen Kreuzfahrtschiffe im neu gestalteten Hafen an. So hat man auch von hier die Möglichkeit, in die ganze Welt zu reisen, ebenfalls ein Fortschritt in der Globalisierung. Das größte sportliche Highlight in Monaco ist mit Sicherheit das Formel Eins Rennen, das jedes Jahr mit einem Monte Carlo Grand Prix in den Straßen der alten Stadt und am Hafen entlang stattfindet, da es im Fürstentum aufgrund der Größe keine Rennstrecke gibt. Auch die Rallye Monte Carlo führt durch den Stadtstaat.
Ein weiteres Standbein im Sport ist der AS Monaco, der Fußballverein spielt in der französischen Liga ganz weit vorne mit. So erreicht das Fürstentum auch nicht zuletzt über die vielen Sportveranstaltungen eine weitgefächerte Globalisierung. Denn auch die wichtigen Tennisturniere, wie zum Beispiel der ATS Masters, finden hier jährlich statt. Etwas beschaulicher geht es jedes Jahr beim größten Pokerturnier Europas zu, das in der Glücksspielstadt Monte Carlo auf keinen Fall fehlen darf. So finanziert sich der Stadtstaat Monaco zum größten Teil aus den Einnahmen der Touristikbranche aufgrund der vielen sportlichen Ereignisse, die es hier jedes Jahr zu erleben gibt. Industrie im größeren Stil ist hier gar nicht angesiedelt. Es wird auch kein reger Handel mit Warengütern ins Ausland betrieben.
Medien
Bei den Medien ist Monaco sehr zurückhaltend. Da es nur wenige Einwohner in dem Fürstentum gibt, gibt es nur einen staatsunabhängigen Fernseh- und Radiosender sowie einen Staatskanal. Kritische Äußerungen sind jedoch weder im Radio, Fernsehen noch in den Zeitungen erwünscht und finden daher in der lokalen Presse auch nicht statt. Dadurch ist die Pressefreiheit in Monaco sehr stark eingeschränkt. Trotz der kleinen Landesfläche des Fürstentums, wird immer noch an vielen Stellen gebaut. So wurde in den 70er Jahren bereits ein neuer Stadtteil errichtet, in dem vor der Küste das Meer aufgeschüttet wurde. Jede noch so kleine Stelle wird hier bebaut, was auch in der Öffentlichkeit bereits immer wieder zu erheblichen Beeinträchtigungen führt. Nachdem die Eisenbahn unterirdisch verlegt worden ist, werden hier nun im alten Gleisbereich auch Hochhäuser gebaut. Doch da die Nachfrage nach diesen Wohnung hoch ist, verkaufen sie sich gut – trotz der hohen Preise. Hier steigert die Nachfrage den Preis erheblich. Da viele Hochhäuser aufgrund der kleinen Fläche in Monaco entstehen, wird das Fürstentum auch häufig das „Manhattan am Mittelmeer“ genannt.