Nachteile der Globalisierung

Dass die Globalisierung nicht nur Befürworter hervorbringt, sieht man täglich u.a. in den Nachrichten. Dieser Umstand lässt sich auf die zahlreichen Nachteile zurückführen, welche für viele Menschen auf der ganzen Welt, erhebliche Einschränkungen bedeuten. Da ist es nicht verwunderlich, dass es immer wieder zu Missfallensbekundungen und Demonstrationen am Rande von G8 Gipfeln kommt. Immer wieder sehen sich die wirtschaftlich stärksten Nationen bei diesen Treffen mit Kritiken an der Globalisierung konfrontiert.

Verschärfter Wettbewerb als Nachteil der Globalisierung

Zu diesen Kritikpunkten zählt ganz klar der verschärfte Wettbewerb. Auf einem größeren Markt, gibt es schließlich auch mehr Konkurrenz. So kommt es, dass zahlreiche Unternehmen versuchen wollen, sich auf dem Weltmarkt zu behaupten und dabei feststellen, dass vor allem erschwerte und veränderte Bedingungen als Hürden zu meistern sind. Zu diesen Hürden zählt u.a. die Produktpiraterie, welche die Konkurrenz der Mitstreiter antreibt. Aber auch feindliche Übernahmen werden durch die Globalisierung deutlich erleichtert. Wenn es um die Globalisierung und die einhergehenden verschärften Wettbewerbsbedingungen geht, fällt ein Begriff immer und immer wieder: Dumpinglöhne.

Dumpinglöhne

Dazu tragen die Firmen aus anderen Ländern bei, in denen das Lohnniveau weiter unten angesiedelt ist. Sobald diese Firmen auf den heimischen Markt vordringen, werden die Preise gedrückt. Um da mithalten zu können, müssen Einsparungen vorgenommen werden. Diese sollten bevorzugt an den Produktionskosten vorgenommen werden, jedoch verbirgt sich das größte Sparpotenzial an den flexiblen Kosten. Diese flexiblen Kosten spiegeln sich eindeutig in den Löhnen und Gehältern wider, weshalb die daraus resultierende Konsequenz der Dumpinglöhne einen Kritikpunkt darstellt. Die Dumpinglöhne tragen dazu bei, dass die Arbeitnehmer somit immer weniger Einkommen erhalten. Daraus entsteht ein Teufelskreis, welcher kaum zu durchbrechen ist. Aufgrund der niedrigen Einkommen für die Masse, sinkt die Binnennachfrage, welche ebenfalls zum Sinken der Aufträge, heimischer Firmen führt. Der fehlende Gewinn, erfordert weitere Sparmaßnahmen in den einzelnen Firmen, weshalb Lohnabsenkungen erneut zum Thema werden.

Unter den Globalisierungsgegnern macht sich deshalb das Hauptargument breit, das ausschließlich die Großkonzerne durch den Welthandel profitieren können. Diesen Konzernen wird dabei nicht selten zum Vorwurf gemacht, dass diese lediglich auf der Suche nach ungesättigten Nachfragen sind, welche auf neuen Märkten zu finden sind. Aufgrund der Kapitalmacht, können diese Unternehmen in die einzelnen Entwicklungs- und Schwellenländer vordrängen, um dort die einheimischen Strukturen zu zerstören. Dabei werden Klein- und Familienbetriebe verdrängt und somit auf Dauer in den Ruin getrieben. Mit dieser weltmarktbeherrschenden Position, haben diese Konzerne die Möglichkeit, den ärmeren Ländern und schwachen Handelspartner, ihre Bedingungen zu vorzuschreiben.

Der Identitätsverlust und die Vermittlung von anonymem Lifestyle

Ein weiterer Nachteil der Globalisierung, ist der Verlust von Identitäten. Dazu tragen die weltweit agierenden Firmen bei, welche mit Filialketten für ein uniformiertes Erscheinungsbild sorgen. Mit den immer gleich aussehenden Niederlassungen, Stores und Filialen, wird den Menschen nicht nur ein erstrebenswerter Lifestyle vorgelebt, sondern auch eine Art Zwang zum Markenbewusstsein gefördert. Da dieser anzustrebende Konsum jedoch nicht personalisiert ausgeübt werden kann, führt dieser zwangsläufig zu einem Identitätsverlust.

Fehlende Bildung in sozialschwachen Ländern

Mittels Globalisierung, scheint die Welt immer mehr zu einem Dorf zu werden. Dank Internet und Telefon, ist die weltweite Kommunikation, vor allem über große Distanzen absolut kein Problem. Auch das Reisen in fremde Kulturen und ferne Länder, stellt mittlerweile keine Herausforderung mehr dar. Wirtschaftliche Beziehungen werden zwischen den einzelnen Staaten geknüpft und auch der Handel zwischen den Firmen scheint dazu beizutragen, die Welt zugänglicher und vor allem kleiner zu machen. Die daraus resultierende Annahme, Globalisierung würde auch Gleichheit bedeuten, trifft jedoch nicht zu. Die Globalisierungsgegner kritisieren an dieser Stelle den Zugang zum Internet oder Fernsehen, welcher ungerecht verteilt ist und somit auch eine Form von Bildung, vor allem den Entwicklungsländern verwehrt bleibt. Technologien dieser Art sind hauptsächlich in den Industrienationen zu finden, weshalb die Kluft bei weiterhin bestehender Entwicklung, zwischen armen und reichen Ländern, wächst. In einer globalisierten Welt, ist das Überleben nur als selbst globalisiertes Land möglich.

Der Arbeitsplatzabbau und die Suche nach neuen Standorten

Auf dem globalen Markt machen sich viele Firmen, die geltenden Arbeitsbedingungen in anderen Ländern zunutze. So kommt es, dass die Standorte in die Länder verlegt werden, in denen es keinen Mindestlohn und auch keine Gewerkschaften gibt. Primär werden dabei die Länder ausgewählt, in denen längere Arbeitszeiten vorherrschen und wo ein geringerer Lohn für dieselbe Arbeit bezahlt wird. Die daraus resultierende Konsequenz, lässt sich an dieser Stelle bereits erahnen. In den ehemaligen Firmensitzen kommt es deshalb zum Arbeitsplatzabbau.

Kulturverdrängung durch optimierte Transportmöglichkeiten

Aufgrund der ständig wachsenden Optimierung verschiedener Transportmöglichkeiten, stellt es für viele Firmen kein Hindernis dar, die eigenen Produkte in weit entfernte Länder zu transportieren, um diese dort zu vermarkten. Besonders westeuropäische und amerikanische Firmen, nutzen diese Möglichkeiten. Dabei profitieren besonders die sogenannten „global players“ von der Globalisierung, mit einer ausgiebigen Expansion. Auf diese Weise kommt es zur Kulturverdrängung. Viele Menschen besuchen nicht mehr die landestypischen Restaurants, sondern ziehen Fast-Food-Ketten vor. Aber auch in der Filmindustrie macht sich dieser Umstand bemerkbar. Blockbuster werden den nationalen Filmen vorgezogen und auch in Sachen Mode, müssen traditionelle Kleidungsstücke dem europäisch-amerikanischen Kleidungsstil angepasst werden. Aufgrund der vereinfachten Transportmöglichkeiten, verbreiten sich auch Sitten und Gebräuche immer schneller und führen zu einer Vermischung der Kulturen, welche sogar in eine Amerikanisierung einzelner Länder ausarten könnte.

Die Auswirkungen der Globalisierung auf den Umweltschutz

Aber auch die Umwelt, wirkt sich die Globalisierung negativ aus. Beim sogenannten Umweltdumping, zeichnet sich das weltweite Buhlen um Investoren und Kapital ab, wobei der Umweltschutz deutlich vernachlässigt wird. Die Fabrikverlagerung ist nicht immer auf die geringeren Löhne in anderen Ländern zurückzuführen. Auch die hohen Umweltauflagen sorgen dafür, dass viele Fabrikstandorte nach China verlegt werden müssen. Aus diesem Grund gilt die Globalisierung nicht nur als Faktor für ein weltweites Lohndumping, denn auch der Umweltschutz gilt als störender Kostenfaktor, im weltweiten Standortwettbewerb. Der weltweite Dumpingwettbewerb zeichnet sich auch in der Energieversorgung ab. So kommt es, dass die Nachfrage nach günstigem Atomstrom ständig steigt, weshalb die Produktion von Atomstrom, trotz der Risiken immer weiter ausgebaut wird.

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft

Weitere Nachteile der Globalisierung definieren sich über die wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Aus diesem Grund können sich viele Staaten nicht mehr selbst versorgen. Beispielsweise Deutschland kann nur noch einen sehr kleinen Teil der Konsumgüter selbständig herstellen. Deutschland ist auf die Produktion der Konsumgüter für den Grundbedarf angewiesen. Sollte es jedoch zu Krieg, Streik, oder aber auch zu Umweltkatastrophen in diesen wichtigen Ländern kommen, kann es passieren, dass der Grundbedarf für Deutschland nicht mehr gedeckt ist. Sollten die erforderlichen Zulieferungen in der Exportindustrie tatsächlich ausbleiben, könnte auch die Wirtschaft zusammenbrechen. Unter diesem Aspekt kann bezweifelt werden, dass diese ausgeprägte Importabhängigkeit friedensstiftende Auswirkungen hat.

Das zunehmende Gesundheitsrisiko

Durch die vereinfachten Transportmöglichkeiten, besteht aber auch die Gefahr der Verbreitung von Seuchen und Krankheiten. Bereits im Mittelalter führte der Transport von Schiffsladungen zur Verbreitung von Krankheiten, wie die Pest. Aber auch heute sind durch den ausgedehnten Welthandel Seuchengefahren zu befürchten. Auch wenn Europaletten und Frachtcontainer wärmebehandelt, oder eingesagt werden, so besteht dennoch die Gefahr, dass Parasiten eingeführt werden. Ebenso birgt die chemische Behandlung ein verstärktes Gesundheitsrisiko durch den Kontakt mit oftmals empfindlichen Warengütern.

Die Zeit der Spekulanten

Weitere Nachteile der Globalisierung, zeichnen sich durch Geldjongleure und Spekulanten ab, welche die Welt zunehmend beherrschen. Spekulanten profitieren primär davon, dass der inländische Binnenmarkt nichts mehr wert ist und der Zollabbau einen unkontrollierbaren Finanz- und Produktionswettbewerb auslöst.

Verschärfter Wettbewerb

Größere Märkte bedeuten auch mehr Konkurrenz. Unternehmen, die sich auf dem Weltmarkt behaupten wollen, sehen sich nicht nur veränderten und oft erschwerten Bedingungen (Stichwort Produktpiraterie) auf fremdem Terrain ausgesetzt, durch die mit der Globalisierung einhergehenden Öffnung der Märkte sehen sie sich zunehmend auch im eigenen Land mit ihnen konkurrierenden Unternehmen ausgesetzt. Zudem erleichtert die Globalisierung feindliche Übernahmen.

Dumpinglöhne

„Dumpinglöhne“ ist häufig der erste Begriff, der im Zusammenhang mit Globalisierung und den verschärften Wettbewerbsbedingungen auftaucht. Wenn Firmen aus Ländern mit niedrigerem Lohnniveau auf den heimischen Markt drängen, drückt das die Preise. Wer da mithalten will, muss Einsparungen an den Produktionskosten vornehmen. Größtes Sparpotential an flexiblen Kosten bieten immer noch Löhne und Gehälter. Die Folge, Arbeitnehmer erhalten weniger Einkommen.

Ein Teuferlskreis…

Hat die Masse weniger Einkommen zur Verfügung, sinkt die Binnennachfrage. Dies führt wiederum zu sinken Aufträgen und Gewinnen für die heimischen Firmen, die nun wiederum Sparmaßnahmen einleiten müssen (siehe oben).

Reiche Länder diktieren armen Ländern ihre Bedingungen

Ein Hauptargument der Globalisierungsgegner ist, dass durch den Welthandel nur die Großkonzerne profitieren, die lediglich auf der Suche nach neuen Märkten mit ungesättigter Nachfrage sind. Mit ihrer Kapitalmacht drängen diese Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländer und zerstören dort einheimische Strukturen, indem sie Familien- und Kleinbetriebe verdrängen und über einen ruinösen Wettbewerb in den Ruin treiben. Aufgrund ihrer beherrschenden Weltmarktposition sind die Konzerne in der Lage, armen Ländern und schwächeren Handelspartnern ihre Bedingungen zu diktieren.

Verlust der Identität

Weltweit agierende Konzerne mit ihren stets gleich aussehenden Filialen und Niederlassungen führen zu einem uniformen Erscheinungsbild und gaukeln den Menschen einen erstrebenswerten Lebensstil (Lifestyle) vor, der nur auf Konsum und Markenbewusstsein basiert, letztlich aber sinnentleert ist und daher zu einem Identitätsverlust führen muss.

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