Klimawandel – was tun?
Im Nov./Dez. 2012 fand in Doha der UN-Klimagipfel statt, dessen Ergebnisse stark kritisiert wurden. Denn wieder zeigte sich die Staatengemeinschaft uneinig bezüglich ihrer Ambitionen. So ließ sie die drängenden Entscheidungen des globalen Klimaschutzes weitestgehend unbeantwortet. Alle Entscheidungen wurden in die Zukunft verlegt. Allerdings wurden die Weichen gestellt, dass Verhandlungen zu einem internationalen Klimavertrag bis zum Jahre 2015 unter Dach und Fach gebracht werden können. Zudem wurde ein Paket von Entscheidungen verabschiedet. Die Kernaussagen der einzelnen Punkte sind: Das Kyoto-Protokoll verankert einen zweiten, acht Jahre dauernden Verpflichtungszeitraum, welcher die Möglichkeit bietet, Minderungsziele vor Ende dieses Zeitraumes zu verschärfen. Der entsprechende Arbeitsplan wurde bereits verabschiedet. Die Klimafinanzierungen sollen weitergeführt werden. Die Ergebnisse von Doha sind ein Kompromiss, welcher den Klimaschutz international nur einen kleinen Schritt weiter bringt.
Klimaschutz in Europa
In Europa hatte man viel Hoffnung in den europäischen Handel mit Emissionszertifikaten gesetzt. Emissionszertifikate sollten Instrument und Anreiz für emissionsarme Anlagen und Erneuerungen sein. Wenn jedoch, wie geschehen, ein Überschuss an Zertifikaten vorliegt, funktioniert dieses Konzept nicht. In Doha konnte das Problem von überzähligen Emissionszertifikaten aus der 1. Handelsperiode aufgelöst werden. Die Zertifikate bleiben zwar erhalten, die möglichen Käuferstaaten des Kyoto-Protokolls haben jedoch bindend erklärt, dass sie diese Zertifikate nicht kaufen werden. Damit ist der Markt für diese überschüssigen Emissionsrechte praktisch gestorben. Ein Arbeitsplan für ein weiteres Klimaabkommen wurde verabschiedet.
Ein weiteres Vorhaben für den Klimaschutz ist die Gewinnung von Strom aus Erdwärme. Wenn zum Antrieb der Dampfturbinen fluorierte Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden, wird die Stromgewinnung besonders effizient. Da aber etwas von diesem für das Klima schädlichen Gas den Anlagen entweichen kann, entsteht ein Konflikt zwischen dieser erneuerbaren Energie und dem Klimaschutz. Es ist nicht einfach, den menschgemachten Anteil des Klimawandels positiv zu korrigieren. Rückgängig können die bereits entstandenen Schäden auch nicht gemacht werden. Da auf internationaler Ebene kein Durchbruch zu erzielen scheint, versuchen Gemeinden, Firmen und Privatleute auf ihrer Ebene dem Klimaschutz Genüge zu tun. Laut Umweltbundesamt ist für Kommunen die Begrünung von Dächern eine wirtschaftliche Möglichkeit sowohl die Sommerhitze aus ihren Gebäuden, sowie die Heizungswärme im Winter in ihren Gebäuden zu halten. Wirtschaftlich ist es auch, die Renaturierung von Auewäldern als natürlichen Hochwasserschutz zu realisieren. Sehr viel kostspieliger sind Dämme gegen Hochwasser und/oder ein Ausbau der Kanalisation. Sowohl die Kommunen als auch die Privathaushalte können zu einem unabhängigen Ökostromanbieter wechseln. Eine Maßnahme, die dem Klima zugutekommt.
Eine Aufgabe für jeden Einzelnen
Für jeden Einzelnen gibt es viele Möglichkeiten, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Wer das Auto auf kurzen Strecken in der Garage lässt und mit dem Rad fährt, hilft dem Klima, der Umwelt und seiner eigenen Gesundheit. Eine fleischreduzierte, ausgewogene Ernährung ist gesund und hilft dem Weltklima wegen der geringeren Emissionen an Methangasen der reduzierten Massentierhaltung. Statt im Inland bzw. auf Kurzstrecken das Flugzeug zu nehmen, sollte man lieber die Bahn wählen. Auch die in der Region biologisch angebauten Nahrungsmittel helfen der Umwelt. Für ihren Anbau wird nur halb so viel Energie benötigt, wie bei dem konventionellen Anbau. Auch die auf den langen Transportwegen entstehenden Emissionen entfallen. Regelt man in der Nacht die Heizung runter auf ca. 16 Grad, senkt man auch den CO2-Ausstoß. Die Waschmaschine sollte nur bei voller Maschine angestellt werden. Ohne Vorwäsche und mit niedrigen Temperaturen von 30 – 60 Grad wird die allermeiste Wäsche dank der heutigen Waschmittel schon sauber. Danach gehört die Wäsche auf die Leine, nicht in den Trockner. Wenn ein neues Gerät benötigt wird, sollte man auf die Energieeffizienz achten. Einsparungen bis zu 50% werden möglich, was einen verminderten Ausstoß an Treibhausgasen bedeutet. Einsparungen erzielt man auch durch das Abschalten aller Stand-by-Geräte.
Der Klimawandel geht weiter
Direkt oder indirekt stammen ungefähr 13 Prozent der Treibhausgase bei uns in Deutschland aus der Landwirtschaft. Aber immer noch fehlen Konzepte und Ziele für den Klimaschutz in diesem Bereich. Wie man in diesem Bereich die Emissionen an Treibhausgasen eindämmen kann, bedarf noch einiger Forschung. Dazu gehört auch die überfällige Reform der europäischen Agrarpolitik. Diese durch die Politik und jeden Einzelnen durchgeführten Anpassungen und Veränderungen können den Klimawandel verlangsamen oder im besten Fall Aufhalten.