Globalisierung in den USA

Die Landesfläche der USA ist ca. 25 mal größer als die Fläche Deutschlands, denn sie beträgt insgesamt über 9,8 Mio. qkm. Nach Russland und Kanada sind die USA damit das drittgrößte Land der Erde. Laut Auswärtigem Amt wohnen aktuell etwa 307 Mio. Menschen in den Vereinigten Staaten. Das Land liegt auf dem nordamerikanischen Kontinent, zudem gehören einige Überseegebiete zum Gebiet der USA. Die Landessprache ist Englisch, lokal wird auch Spanisch gesprochen, besonders im Südwesten. Die USA besteht aus 50 Bundesstaaten sowie dem Bundesbezirk Columbia mit der Hauptstadt Washington D.C. Die föderale und präsidiale Republik hat einen direkt gewählten Präsidenten als Staatsoberhaupt. Im Jahr 2004 beliefen sich die Militärausgaben der USA auf rund 437 Mrd. US-Dollar, was immerhin 47 % der weltweiten Rüstungsausgaben entspricht. Die Militärausgaben der USA sind damit sechsmal so hoch wie die von China, das weltweit an zweiter Stelle liegt und das in Zahlen größte Militär der Welt darstellt.

Die Vereinigten Staaten und die Globalisierung

Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 gibt es nur noch die USA als einzige wirkliche Weltmacht. Wie groß ist deren Einfluss auf unser Leben, die Kultur und das Denken wirklich? Englisch wird bereits weltweit vorausgesetzt, auch an anderen Stellen merken wir den Einfluss der USA: Filialen der Fastfood-Ketten McDonald‘s und Burger King gibt es weltweit, sie sind immer beliebte Beispiele für die Globalisierung. Amerikanische Sänger trällern in den Radios fast aller Länder und werden zu weltweiten Popstars, US-amerikanische Bekleidungsmarken sieht man allerorts, Kino-Blockbuster kommen so gut wie immer aus den USA. Um Produkte bis ins letzte Dorf der Welt zu verkaufen, plädieren die Vereinigten Staaten zudem für freie Märkte oder kaufen sich direkt lokal ein (Kinoketten, Freizeitparks), um sich zu positionieren.

Amerikanisierung und Reaktion anderer Staaten

Inzwischen regt sich in vielen Ländern Widerstand, aus Angst die kulturelle Übermacht der USA könnte die eigene Identität erdrücken. Vermehrt werden daher kulturelle Eigenheiten – egal ob lokal, regional, oder national – geschützt, Sprachen bewahrt und die Kunst gefördert. In allen westeuropäischen Ländern gibt es daher eine reduzierte Mehrwertsteuer auf Kunstprodukte. Diese liegt in Deutschland bei sieben Prozent. Öffentliche Gelder spielen zudem eine wichtige Rolle: Sie fördern nicht nur in Deutschland künstlerische Produkte wie Kino- und Fernsehfilme oder Ausstellungen.

In einigen Ländern (etwa Frankreich) gibt es inzwischen sogar Quotenregelungen fürs Radio, um einen bestimmten Prozentsatz von Liedern einheimischer Künstler zur garantieren. Diese Maßnahme soll das eigene Kulturgut schützen und die heimische Kulturindustrie unterstützen. Selbst die Schweiz, bekanntermaßen kein EU-Mitglied, hat eine Quote für in der Schweiz produzierte Filme festgelegt. Die Entwicklungsländer haben es hingegen schwerer, ihre eigenen Traditionen zu schützen, sind sie doch ärmer sowie wirtschaftlich und politisch zum Teil noch abhängig von den USA. Doch auch dort ist die Besinnung auf die eigenen Wurzeln noch gut zu spüren. Insgesamt wird sicherlich weiterhin eine weltweite Amerikanisierung stattfinden. Doch im Verbund (z.B. in der EU) oder mit entsprechenden Maßnahmen, seien es Quotenregelungen, gezielte Kulturförderungen oder Wirtschaftsbeschränkungen nach Außen, lässt sich diese weiterhin stark einschränken.

Mit einer Landesfläche von mehr als 9,8 Mio. Quadratkilometern ist die USA etwa 25 Mal so groß wie Deutschland. Damit sind die USA mit insgesamt 50 Bundesstaaten nach Russland und Kanada die drittgrößte Nation der Welt. Auf dieser Fläche wohnen 307 Mio. Menschen. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind die USA die aktuell einzig verbliebene Weltmacht auf unserem Planeten. 437 Mrd. US-Dollar betrugen die Militärausgaben dieses Giganten – das sind 47 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben und übertrifft China, den großen Konkurrenten, um das Sechsfache. Doch was konnte dazu führen, dass der einst verlassene Kontinent nach etwa 300 Jahren zur führenden Macht aufsteigen konnte? Die Antwort: Globalisierung

Die USA fungieren nicht nur als militärischer Gigant. Die Vereinigten Staaten spielen auch in Sachen Kultur eine wichtige Rolle. Ihr Einfluss auf das Leben und Denken der Menschen dominiert bereits seit Jahrzehnten die Bewegungen neuer Generationen. Fast-Food-Ketten wie McDonald’s oder Burger King, amerikanische Sänger und weltweit bekannte Bekleidungsmarken wie Nike oder Bongo sind erst die Spitze des Eisberges. Dazu muss allerdings erst eine Voraussetzung geschaffen werden: die freie Marktwirtschaft. Ist diese erst einmal erfüllt, können sich amerikanische Ketten überall positionieren. Die Verbreitung der englischen Sprache spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Vor allem bei der Vermarktung von Hollywoodfilmen und englischen Musikstücken kommt es amerikanischen Unternehmen natürlich entgegen, dass die englische Sprache nahezu in allen Schulen der Welt gelehrt wird. Viele Staaten sehen hierbei eine Chance, die Verhältnisse zu den Vereinigten Staaten zu verbessern und eine wirtschaftliche Kooperation zu erzielen. Andere Staaten zeigen jedoch einen deutlichen Widerstand gegen die Übermacht der USA. Sie sehen ihr kulturelles, künstlerisches und religiöses Erbe in Gefahr und befürchten, die Identität ihres Landes zunehmend zu verlieren. Dem wird durch Quotenregelungen und Subventionen der landeseigenen Produkte entgegengewirkt.

Das Konzept

Bei der Betrachtung der US-amerikanischen Globalisierung fragen sich viele Experten, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass sich die USA zunehmend zu einem Weltmodell entwickelt hatten. Die Antwort liegt dabei im Export. Nach und nach begab sich die USA in Form moderner Firmen auf eine wirtschaftliche Mission, welche die kulturellen und politischen Ansichten der Bevölkerung frei verbreiten sollte. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich die USA, als Repräsentant der „Ersten Welt“, gegenüber den sonstigen Industrienationen durch und erwiesen sich schon bald als eine wirtschaftliche „Hochkultur“. Begleitet wurde diese Bewegung durch die Expansion der Musikindustrie sowie durch die Computer-High Tech der vergangenen Jahrzehnte. Die Vermarktung von zahlreichen Innovationen löste in der restlichen Welt schließlich das Verlangen nach dem massenhaften Konsum aus. Dies reichte sogar so weit, dass alte Strukturen in kommunistischen Systemen durch die Revolutionen junger Generationen aufgelöst wurden. Erst in den letzten Jahrzehnten konnten sich auch bisher unbekannte Gegenspieler wie Europa oder Asien behaupten.

Die Veredelung als Strategie

Kultur, Sprache und Musik sind nur eine Seite der Globalsierung, durch die die Vereinigten Staaten profitieren konnten. Einen wesentlich wichtigeren Teil nimmt allerdings die Technik ein. Erst sie konnte in Form von Handys, Computern und Fahrzeugen einen so hohen Aufschwung bewirken, wie ihn die USA in den letzten Jahrzehnten erfahren konnten. Bei der Vermarktung der Technik spezialisierten sich US-amerikanische Konzerne allerdings im Gegensatz zu vielen Schwellenländern nicht nur auf die Reproduktion. Eine wichtige Rolle spielte vor allem die Veredelungsstrategie. Dabei kaufen US-amerikanische Konzerne, ähnlich wie auch Deutschland, die Rohstoffe aus anderen Ländern ein oder schöpfen sie aus dem eigenen Land. Der Großteil der Arbeit besteht dabei in der Planung und Organisation des Arbeitsprozesses sowie in der Endmontage des Produktes, welches schließlich für den Export freigegebenen wird. Die eigentliche Veredelung findet hingegen im Ausland, zumeist in Asien und Afrika, statt. Diese Strategie wird heute bis an die Spitze getrieben. Kein Wunder, dass die Vereinigten Staaten mittlerweile gefolgt von Deutschland in Sachen „Export“ den zweiten Platz einnehmen. Zwar übernimmt China den ersten Platz, allerdings muss dabei beachtet werden, dass die Population der chinesischen Republik die Population der Vereinigten Staaten um ein Vielfaches übertrifft.

Amerika braucht einen Marshallplan

Ian Bremmer ist ein amerikanischer Politologe und Politikberater. Er befürchtet in den kommenden Jahrzehnten eine schleichende Abschwächung der US-amerikanischen Dominanz in der Globalisierung. Die Problematik sieht er dabei im eigenen Handeln der US-amerikanischen Politiker. Dadurch, dass sich die USA in den vergangenen Jahrzehnten als eine Art „Weltpolizei“ erwiesen hatte, musste sie durch unzählige Militäreinsätze ein Milliardenloch im eigenen Haushalt in Kauf nehmen. Ferner seien durch die Globalsierung der USA unzählige Jobs nach Asien, allen voran nach China und Indien, abgewandert. Zwar rechnet Ian Bremmer nicht mit einer globalen Machtverschiebung nach China, allerdings geht er davon aus, dass die USA durch den Aufstieg der Schwellenländer seine internationale Führungsrolle verlieren könnten. Durch eine gezielte Wirtschaftspolitik könnte diese Veränderung durch die USA allerdings verhindert werden. Dazu müssten die USA auf die Präsenz der eigenen Dominanz und den Titel der „Weltpolizei“ verzichten. Die Marke „USA“ würde dann in anderen Ländern eine andere Bedeutung erfahren und könnte sich positiv auf den wirtschaftlichen Export der Vereinigten Staaten auswirken.

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