Klimaschutz in Deutschland

Durch die globale Erwärmung entwickeln Forscher, Wissenschaftler und Politiker Maßnahmenpakete zum Schutze des Klimas. Nach Meinung vieler Forscher ist ein völliges Aufhalten der Erderwärmung nicht zu bewerkstelligen, es besteht aber die Möglichkeit, die Folgen einer Erwärmung einzugrenzen.

Treibhausgase

Die in der Luft befindlichen natürlichen oder anthropogenen gasförmigen Stoffe führen zu einem Treibhauseffekt. Sie nehmen Infrarotstrahlungen, die von der Erde freigeben werden, in sich auf, die sonst in das Weltall entströmen würden. Durch die natürlichen Treibhausgase wird die Temperatur der Erdoberfläche um 33 Grad angehoben. Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt wäre ein Leben auf der Erde unmöglich, da die Temperatur der mittleren Atmosphäre sonst nur -18 Grad betragen würde. Durch das Absondern der anthropogenen Treibhausgase wird die Erdatmosphäre zusätzlich erwärmt, was zu einer Störung des natürlichen Gleichgewichts führt. Ursachen für die vom Menschen produzierten Treibhausgase sind zum Beispiel das Ausstoßen industrieller und landwirtschaftlicher Gase, Smog, hoher Verbrauch an Elektrizität oder Strahlungen diverser, in den Privathaushalten zum Einsatz kommende Geräte. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger entsteht Kohlenstoffdioxid (CO2), dieser verweilt rund 120 Jahre in der mittleren Atmosphäre. Sein Anteil beträgt weltweit 60% des anthropogenen Treibhauseffekts. Eine Veröffentlichung der gemessenen Treibhausgasemissionen im Jahr 2004 ergab, dass der Anteil Deutschlands bei 3,4% liegt. Das macht pro Einwohner und Jahr ein Emissionsniveau von 12,3 Tonnen. Im Vergleich zu den 23,8% (23,55 t pro Jahr und Einwohner) der weitaus größeren Vereinigten Staaten, die die höchsten Emissionswerte vorweisen, klingen die Werte für Deutschland sehr gering. Im Vergleich zu den umliegenden industriellen Nachbarstaaten war Deutschland zu diesem Zeitpunkt führend. Seit der Industrialisierung sind die Emissionswerte um 40% gestiegen von 280 ppm auf gut 390 ppm. Die Messdaten stammen aus dem Jahr 2011.

Stoffe, die zum Treibhauseffekt führen

Der Gehalt von Methan ist in den letzten 650 000 Jahren noch nie so hoch gewesen wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Freigesetzt wird Methan vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, wie der Produktion und Verarbeitung von Tierfuttermittel und dem daraus produziertem Fleisch der Tiere. Einen wesentlichen Anteil tragen Mülldeponien und Kläranlagen dazu bei, dass Methan freigesetzt wird, dessen Gesamtanteil bei etwa 20% des anthropogenen Treibhauseffekts liegt. Das ausgestoßene Gas hält sich zwischen 9 und 15 Jahren in der Atmosphäre. Distickstoffoxid hat einen größeren Treibhauseffekt als Kohlenstoffdioxid. Es bildet sich vorwiegend aus Düngemittel die auf landwirtschaftlichen Flächen zum Einsatz kommen. Weitere Quellen sind Kraftwerke und der Verkehr, wobei diese im Vergleich zur Landwirtschaft nur geringfügig verwertbar sind. Insgesamt ist der Effekt, also seine Wirkung, noch nicht vollständig erforscht.

Weitere Stoffe, die zu einem Treibhauseffekt führen sind: Wasserdampf, Ozon, Wolken und Rußpartikel. Der Wasserdampf geht aus der Verdunstung, dem Niederschlag oder auch den Weltmeeren hervor und fördert somit am stärksten den Treibhauseffekt. Durch den Anstieg der Temperatur in der Luft verdunstet das Wasser, wodurch das Treibhausgas Wasserdampf entsteht. Der Mensch nimmt nur indirekt durch die zusätzlich künstlich erschaffene Erderwärmung Einfluss auf den Wasserdampf. Wird die Ozonschicht beschädigt gelangt mehr ungefilterte UV-Strahlungen an die Oberfläche der Erde. Diese ist in einer zu hohen Konzentration gesundheitsschädlich. Der höchste Temperaturanstieg in der Ozonschicht beträgt ungefähr 60 Grad. Die Partikel innerhalb der Wolken reflektieren die Sonnenenergie, diese wird abgeleitet und abhängig von der Konsistenz der Wolke, wird ein Teil zur Erdoberfläche durchgelassen, ein anderer Teil der Sonnenenergie reflektiert in die Erdatmosphäre zurück. In diesem Fall, durch das Abbremsen der Sonnenstrahlen, kühlt die Erdoberfläche im Bereich der Wolkenmasse ab und die umgeleitete Wärmeenergie führt zu einem natürlichen Treibhauseffekt. Wird Kohle oder Holz verbrannt, so entstehen Partikel, die den Treibhauseffekt fördern, jedoch sind es keine Gase.

Gegenmaßnahmen

Der Katalysator war eine sehr wichtige Maßnahme um Rußpartikel durch die Verbrennung von Diesel und Benzin zu filtern, die sonst ungehindert in die Atmosphäre gelangen konnten. Durch die Filterung weicht aus dem Auspuff nur noch Wasserdampf, der zwar auch Treibhaus fördernd ist, jedoch nicht mehr in so hohem Maße, als wenn dieser zusammen mit Rußpartikeln entweicht. Die Maße der zugelassenen Autos haben einen immensen Anteil am Smog. Smog ist nichts anderes als eine Verschmutzung der Luft, die häufig im Großstadtgebiet auftritt. Die Schadstoffe, welche aus dem Verkehr oder industriellen Flächen stammen, innerhalb der Luft, sorgen für eine Einschränkung des Sichtfeldes und sind schädlich für die Gesundheit der Menschen und Tiere.

Eine hohe Masse an Schadstoffen gelangt in die Luft, wenn diese ungefiltert freigesetzt werden. Eine Bedingung für das Auftreten von Smog ist eine windstille Gegend. Smog wirkt dann wie eine riesige Glocke. Im Jahr 1962 kam es im Ruhrgebiet (Bundesland NRW) zu einer Smog-Katastrophe die 150 Menschen das Leben kostete. In den siebziger und achtziger Jahren kam es im Bundesgebiet immer wieder zum Smog-Alarm mit unterschiedlichen Warnstufen. Seit den neunziger Jahren wurden keine alarmierenden Werte mehr gemessen, was man einer besseren Filterung innerhalb der Industrie zuordnet. So wurden in den meisten Bundesländern die Verordnungen, wie die Stilllegung des Verkehrs, oder dem eingeschränkten Arbeiten der Industrie, abgeschafft. Neue Gesetze um die Schadstoffwerte zu senken sind immer wieder im Gespräch und ideenreich. So wurde lange über den Sinn der Schaffung von mehr 30-Zonen diskutiert, ein anderer Vorschlag war die Schaffung der sogenannten City-Maut. Bisher jedoch ohne Erfolg.

Klimapolitik

Aufgrund der globalen Erwärmung neigt man zu lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Anregungen, Konferenzen und Maßnahmen, wie man den Klimawandel positiv beeinflussen kann. Die Politik in Deutschland sieht die Treibhausgase als größtes Problem des Klimawandels. Entgegenwirken möchte man mit einer Senkung der Emissionen, die eine weitere Erwärmung der Erde abmildern soll. Derzeit steigt der Wert der Erwärmung auf rund 1,5 Grad, Wissenschaftler sehen einen Anstieg auf 2,0 Grad der Jahresdurchschnittstemperatur. Aufgrund erneuerbarer Energien und ein zeitweise mildes Klima konnte Deutschland den Ausstoß der Treibhausgase zu den Vorjahren verringern. Damit erfüllt die Klimapolitik ihre eigenen Vorgaben aus den einzelnen Beschlüssen der Jahre 1995 und 2000, sowie der Erweiterung des nationalen Klimaschutzprogramms aus dem Jahr 2005. 1995 wurde beim Berliner Klimagipfel beschlossen, den Kohlendioxidgehalt bis zum Jahr 2005 um 25% zum Vergleichsjahr 1990 zu senken. Das aktuelle Ziel lautet, den CO2-Gehalt bis zum Jahr 2020 um 40% zu senken, auch, weil seit 1999 die Werte stagnieren. Darum wurde 2007 in Hamburg beschlossen, für Forschungsarbeiten ein Budget in Höhe von 255 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung erwartet Forschungsergebnisse und Lösungsstrategien zum Thema Klimawandel. Des Weiteren unterstützt das Ministerium eine nationale Klimaschutzinitiative. Hausbauer können Förderungsmittel zur besseren Dämmung oder für Solaranlagen stellen. Solaranlagen (bestehend aus mehreren Photovoltaikplatten) werden auf dem Dach angebracht, die Solarzellen speichern die Sonnenenergie und wandeln diese in Elektrizität um. Die Bundesregierung plant zudem einen weiteren Ausbau von Windrädern, als alternative Energiequelle für die Erzeugung von Strom. Deutschland nimmt im internationalen Vergleich eine Art Vorposten ein.

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