Zusammenfassung der Folgen der Globalisierung
Die international verflochtenen Wirtschaftsräume und die immer stärkere Vernetzung durch Informations- und Kommunikationstechnologien bedeutet eine weltweite Integration von Kultur, Wirtschaft und Infrastruktur. Deshalb ist Globalisierung nicht mehr nur eine Option, sondern zur Tatsache geworden. Die heutige Situation ist das Ergebnis eines Prozesses, der eigentlich so alt ist wie die Menschheit, die sich auf dem Planeten Erde ausgebreitet hat. Besonders spürbar wurden die Folgen der Globalisierung jedoch erst durch einige Ereignisse der jüngeren Geschichte wie die Zeit der großen Entdecker, das Zeitalter der industriellen Revolution und der Kolonisierung. Den vorläufig letzten Schub für die Globalisierung in jüngerer Zeit brachten die Revolutionen des Transportwesens und der Kommunikation, durch die Raum und Zeit immer geringere Hindernisse zum Zusammenwachsen der Welt bedeuten.
Globale Trends – eine Zusammenfassung von Globalisierungsfolgen
Die Folgen der Globalisierung können hauptsächlich aus den Perspektiven der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft betrachtet werden, es ist jedoch eigentlich nicht möglich, die Globalisierungsfolgen in einer Zusammenfassung getrennt voneinander zu betrachten. Alle wichtigen Globalisierungsfolgen sind nämlich gleichzeitig Ursachen, die wiederum andere globale Entwicklungen anstoßen. So wie die aktuelle Globalisierung mit wirtschaftlichen Vorzeichen initiiert wurde, so kann man die Folgen der Globalisierung jedoch in wirtschaftlicher Hinsicht am deutlichsten spüren. Erst diese wirtschaftliche Entwicklung hat die materielle Grundlage zu einem auch gesellschaftlich, kulturell und politisch spürbaren Zusammenrücken der Welt gelegt. Der initiale Prozess zur allgemeinen Globalisierung begann im Zweiten Weltkrieg. Ab dem Jahre 1944 trieben vor allem die Regierungen von Großbritannien und den USA die Gründung der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds voran, um eine liberale, kapitalistische Welt zu fördern. Erklärtes Ziel war eine weltweite Steigerung der sozialen Wohlfahrt vor allem in wirtschaftlich unterentwickelten Regionen und Ländern unter kapitalistischen Vorzeichen, die dem Sozialismus und Marxismus entgegengesetzt werden sollte.
Zur Durchsetzung dieser Ziele boten IWF und Weltbank dann allen Ländern Darlehen unter der Bedingung an, dass die Kreditnehmer Importbarrieren weitgehend aufheben, Beschränkungen für ausländische Investitionen beseitigen und die Produktion nicht nur auf den eigenen Markt, sondern auch für den Export auszurichten. Diese Auflagen bildete in vielen Volkswirtschaften das grundlegende Fundament für eine wirtschaftliche Integration in einen Welthandel, wie er heutzutage von der WTO World Trade Organisation gelenkt und überwacht wird. Aus der technologischen Perspektive hat sich die Technik seit den politischen Weichenstellungen in der Nachkriegszeit durch verstärkte internationale technische Zusammenarbeit und eine wachsende Weltwirtschaft besonders weiterentwickelt. Bei dieser Entwicklung zeigen sich speziell das Transportwesen und die Kommunikationstechnologie in Folge der Globalisierung an der Spitze der Entwicklung. Eine eindeutige Konsequenz daraus ist eine drastische Senkung der Kosten für Transport, Reisen und vor allem der Kosten für die Übermittlung von Informationen. Die Folge von besseren und billigeren Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten ist für die wirtschaftliche Entwicklung nicht nur ein starkes Anwachsen des Internationalen Warenaustauschs, sondern auch eine internationale Arbeitsteilung, wie sie vor der Globalisierung völlig unbekannt war.
Wirtschaftliche Folgen
Aus der wirtschaftlichen Perspektive wird der Effekt der Globalisierung sofort deutlich, wenn man einige grundsätzliche Handelszahlen betrachtet. Noch gegen Ende der 1930 er Jahre lag der Anteil des internationalen Handels am Weltsozialprodukt bei etwa 7 %. Bereits im Jahr 2000 hatte sich dieser Anteil praktisch verdreifacht. Ähnliche Entwicklungen kann man bei den ausländischen Direktinvestitionen in Entwicklungsländern feststellen, die sich zum Beispiel ab 1970 im Laufe von nur 20 Jahren von ca. 2 Milliarden US $ auf über 150 Milliarden US $ erhöhen konnten. Durch die Liberalisierung der Weltwirtschaft hat der ungehinderte Kapitalfluss auch zu einer Welle von internationalen Direktinvestitionen geführt, die zusätzliche Investitionen im jeweiligen Inland ausgelöst haben. Damit wurde Wirtschaftswachstum angeregt, Arbeitsplätze geschaffen, was höhere Einkommen und damit mehr Wohlstand in viele Länder der Welt gebracht hat. So hat sich die Liberalisierung des Handels in einigen Ländern auch tatsächlich entsprechend der ursprünglichen Intention zur Förderung einer weltweiten Wohlfahrt als wirkungsvolles Instrument herausgestellt, um das Problem der Armut zu überwinden.
Nicht nur positive Auswirkungen
Betrachtet man die Frage der sozialen Gerechtigkeit jedoch in der Praxis etwas näher, so ist es bisher bei weitem nicht überall gelungen, nur mit den Methoden der wirtschaftlichen Globalisierung die Ziele für mehr soziale Wohlfahrt in vielen unterentwickelten Ländern zu erreichen. Die Globalisierung hat zwar zu einer stärkeren Integration aller Volkswirtschaften geführt, jedoch haben stark gewinnorientiert agierende und mobile globale Kapitalmärkte für eine neoliberale Globalisierung gesorgt, die wirtschaftlich entwickelte Länder bevorzugt und dabei viele unterentwickelte Regionen zurückgelassen hat. Deshalb hat Globalisierung nicht überall positive Effekte in der wirtschaftlichen Entwicklung hervor gebracht. In vielen Gesellschaften und auch zwischen ganzen Ländern und Regionen gibt es eine zunehmende Kluft zwischen Reichen und Armen.
Dazu gibt es deutliche Hinweise darauf, dass diese Tendenzen Folgen der Globalisierung sind. Das löst verständlicherweise vielfach Gegenbewegungen zur Globalisierung aus, die sich schnell zu größeren sozialen bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen ausweiten können. Deshalb sind die großen Protagonisten der Globalisierung wie Weltbank, IWF und WTO bereits jetzt damit befasst, Mechanismen in den Globalisierungsprozess einzubauen, die negative Globalisierungsfolgen vermeiden oder doch zumindest abmildern sollen. Die Zusammenfassung von Globalisierungsfolgen in Politik und Gesellschaft kommt an der eingetretenen Verschiebung der politischen Machtverhältnisse nicht vorbei.
Einfluss auf die Politik
So haben Entscheidungen internationaler Organisationen wie der UNO eine zunehmende Bedeutung und oft sogar einen direkten Einfluss auf nationale Politik. Doch nicht nur multilateral, sondern auch in vielen bilateralen Verhältnissen sind politische Einflussnahmen unter den Vorzeichen der Globalisierung selbstverständlicher geworden, ohne dass so etwas sofort diplomatische Verwicklungen und negative politische Reaktionen hervorrufen würde, wie in Zeiten vor der Globalisierung. Hatten früher Regierungen im internationalen politischen Geschäft das Heft des Handelns fest in der Hand, so haben multinationale Konzerne mittlerweile einen sehr bedeutsamen Machtzuwachs auch über die Wirtschaft und das Finanzwesen hinaus erlebt. Durch die Globalisierung hervorgerufenen Machtverschiebungen werden ebenfalls bei Zusammenfassung einiger Schlüsselfaktoren des gesellschaftlichen Zusammenlebens, kultureller Normen und des Umweltschutzes deutlich sichtbar.
So hat die Globalisierung weltweit die Teilhabe an Menschenrechten deutlich vergrößert. Dabei stehen Themen wie Frauenförderung, Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit, gleichberechtigten Zugang zu natürlichen Ressourcen sowie Bildung im Vordergrund. Insgesamt genommen bedeutet die Ausweitung dieser Rechte nicht mehr und nicht weniger als einen weltweiten Trend zu mehr Demokratie. Besonders große Wirkungen hat diese gesellschaftliche Emanzipation in Kombination mit den neuen wirtschaftlichen Chancen der Globalisierung auf das Wachstum und Verteilung der Bevölkerung. Mehr Wohlstand bzw. zumindest die begründete Hoffnung darauf machen es möglich, dass die Menschheit insgesamt wächst. Zusätzlich nutzen große Teile der Weltbevölkerung bereits jetzt neue demokratische Freizügigkeiten wie die Selbstbestimmung des Aufenthaltsortes zur Migration und werden vor allem von den großen Wirtschaftszentren angezogen. Deshalb ist eine der weltweit stärksten gesellschaftlichen Folgen die zunehmende Urbanisierung, die zum Entstehen von Megastädten geführt hat und einen Trend darstellt, der anhält. In der Folge bedeutet dies demografische Veränderungen, die wiederum starke Veränderungen der Strukturen der inneren Sicherheit, der Regierungsführung, der Gesundheit und der Umwelt mit sich gebracht haben.
Kulturelle Konsequenzen
Auch der politische Einfluss auf die Kultur hat sich durch die Folgen der Globalisierung stark gewandelt. Primär durch die wirtschaftliche Globalisierung haben sich ganz neue Wege für Reisende entwickelt und die Kosten für Reisen sind auf ein historisches Tief gefallen. Die neuen Transportmöglichkeiten für Menschen haben zum Beispiel den Tourismus sehr stark gefördert, was schon für sich allein den kulturellen Austausch rund um den Globus extrem verstärkt hat. In Kombination mit den neuen Möglichkeiten zur Kommunikation ist dieser Austausch eines der im täglichen Leben sichtbarsten Zeichen für ein Zusammenwachsen der Welt und den ersten klar erkennbaren Strukturen für eine Welt Kultur. Diese milliardenfachen kulturellen Prozesse sind politisch praktisch nicht mehr kontrollierbar und die Hoheit über die Entwicklung der Kultur haben fast überall auf der Welt gesellschaftliche Gruppen und Individuen übernommen.