Globalisierung in Südafrika
Südafrika ist heute eine Republik und vor allem auch eine regionale Wirtschaftsmacht an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Dies war jedoch nicht immer so, obwohl der Staat bereits im 17. Jahrhundert zu den niederländischen Kolonien gehörte, konnte sich eine Globalisierung in dieser Zeit noch nicht durchsetzen. Auch als sodann die Engländer die Macht in den Kolonien übernahmen, besserte sich für das Land der wirtschaftliche Standpunkt nicht, im Gegenteil brachte es den Westen mit seiner Apartheidspolitik immer mehr auf. Besonders in den 1980er Jahren wurde Südafrika mit strengsten wirtschaftlichen Sanktionen aus der westlichen Welt belegt. Erst als 1990 die Apartheid als beendet erklärt wurde, konnte das Land die wirtschaftliche Situation aus den Anfängen der 60er und 70er Jahre bessern und eine Globalisierung erreichen.
Die wirtschaftliche Entwicklung
Da das Land reich an Bodenschätzen ist, ist es auch eines der reichsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent und dominiert die anderen, ärmeren Länder Afrikas. Nicht nur aufgrund der englischen Herrschaft konnte sich Südafrika bereits in den 60er und 70er Jahren zu einem Industriestaat entwickeln, der eine stabile Regierung aufweisen konnte. Dem gegenüber stand jedoch zu dieser Zeit noch die Apartheidspolitik, bei der die Schwarzen Ureinwohner des Landes nichts zu sagen hatten und von den weißen ehemals Kolonialherren regiert wurden. Da die Schwarzen und Coloured in den sogenannten Reservaten beheimatet wurden, sind diese Gebiete allerdings bis heute die ärmsten Gebiete Südafrikas geblieben. Die Globalisierung erfolgte vor allem auch durch die vielen Bodenschätze, die das Land zu bieten hat und die in die ganze Welt verschifft werden. Hierbei handelt es sich um Vorkommen von Gold, Platin, Palladium, Kohle, Diamanten, Eisenerz und Chrom, für welches sich die westlichen Länder aber vor allem auch die asiatischen Länder interessieren.
Da es in Südafrika große Kohlevorkommen gibt, wird ein großer Teil des Stroms aus Kohlekraftwerken gewonnen. Weil sich Südafrika aber nicht zu den reichen Industrieländern zählt, gibt es hier zwei Atomkraftwerke, die die Kohlekraftwerke bei der Gewinnung des Stroms unterstützen sollen, nicht aber erneuerbare Energien. Zur Industrie kam Südafrika vor allem aufgrund der Globalisierung der Autohersteller, denn namhafte, europäische Marken wie VW, Daimler oder BMW verlagerten einen Teil ihrer Produktion in das afrikanische Land. Auch die Rüstungsindustrie ist hier immer noch sehr groß und wird als Erbe der Apartheid gesehen.
Landwirtschaft in Südafrika
Auch die Landwirtschaft brachte in den letzten Jahren eine Globalisierung von Südafrika mit sich. Denn obwohl diese nur 3 % des Bruttosozialproduktes ausmacht, kommen viele landwirtschaftliche Erträge und Güter, die in Europa erhältlich sind, aus Südafrika. So werden hier vor allem Wein, Gemüse, Obst, Zuckerrohr und Getreide für die gesamte Erde angebaut, ebenso ist die Fleischproduktion hier eine der größten der Welt. Insbesondere der Wein ist es, den man aus Südafrika kennt. Denn hier werden auf etwa 420 Gütern circa 4000 verschiedene Weinsorten produziert und in die gesamte Welt verschickt. Nach den Engländern und den Niederländern ist Deutschland der drittgrößte Abnehmer von südafrikanischen Weinen. Aber auch die Südafrikaner selbst trinken ihre Weine gerne. Es wird also nicht nur exportiert.
Der Tourismus, ein weiteres Standbein des Landes
Aber Südafrika ist auch für seine landschaftliche Schönheit bekannt und wird daher von den Touristen aus aller Welt besucht. Gerade im Zeitalter von schnellem Reisen mit dem Flugzeug ist eine solche Globalisierung nicht mehr aufzuhalten. So bietet dieses afrikanische Land am Kap der Guten Hoffnung vielfältige Möglichkeiten für Touristen. Der Indische Ozean bietet sich zum Tauchen an, der Krüger Nationalpark ist einer der größten Wildparks in ganz Afrika. Viele Südafrikaner finden einen Job in der Tourismusbranche, der Tourismus selbst macht bereits mehr als 7 % des Bruttosozialproduktes aus, das heißt, bereits mehr als die Landwirtschaft und die Belieferung der gesamten Erde mit landwirtschaftlichen Produkten aus Südafrika. In Johannisburg und Kapstadt liegen die beiden wichtigsten Flughäfen des Staates. Diese werden von vielen internationalen Fluggesellschaften angeflogen aber auch Südafrika selbst besitzt eine Fluggesellschaft, die die Fluggäste in die ganze Welt fliegt.
Die Bevölkerung
Trotz dieser wirtschaftlichen Entwicklung und der sich immer mehr ausbreitenden Globalisierung leben in Südafrika die Schwarzen meist noch immer wie in einem Entwicklungsland. Denn sie werden schlechter bezahlt als die weiße Bevölkerung und können daher auch nur in den billigen Townships der großen Städte leben und wohnen. Die Kluft zwischen den weißen und den schwarzen Bewohnern hier ist immer noch sehr groß und der Lebensstandard auch immer noch sehr unterschiedlich. Daher sind hier auch die Verbrechen und kriminellen Übergriffe immer noch sehr hoch. Vor allem Frauen haben häufig mit sexuellen Übergriffen zu rechnen und es kommt zu Überfällen auf weiße Farmer. Die schwarze Bevölkerung, die nicht in den Städten lebt, befindet sich fernab der Wahrnehmung der Regierung, daher sind die Existenzbedingungen in der heutigen Zeit, in einem Land, das sich der Globalisierung bereits angeschlossen hat, immer noch sehr prekär und ärmlich. Man spricht hier von etwa 12 Millionen Menschen, die an der Armutsgrenze oder darunter leben in einem Land, das in der globalen Welt mitreden möchte. Auch AIDS und die HIV-Infektionen sind immer noch ein großes gesundheitliches Thema in Südafrika. Denn das Land liegt mit der Höhe an infizierten Menschen auf einem der vorderen Plätze in der gesamten Welt.
Ein weiteres großes Plus der Globalisierung hingegen ist, dass die Wasserversorgung auch in den ländlichen Gebieten von Südafrika auf einem sehr hohen Niveau liegt und etwa 90 % aller Südafrikaner Zugang zu sauberem Wasser haben, dass auf dem Niveau der europäischen Industriestaaten liegt. Natürlich ist Fußball die beliebteste Sportart in Südafrika, dies zeigte sich bereits auch schon bei der Fußballweltmeisterschaft, die im Jahr 2010 in Südafrika ausgetragen wurde, ebenfalls ein kleiner Gewinn der immer weiter gehenden Globalisierung in Südafrika. Aber auch andere Sportarten werden hier ausgetragen und immer wieder gibt es Südafrikaner, die in den unterschiedlichsten Sportarten an der Olympiade teilnehmen und Medaillen gewinnen, wie zum Beispiel im Schwimmen. Fernsehsender können aufgrund der Globalisierung in Südafrika über Satellit in jedem Haushalt, der Strom besitzt, aus der ganzen Welt empfangen werden, ebenso natürlich Radiosender. Auch das Internet ist hier in den großen Städten bereits auf dem Vormarsch und aus den vielen Büros und Fabriken aber auch Privathaushalten nicht mehr wegzudenken.