Area 51
Dass das US-amerikanische Militär extrem fortschrittliche Technologien entwickelt und dann auch nutzt, ist kein Geheimnis. Die dazugehörenden Tests unterliegen aber strengster Geheimhaltung und werden auf dem wohl geheimsten militärischen Testgelände der Welt durchgeführt, der Area 51. Aus diesem Grund haben sich um diesen Bereich viele Sagen, Gerüchte und Mythen gebildet. Immerhin hat die Öffentlichkeit erst vor zwanzig Jahren erfahren, dass es diesen Ort überhaupt gibt.
Lage und Größe
Die Area 51 liegt mitten in der Wüste des US-Bundesstaates Nevada, ungefähr 100km von der Touristenhochburg Las Vegas entfernt. Dabei ist das gesamte Sperrgebiet ungefähr 100km² groß, der Großteil besteht aus Emigrant Valley, das nahezu allen Seiten durch Gebirgszüge geschützt ist. Der Luftwaffenstützpunkt der Area 51 liegt am Groom Lake, einem ausgetrockneten Salzsee mit einem Durchmesser von ungefähr 5km. Hier finden sich angeblich mehrere riesige Hanger und die mit 8km längste Rollbahn der Welt, dazu zeigen Satellitenbilder noch weitere Start- und Landebahnen. Verschwörungstheoretiker weisen allerdings oft darauf hin, dass die vorhandenen Satellitenbilder nur die offiziellen Einrichtungen zeigen und sich unterirdisch noch weitere wichtige Anlagen befinden würden. Daneben wird immer wieder behauptet, dass sich um die eigentliche Area 51 noch eine Sperrzone ziehen würde, deren Betreten ebenfalls streng bestraft wird und die damit eigentlich mit zum Gebiet der offiziellen Sperrzone gezählt werden müsste. Nach diesen Rechnungen wäre die Area 51 ungefähr 1,5 Millionen Hektar groß und hätte damit ungefähr die Größe der Schweiz. Dazu wird allerdings meist auch noch die Yucca-Flats-Region gezählt, in der früher Nuklearwaffen durch das Energieministerium getestet wurden.
Projekte und Programme
In der Area 51 gibt es offiziell keine Kampfeinheiten, hier werden nur die Prototypen für die Luftwaffe entwickelt und bis zur Ausreifung der Technik getestet. Sobald die Projekte in die Serienherstellung gehen, werden auch die Prototypen an andere Standorte verlegt. Die Nutzung der Region um den Groom Lake begann schon im Zweiten Weltkrieg, in dem das Gelände Bomben- und Artellerieschießplatz genutzt wurde. In den 50er Jahren wurde das Gelände dann für das U-2-Programm genutzt, bei dem ein neues Spionageflugzeug getestet wurde. Dafür wurden die ersten Einrichtungen am Groom Lake erbaut und die ersten Sicherheitsmaßnamen wurden getroffen. Die unterschiedlichen Projekte wurden aber immer wieder durch die Tests mit nuklearem Material unterbrochen, die unter anderem zu einer zeitlich begrenzten Evakuierung des Geländes führten. Als die Entwicklung der Prototypen dieses ersten Programmes dem Ende zu ging, wurde das nächste bereits gestartet, auch dabei ging es um die Entwicklung eines Flugzeugs für Aufklärungsflüge. Das Besondere dabei sollte sein, dass das neue Modell auch in höchsten Höhen fliegen konnte. Dafür wurden die Einrichtungen erweitert und die Start- und Landebahnen weiter ausgebaut. Das gilt ebenfalls für die ständige Personalstärke. Daneben werden wohl bis heute täglich Pendler aus Las Vegas mit Flugzeugen zur Area 51 geflogen. Im Laufe der Zeit wurde das Sperrgebiet außerdem ausgeweitet, sodass nun auch keine Sicht mehr auf das Gebiet möglich ist. Die Bauarbeiten der letzten Jahre weisen darauf hin, dass noch immer viele Projekte bearbeitet werden. Allerdings gibt es dazu von den verantwortlichen Stellen weder ein Dementi noch eine Bestätigung. Noch immer gilt für das Gebiet die höchste Geheimstufe. Auch darum ist die Area 51 der Mittelpunkt vieler Verschwörungstheorien.
Mythen und Theorien
Mittelpunkt der meisten Verschwörungstheorien ist in den meisten Fällen die Behauptung, dass auf der Area 51 nicht nur normale Flugzeuge, sondern auch außerirdische Technologien getestet werden. Immer wieder wird dabei auch ein direkter Zusammenhang zu dem angeblichen Absturz eines UFOs in Roswell/ New Mexiko 1947 erstellt. Die Technologie der Außerirdischen soll in der Area 51 weiterentwickelt worden sein. Schon 1989 sprach ein angeblicher Insider über fliegende Untertassen auf dem Gelände. Die gleiche Quelle berichtete auch, wie die Außerirdischen aussehen, von denen sich das Militär die neue Technik abschaut. Sie seien demnach grau, hätte spitze Köpfe und im Gegensatz zu ihren Nasen und Mündern sehr große Augen. Durch diese Mittelungen wurde weltweit ein neuer Alienhype ausgelöst, der viele Schaulustige zu dem Gelände mitten in der Wüste lockte. Der Staat selbst schwieg lange, erst 1994 musste die Existenz der Area 51 überhaupt im Laufe eines Gerichtsverfahrens eingestanden werden. Dennoch häufen sich rund um das Gebiet die UFO-Sichtungen. Das liegt aber wohl nur teilweise tatsächlich an den laufenden Tests der Luftwaffe liegen.
Stattdessen fördern lokale Einrichtungen, die sich auf das Geschäft mit den Außerirdischen spezialisiert haben, den Hype mit Lasershows und Gerüchten von Sichtungen. Auch die Air Force selbst soll den Mythen neue Nahrung geben, da diese von den Tatsachen ablenken. Der Mann, der den Hype mit seinen Interviews begann, ist allerdings nachweislich ein Betrüger, seine Geschichte aber hat die Jahre überdauert und ist noch gewachsen. Damit ist es auch kein Wunder, dass das Sperrgebiet ein Teil der modernen Popkultur geworden ist. So wird es in mehreren Fällen erwähnt oder angedeutet. Dazu gehören unter anderem der neueste Teil der Reihe um Indiana Jones, „Männer, die auf Ziegen starren“ oder District 9. Außerdem kommt die Area 51 in verschiedenen Fernsehserien vor. Dazu gehören auch Zeichentrickserien, wie zum Beispiel „Die Simpsons“ oder „American Dad“. Daneben gibt es auch verschiedene Dokumentationen, die sich mehr oder weniger objektiv mit dem Hype oder der Area 51 selbst beschäftigen. Dabei ist unter anderem die Dokumentation „Area51“ zu nennen, der 1997 erschien und das Gebiet ebenfalls in Verbindung mit Aliens setzt. Daneben wird die Area 51 immer wieder auch in unterschiedlichen Computerspielen erwähnt oder als Teil der Handlung oder sogar Schauplatz genutzt.