Klimawandel – was ist das?
Klimawandel ist ein Phänomen, das so alt ist wie die Erde selbst. Über die Jahrmillionen hinweg hat sich das Klima auf diesem Planeten ständig verändert und es gab zahlreiche Perioden der Abkühlung, Eiszeiten und dann wieder Perioden der Erwärmung. Klimaforscher betrachten gleichermaßen die Entwicklungen des Klimas auf der Erde, die sich seit Millionen von Jahren vollziehen, wie auch die aktuellen Entwicklungen des Klimas, die zum großen Teil mit menschlichen Aktivitäten zu tun haben und die sich rasanter entwickeln, als es die natürlichen Klimaschwankungen immer getan haben. Die Erderwärmung, die sich seit der Industrialisierung auf der Erde vollzieht, wird oft synonym mit dem Wort Klimawandel benutzt. Man unterscheidet jedoch den natürlichen Klimawandel mit all seinen Phänomenen und Faktoren und den anthropogen verursachten Klimawandel, die globale Erwärmung, die ein Phänomen der letzten Jahrzehnte ist und sehr kontrovers diskutiert wird.
Geschichte der Forschung um den Klimawandel
Während im Rahmen der Forschung und Wissenschaft um die Frühgeschichte und prähistorische Lebewesen oder die prähistorische Erde schon länger Daten zu Klimaschwankungen gesammelt worden waren, gab es die ersten Abhandlungen zum anthropogenen Klimawandel und zum durch menschliche Aktivitäten verursachten Treibhauseffekt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Wirkliche Beachtung in der Öffentlichkeit kam dem Thema aber erst in den 1960er Jahren zu. Ab den 1980er Jahren war das politische Bewusstsein weltweit so weit mit dem Thema vertraut, dass erste gemeinsame Erklärungen und schließlich Maßnahmenkataloge verfasst wurden. Dazu gehörte die Gründung des Intergovernmental Panel on Climate Change, der im deutschen Sprachraum oft als Weltklimarat bezeichnet wird. Dieser internationale Rat befasste sich mit allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Thema der globalen Erwärmung und analysiert seither regelmäßig die neuen Daten. 2007 wurde ein vierter Bericht verfasst, der den Stand der Forschung wiedergibt und die Situation des Erdklimas darstellt. In diesem Bericht wird es als „sehr wahrscheinlich“ bezeichnet, dass der natürliche Treibhauseffekt durch menschliche Einflüsse verstärkt wird. Diese etwas zögerliche Formulierung gab den Kritikern neuen Aufwind und neuen Stoff zum Zweifeln.
Natürlicher Klimawandel
Das Klima auf der Erde wird hauptsächlich von der Sonne bestimmt. Auch die Erde, die ihre Umlaufbahn um die Sonne in bestimmten Zyklen ändert, hat einen Einfluss. Je nachdem, wie viele Sonnenstrahlen durch die Erdatmosphäre auf die Erdoberfläche gelangen, erwärmt sich diese und strahlt dann ihrerseits Wärme zurück.
In der Geschichte der Erde gab es immer Schwankungen im Klima. Es gab Perioden der Abkühlung und Perioden der Erwärmung, die sich abwechselten. Verschiedene Ursachen wie zum Beispiel das Driften der Kontinentalplatten hatten einen Einfluss auf das Klima, denn je nachdem, ob sich die Pole der Erde über einer Landmasse oder über dem Ozean befinden, entwickelt sich das Klima weltweit. Vulkanismus kann durch Asche und Staub, der in die Atmosphäre gelangt die Sonnenstrahlen daran hindern, zur Erdoberfläche zu gelangen und für Abkühlung sorgen. Dies geschieht auch heute noch hin und wieder in kleinerem Maßstab, ist aber in der Geschichte der Erde auch für verschiedene Kälteperioden verantwortlich. Auf eine Eiszeit folgte meist eine längere Zeit der Erwärmung. Seit der Industrialisierung jedoch ist ein Anstieg der Temperatur und eine Klimaentwicklung zu beobachten, wie sie nicht nur auf natürliche Faktoren zurück zu führen ist. Das wird allein schon dadurch deutlich, dass die Erwärmung der Erde, die man aktuell beobachten kann, ungleich stärker und schneller vor sich geht, als alle vorhergehenden.
Der Treibhauseffekt
Der natürliche Treibhauseffekt ist dafür verantwortlich, dass die Erde überhaupt für Menschen bewohnbar ist. Ohne die natürlich vorkommenden Treibhausgase wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid, Kohlenmonooxid und Wasserdampf, die dafür sorgen, dass die Sonnenstrahlung und die Erdabstrahlung in einem bestimmten Maße stattfinden und teilweise blockiert oder gefiltert werden, wäre es auf der Erde deutlich kälter und das Leben, wie wir es kennen, hätte sich vermutlich nicht entwickelt. Die Gase in der Atmosphäre haben also alle ihre bestimmte Funktion. Seit der Industrialisierung gelangen durch menschliche Aktivitäten immer mehr Treibhausgase in die Atmosphäre und verstärken die natürlichen Prozesse. Die Gase lassen Sonnenstrahlen weitgehend zur Erde durch, absorbieren aber einen gewissen Anteil der von der Erde ausgehenden Wärmestrahlung, was zu einer Erwärmung an der Erdoberfläche führt. Wasserdampf macht dabei einen Anteil von etwa 60% aus. Kohlendioxid, Methan, Ozon und andere Gase machen die restlichen Treibhausgase aus.
Das Hauptaugenmerk der Politiker und Forscher auf Kohlendioxid kommt daher, dass die menschlichen Aktivitäten Unmengen von CO2 verursachen und dass sich der CO2 Ausstoss durch den Menschen sich tatsächlich durch verschiedene Maßnahmen merklich verringern läßt. Als klar wurde, dass Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKWs das Ozon in der Atmosphäre zerstören und dies sehr negative Auswirkungen auf das Klima der Erde hat, wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Emmissionen von FCKW in die Atmosphäre zu reduzieren. Diese Maßnahmen haben bisher sehr gut gegriffen und werden weiter verfolgt. Auch Methan, das hauptsächlich durch die Massentierhaltung in die Atmosphäre gelangt, ist ein Treibhausgas, das großen Einfluss auf das Erdklima hat.
Entwicklungen und Prognosen
Von 1750, also dem Beginn der Industrialisierung bis 2010 nahm die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um 0,7°C zu. Der stärkste Anstieg während dieser Zeit ist von 1975 bis heute zu beobachten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Temperatur, wie sie aktuell auf der Erde herrscht zuletzt vor 400 oder sogar 1000 Jahren so hoch gewesen ist. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass der natürliche Anteil an diesem Anstieg nur 0,2°C beträgt. Wir befinden uns also aktuell in einer Zeit, in der das Klima der Erde auch ohne menschlichen Einfluss wärmer wird. Beunruhigend ist nur der schnelle und verstärkte Anstieg in den vergangenen Jahrzehnten. Nicht nur die Luft hat sich erwärmt, auch die Meere haben eine höhere Temperatur. Wegen des enormen Volumens geht die Erwärmung der Ozeane jedoch langsamer von Statten als die Erwärmung der Luft. Dadurch, dass die die Ozeane erwärmen, steigt der Grad der Verdunstung und es gelangt somit noch mehr Wasserdampf in die Atmosphäre. Da Wasserdampf eines der effektivsten Treibhausgase ist, verstärkt und beschleunigt sich damit der Treibhauseffekt. Die Erde erwärmt sich dort stärker, wo Landmassen sind. Also steigt die Temperatur auf der Nordhalbkugel schneller als auf der Südhalbkugel, wo mehr Wasser zu finden ist. Die Temperaturen in der Nacht und im Winter steigen stärker an, als die Temperaturen am Tag und im Sommer.
Besonders heftig leiden Sibirien, Nordamerika und Skandinavien unter diesen Entwicklungen während dort jeweils Winter herrscht. Starken Einfluss hat der aktuelle Klimawandel auf die Arktis, wo die Erwärmung doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt. Die unterschiedlichen Regionen der Erde haben also unterschiedlich stark und auf unterschiedliche Weise unter dem Klimawandel zu leiden. Kaum ein Gebiet ist jedoch von den Auswirkungen verschont.
Folgen der globalen Klimaerwärmung
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Gesundheit und die Sicherheit der Menschen, so wie auch auf die Umwelt und die Wirtschaft. Geringere Schneedecken, schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel und sich ändernde Temperaturen sind nicht nur Belege für den Klimawandel, sondern sind auch mit hohen Risiken verbunden. Es entstehen Hitzewellen, Missernten und Stürme. In vielen Regionen geraten die Jahreszeiten und die Abläufe in den Ökosystemen durcheinander und je unberechenbarer das Klima wird, desto häufiger kommt es zu Problemen in der Wasser- und Lebensmittelversorgung.