Mondlandung-Verschwörungstheorie

Als eine Verschwörungstheorie bezeichnet man den Versuch, ein Ereignis oder eine Entwicklung als ein Ergebnis von zielgerichtetem und, was besonders wichtig ist, konspirativem Handeln von unterschiedlichen Personen darzustellen. Insgesamt ist „Verschwörungstheorie“ ein negativ konnotierter Begriff, der oft abwertend gebraucht wird. Im Unterschied zu einer wissenschaftlichen Theorie ist eine Verschwörungstheorie in der Regel nicht wertneutral und steht dem Ereignis oder der Entwicklung kritisch gegenüber. Diese Theorien bieten vereinfachende Muster zur Erklärung der Wirklichkeit, aber keine Modelle. Gerade deswegen entziehen sich die Verschwörungstheorien oft der Überprüfung. Zahlreiche Ereignisse des gesellschaftlichen Lebens wurden bereits zum Objekt von Verschwörungstheorien. Auch die Mondlandungen 1969 und 1972 bilden keine Ausnahme.

Mondlandungen als weltgeschichtlich relevante Ereignisse

Beide Mondlandungen (1969 und 1972) spielen in der Geschichte und in der Politik des 20. Jh. eine wichtige Rolle. Diese Zeit war gekennzeichnet von einem Wettlauf zwischen den USA und der UdSSR um die Erschließung des Weltraumes. Die ersten Flugkörper, die auf dem Mond landeten, gehörten der Sowjetunion. Die erste Mondlandung gelang einer Mannschaft aus den USA, zu der Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins gehörten. Am 21. Juli 1969 betraten Armstrong und Aldin als erste Menschen die Mondoberfläche. Insgesamt waren zwischen 1969 und 1972 zwölf Astronauten auf dem Mond.

Verschwörungstheorien: Die Mondlandungen fanden nicht statt

Allgemein behaupten die Verschwörungstheorien, die bezüglich der Mondlandungen aufgestellt wurden, dass diese Ereignisse nicht stattfanden. Die Mondlandungen sollen von den Behörden der USA (Regierung und NASA) vorgetäuscht gewesen sein. Der US-Amerikaniche Autor Bill Kaysing (1922 – 2005) veröffentlichte 1976 ein Buch unter dem Titel „We Never Went To The Moon“, in dem er argumentierte, dass es keine Mondlandungen gab. Die Motive für diese Täuschung könnten aus seiner Sicht der Wunsch sein, die Überlegenheit der USA über die Sowjetunion zu demonstrieren, die Bevölkerung von dem Vietnamkrieg abzulenken und die Befürchtung wegen der möglichen Kürzung des 30 Milliarden US-Dollas Budgets der NASA. Die Argumente von Kaysing, die seither die Grundlage der Verschwörungstheorien bilden, sind folgende: Der Autor war der Meinung, dass die NASA zu der damaligen Zeit keine ausreichenden technischen Kapazitäten besaß. Außerdem fiel ihm auf, dass auf den Bildern von den Mondlandungen keine Sterne zu sehen waren. Daraus schloss der Autor, dass die Bilder in einem Labor geschossen wurden. Drittens war Kaysing sich sicher, dass das Filmmaterial unter der starken Strahlung auf dem von keiner Atmosphäre geschütztem Planeten geschmolzen wäre. Und, viertens, war der Autor der Meinung, dass viele optische Ungenauigkeiten auf den Bildern eine Täuschung bestätigen.

Auseinandersetzung mit den Argumenten der Verschwörungstheorien: Technik und die Problematik der Mondaufnahmen

Gegen das erste Argument wird erwidert, dass die NASA einerseits nachweislich genug Erfahrung und auch entsprechende Technik besaß um eine Mondlandung vorzubereiten und durchzuführen. Dafür sprechen die technischen Zeichnungen der entsprechenden Geräte und auch die Tatsache, dass zahlreiche Raumschiffe für breites Publikum zugänglich seien. Z.B. wird Apollo 11 im National Air & Space Museum, Washington, D.C gezeigt. Gegen ein Argument, dass die Computer der damaligen Zeit relativ leistungsschwach waren und eine komplexe Aufgabe der Steuerung eines Raumschiffes, der Berechnung des Landungsziels und des Rückflugs nicht lösen konnten, wird von den Wissenschaftlern entgegnet, dass die Astronauten damals oft manuell das Raumschiff gesteuert haben. Insgesamt sollen die Computer genug Kapazitäten besessen haben, um den Flug und die Landung zu überwachen. Einen wichtigen Bestandteil der Verschwörungstheorien bilden unterschiedliche filmtechnische Argumente. Gegen das Argument der sternenlosen Bilder wird eingewendet, dass die gebrauchten Negativbilder aus technischen Gründen nur einen begrenzten Kontrastumfang hatten. Gleichzeitige Abbildung von sehr hellen und nur schwach beleuchteten Objekten war daher nicht möglich. Auch auf Bildern, die von den sowjetischen Raumstationen in der damaligen Zeit geschossen wurden, sind keine Sterne sichtbar. Der technische Fortschritt erlaubte, dass auf den Bildern aus dem All, die Anfang des 21. Jahrhunderts entstanden, Sterne zu sehen sind.

Es gibt eine Reihe weiterer filmtechnischen Argumente, die in den Verschwörungstheorien verwendet werden. Eine Behauptung dieser Theorien lautet, dass die Schatten von unterschiedlichen Objekten, die auf den Mondbildern dargestellt sind, nicht parallel zu einander verlaufen und auch unterschiedlich lang sind. Daraus wird geschlossen, dass die Bilder in einem geschlossenen Raum gemacht wurden, das nicht von einer Lichtquelle (für den Erdsatelliten wäre es die Sonne), sondern von mehreren Lichtquellen (Scheinwerfern) beleuchtet wurde. Wissenschaftler erklären die unterschiedliche Schattenlänge mit der Unebenheit der Mondoberfläche und argumentieren, dass zwei und mehr Lichtquellen auch eine entsprechende Zahl an Schatten verursacht hätten. Noch ein Argument betrifft die hohe Bildqualität der geschossenen Bilder, er wird behauptet, dass es für Astronauten nicht möglich wäre, solche hochwertigen Bilder zu machen. Dagegen wird eingewandt, dass mit den Hasselblad-Kameras zwar „blind“ fotografiert wurde, doch aus der hohen Anzahl an Bildern diejenige für die Veröffentlichung ausgesucht wurden, die am schärfsten waren.

Weitere Argumente der Verschwörungstheorien und Gegenargumente

Oft wird ein Argument der „wehenden“ Flagge gebracht. Daraus, dass der Mond keine Atmosphäre besitzt, wird von den Vertretern der Verschwörungstheorie der Schluss gezogen, dass die Fahne nicht wehen konnte. Die Flagge wurde auf einer Quermast befestigt, so dass es aussah, als ob sie wirklich wehte. Ihre Bewegungen wurden durch das Einschlagen der Mast verursacht, die Schwingungen werden allein durch die Steifheit des Stoffes gebremst. Daher kann sich die Fahne nach einer Berührung noch längere Zeit in Bewegung bleiben, bis diese abklingt. In der Erdatmosphäre, so Gegenargumente der Wissenschaftler, würde die Flagge schlaff herabhängen. Die Verwendung eines Ventilators würde Staub aufwirbeln und die Sicht trüben. Gegen das Argument, dass das Filmmaterial die Strahlung auf dem Mond nicht überstehen konnte, wird geantwortet, dass die Kameras mit einer speziell für die Mondverhältnisse konzipierten Schutzschicht bedeckt waren. Die Filmboxen wurden mit dem Silberüberzug ausgestattet, auch alle Schalter waren mit einem entsprechenden Schutz ausgestattet. Ein weiterer Einwand gegen dieses Argument ist, dass bereits in den 1960er-Jahren Spionagesatelliten, die sowohl von den USA, als auch von der Sowjetunion verwendet wurden, Fotos aus dem Weltall erfolgreich geschossen und das Bildmaterial zurück auf die Erde übermittelt haben.

Ein weiteres Argument der Verschwörungstheoretiker ist, dass beim Abflug der Landefähre keine Stichflamme zu sehen war. Gegen dieses Argument spricht, dass die Triebwerke der Fähre eine Spritstoffmischung verwendet haben, die mit einer kaum sichtbaren Flamme verbrennt. Wegen des geringen Kontrastumfanges der Filme werden schwach beleuchtete Objekte nicht abgebildet. Der Tod des Astronauten Neil Armstrong im Jahre 2012 ist für die Verschwörungstheoretiker ein weiteres Argument, denn, so wird behauptet, er wurde während des Fluges einer solchen starken Strahlung ausgesetzt, dass er niemals das hohe Alter erreichen konnte. Dagegen gilt der Einwand, dass die Astronauten durch die Hülle des Raumschiffes und durch ihre Weltraumanzüge einen ausreichenden Schutz gegen die Strahlung bekamen.

Fazit: Verschwörungstheorien über die Mondlandung

Es sind zahlreiche Theorien im Umlauf, die hinter den beiden Mondlandungen eine Falsifikation und eine absichtliche Täuschung vonseiten der US-Regierung und der NASA vermuten. Am meisten verbreitet sind filmtechnische Argumente, die allerdings auf Einwände und Gegenargumente bei den Vertretern der Wissenschaft treffen. Als ein generelles Argument für die Echtheit der Mondlandungen gilt, dass es im Labor nicht möglich wäre, die reduzierte Schwerkraft des Erdsatelliten nachzumachen. Daher konnten auch die Videoaufnahmen von Bewegungen der Astronauten keine Fälschung sein. Außerdem wird gegen die Verschwörungstheorie argumentiert, dass es für NASA unmöglich wäre, zahlreiche Menschen, die an dem Projekt der Mondlandung beteiligt waren, zu bestechen oder auf eine andere Weise mundtot zu machen. Heute glauben ca. 20% der US-Amerikaner daran, dass ihre Landsleute nie auf dem Mond waren.

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