Roswell / UFO
Im Jahr 1974 ereignete sich in Roswell im US-amerikanischen Staat New Mexico der sogenannte Roswell-Zwischenfall. Anfang Juli stürzte in der Wüste von New Mexico nach offiziellen Angaben ein Wetterballon ab und schnell entstand die Theorie, dass es sich bei dem abgestürzten Objekt nicht um einen Wetterballon gehandelt haben soll, sondern um ein unbekanntes Flugobjekt außerirdischen Ursprungs. Heute wird oft vom Roswell Ereignis oder von der Roswell Legende gesprochen. Die Theorie, dass es sich bei dem abgestürzten Objekt um ein UFO handelte, stammte aus Presseberichten. Die Presse schrieb, dass die US Armee den Absturz einer fliegenden Untertasse gemeldet haben solle. Die Armee nahm dazu noch am selben Tag Stellung und korrigierte die Meldung dahingehend, dass es sich bei dem verunglückten Objekt um einen Wetterballon mit Radarreflektor gehandelt habe. Die eigentliche Verschwörungstheorie, die sich bis heute nachhaltig in der ganzen Welt verbreitet hat und zahlreiche Anhänger findet, wurde 1980 durch ein Buch von Charles Berlitz und William L. Moore begründet. Die beiden Autoren machten mit dieser Veröffentlichung den bis dahin schon wieder fast vergessenen Roswell Zwischenfall weltweit bekannt. In dem Buch wird beschrieben, dass die US Regierung in Roswell ein außerirdisches Raumschiff mitsamt den Leichen von mehreren außerirdischen Lebensformen gefunden habe. Weiterhin wird beschrieben, dass die Regierung diese Leichen und das Raumschiff unter Verschluss gehalten und untersucht habe. Bis heute sollen diese Funde in geheimen Labors der amerikanischen Armee und Regierung geheim gehalten werden.
Der Roswell Mythos begeistert die Welt
Auf dieses erste Buch hin folgten zahlreiche Bücher und Filme, die sich des Themas annahmen. Roswell wurde zum beliebtesten und bekanntesten UFO-Ereignis der ganzen Welt und ist heute beinahe ein Fakt, der in der Pop Kultur seinen festen Platz hat, ob man nun daran glaubt oder nicht. Nach und nach kamen immer mehr vermeintliche Beweise in Umlauf und der Mythos wurde weltweit von unzähligen Unterstützern mit neuem Stoff ausgeschmückt und am Leben gehalten. Roswell ist heute eines der Kernstücke im UFO-Glauben und wird von die vermeintlichen Zeugenaussagen von Roswell wurden oftmals aufgegriffen. Die Aliens in Filmen und Serien wurden so dargestellt, wie die Absturz Zeugen aus Roswell sie beschrieben haben. Bald kam ein Film in Umlauf, der die Untersuchungen der Armee an den Leichen zeigte. Dieser Film soll angeblich durch die strenge Geheimhaltung der US-Armee durchgeschlüpft sein. Die Tatsache, dass die US Regierung den Vorfall kontinuierlich bestreitet, facht die Verschwörungstheoretiker und UFO-Gläubigen nur weiter an. Hollywood greift den Vorfall in einigen sehr bekannten Filmen auf, weil sich das Thema einfach hervorragend cineastisch ausnutzen lässt.
Ereignisse in Roswell 1974
Fest steht, dass der Rancher William Brazel am 14. Juni 1974 Trümmer auf der etwa 100 Kilometer von Roswell entfernten Foster Ranch fand. Am 24. Juni und den folgenden Tagen und Wochen berichteten mehrere Medien über die angebliche Sichtung von unbekannten Flugobjekten. Unter den Augenzeugen war der Pilot Kenneth Arnold, der bei einem privaten Flug neun fliegende Untertassen gesehen haben will. Von ihm, der die Flugobjekte erstmals mit der Form von Untertassen beschrieb stammt übrigens dieser Begriff. Als Brazel von diesen Berichten erfuhr, meldete er am 7. Juli 1974 seinen Fund der Trümmer der Armee in dem Glauben, es könne einen Zusammenhang geben. Zwei Angehörige der Armee kamen, sammelten die Trümmer ein und schickten sie an den Armeestützpunkt in Fort Worth, Texas um sie weiter untersuchen zu lassen. Auch dies wurde von den lokalen Medien gemeldet. Am 8. Juli titelte der Roswell Daily Record, eine fliegende Untertasse sei in der Nähe von Roswell gefunden worden. Es fand sich schließlich ein Ehepaar in Roswell, das am 2. Juli den vermeintlichen Absturz gesehen haben wollte. Die Meldung ging durch die gesamten USA. Daraufhin reagierte die Armee mit einer Pressekonferenz, in der General Roger Ramey und ein Meteorologe der Armee mitteilten, dass es sich bei den Trümmern um die eines Wetterballons gehandelt haben soll. Bei dieser Pressekonferenz konnte sich die Presse auch Trümmerteile ansehen und diese fotografieren. Die lokale Presse, darunter auch der Roswell Daily Record beendeten die Debatte dann mit der Meldung über diese Pressekonferenz und die Richtigstellung der Geschichte und man glaubte eine Weile lang, das Thema sei vom Tisch.
Entstehung der Legende
Brazel jedoch glaubte nicht an die Erklärungen der Armee. Er hatte sich mit seiner Familie die Trümmerteile genau angesehen und sie passten seiner Meinung nach nicht mit der Erklärung zusammen. Er erklärte, dass die Trümmerteile keinesfalls zu einem Wetterballon gehören könnten. Bis auf einige wenige Menschen verlief die Diskussion um das Thema bis zur Veröffentlichung von Berlitz und Moore im Sande. Danach entfachte sich das Fieber neu. Erst im Jahr 1994 veröffentlichte die US Air Force Unterlagen, aus denen ersichtlich wurde, dass es sich bei dem abgestürzten Objekt um die Trümmer eines Ballons handelte, der damals eingesetzt wurden, um eventuelle sowjetische Atomtests aufzuspüren. Das Projekt stand natürlich unter strenger Geheimhaltung, was alle Verschwörungstheorien um Aliens und UFOs noch anfachte. Das sogenannte Projekt Mogul war aber 1994 nicht mehr geheim und längst abgeschlossen sowie überholt, so dass manche Unterlagen nun zugänglich waren. Im Jahr 1997 überprüfte man einige der Zeugenaussagen von Roswell und sie wurden ausnahmslos als frei erfunden hingestellt.
UFO-Glauben seit Roswell
Hauptquelle für das Buch von Berlitz und Moore waren die Zeugenaussagen der Einwohner von Roswell. Das Buch erörtert alle Aussagen und Unstimmigkeiten und erklärt umfassend den Vertuschungsversuch des UFO-Fundes der US Regierung. In dem Buch ging es erstmals auch um Aussagen von Zeugen, die tote Alienkörper gesehen haben wollen. Außerdem wird beschrieben, wie die US Regierung und die Armee alles zu vertuschen versuchte, um die Existenz von Außerirdischen geheim zu halten. Die Geschichte wurde immer weiter gesponnen. 1989 erzählte der Leichenbestatter von Roswell, die Armee habe bei ihm nach luftdicht abschließbaren Kindersärgen gefragt, um die Leichen der Aliens zu transportieren. Es fanden sich Zeugen, die an der Autopsie der Leichen beteiligt gewesen sein wollten. Zahlreiche Reportagen versuchten im Fernsehen die Vorfälle nachzustellen und zu untersuchen. Diese Art von Filmen und Dokumentationen erfreuten sich nicht nur in den USA großer Beliebtheit. Bald meldete sich ein Anwohner, der einen lebenden Alien beobachtet haben wollte, welcher seine toten Kameraden inspiziert habe. Das Militär habe den Zeugen daraufhin von der Absturzstelle vertrieben. Ein weiterer Zeuge will ein intaktes UFO in der Nähe von Roswell gefunden haben, in dem ebenfalls tote Aliens lagen. Bald ging das Gerücht um, die US Armee behalte die Körper der Aliens noch immer unter Verschluss. Der sogenannte Santilli Film über die Alien Autopsie setzte dem Hype um den UFO-Absturz die Krone auf und gab dem Mythos weiteren Aufschwung. In diesem Schwarz Weiss Streifen sieht man Männer in weißen Anzügen, die Untersuchungen an Außerirdischen vornehmen.
Roswell heute
In Roswell hat sich unterdessen ein regelrechter Tourismus entwickelt. UFO-Fans aus aller Welt kommen nach New Mexico, um sich in Roswell das Museum zum Absturz anzusehen. An mehreren vermeintlichen Absturzstellen wird Eintritt verlangt und es finden alljährlich Konferenzen und Festivals zum Thema statt. Der Mythos hat sich für die Bürger von Roswell zu einer willkommenen Einnahmequelle entwickelt.