Umweltschutz

Der Erhalt des ökologischen Systems der Erde beschäftigt die Menschen seit langem. In Zeiten der ökologischen und ökonomischen Globalisierung versuchen Aktivisten und Politiker dem Bürger verständlich zu machen, wie wichtig die Erhaltungsmaßnahmen einzelner Rohstoffe wie Wasser, Mutterboden, Holz oder schadstofffreie Luft für Menschen und Tiere sind.

Umweltschutz – nicht nur ein Wort

Der Begriff „Umweltschutz“ existiert seit 1969. Damals hatten Mitarbeiter des Innenministeriums den Begriff in Umlauf gebracht. Auf der Suche nach einer Bezeichnung, die für jeden Menschen in der Bundesrepublik Deutschland leicht zu verstehen ist, vereinten die Mitarbeiter zwei einfache Worte: Umwelt und Schutz. Es ging dabei nicht um eine vorübergehende Kampagne für sozialpolitische Zwecke, sondern um ein Merkmal, welches sich in die Köpfe des Volkes festsetzen sollte. Das Wort gewann an Reputation. Unternehmen machten es zu ihrem Eigen. Die Industrie nahm den Begriff auf und transportierte diesen, in Verbindung mit ihren Produkten, in die Gesellschaft. Verwirrung entstand darin, dass der Konsument fortan glaubte, wenn er jenes oder dieses Produkt kaufe, nehme er aktiv am Umweltschutz teil. Ganze Bierkästen wurden zum Schutz des Regenwalds angeboten. Dem Käufer eines bestimmten Produkts wurde auf vereinfachte Weise verdeutlicht, wie empfänglich er für den Schutz unserer Umwelt wird, wenn sein Lieblingsprodukt auf eben solch wichtige Angelegenheiten achtet. Welche Konsumenten den Weg ihres Geldes für das gezahlte Bier tatsächlich bis in den Regenwald verfolgten, ist weder bekannt noch ist ernsthaft zu erwarten gewesen, dass eine genaue Kontrolle darüber geführt wurde, wie viel Regenwald letztlich durch diese Werbekampagne geschützt werden konnte.

Sicher ist, der Regenwald leidet noch immer unter den negativen Einflüssen der Menschheit. Es wird gerodet und verbrannte Erde hinterlassen, um die Nachfrage der Verbraucher nach Rohstoffen aus den Tropen stillen zu können. Zahlreiche Aktivisten organisierten sich immer mehr in Verbänden, um ihrer Stimme Gehör zu verleihen. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Begriff weiträumig gliedern lässt. Begriffe wie Klimaschutz, Forstschutz, Tierschutz oder Gentechnik ordnen sich heute dem „Mutterbegriff“ „Umweltschutz“ unter. Die Aktivisten orientierten sich meist nicht mehr allein an dem Oberbegriff, sondern aufgrund der Komplexität der einzelnen Fachgebiete, neigen sie zur organisierten Gruppenbildung um den Fokus verstärkt auf eine aktive Teilnahme an dieser Thematik zu garantieren. Ein Tierschützer hat durchaus im Sinn, die Umwelt zu schützen, nur hebt dieser den Schutz der Tiere in den Vordergrund.

Zwischen Naturschützern und allgemeinen Umweltschützern gibt es immer wieder Differenzen in der Auffassung, was tatsächlich zur Erhaltung der Erde beiträgt. Naturschützer wollen so viel Natur wie nur möglich am Leben erhalten. Schon das Abholzen von Bäumen in großen Mengen, zur Herstellung von Möbeln oder Papier, sieht der Schützer der Natur nicht zwangsläufig als berechtigt an, da Bäume manchen Lebewesen ein Zuhause bieten, welches entfällt, wenn man ihnen den Lebensraum nimmt. Umweltschützer sehen die Ressourcen und die Möglichkeit, diese mit der Natur in Einklang zu bringen. Die Forstwirtschaft müsse sich um eine Balance zwischen Nachfrage und Wiederherstellung bemühen. Die in der Forstwirtschaft zum Einsatz kommenden Geräte sollen am besten mit Biosprit und Biostrom angetrieben werden. Diese differenzierten Ansichten öffnen aber Wege der Kommunikation zwischen den Parteien, welche ermöglicht, eine gemeinsame Basis zu finden.

Politik und ihre Umwelt

Die politischen Bemühungen und konkreten Maßnahmen zum Umweltschutz sind vielfältig. Die Politiker sehen sich zunehmenden auf dem Wandel eines schmalen Grades. Für sie gilt es, ein geeignetes Konzept zu erarbeiten, welches die wirtschaftliche Machbarkeit in sich trägt. Im Jahr 1971 führte die Brandt-Regierung die ersten, in einem Umfang von über einhundert Gesetzen, Umweltmaßnahmen ein um das Bewusstsein für diese Thematik beim Bürger stärker zu wecken. Zugeteilt wurde dieser Fachbereich dem Bundesinnenministerium, welches durch den damaligen Innenminister Hans-Dietrich Genscher geleitet wurde. Genscher und seine Mitarbeiter hatten Erfolg. Binnen eines Jahres stieg der Bekanntheitsgrad des Begriffs Umweltschutz. Aus Forschungsumfragen ging hervor, dass nach ersten Umfragen nicht mal die Hälfte aller Befragten etwas mit dieser Bezeichnung anfangen konnten, nach dem Erlass der Gesetze stieg der Anteil der Wissenden auf über neunzig Prozent. Nach einer schwächelnden Phase des Interesses Mitte der siebziger Jahre nahm das Interesse Anfang der achtziger Jahre wieder Fahrt auf, auch deswegen, weil sich die Umweltaktivisten politisch formierten und den Sprung in den Bundestag schafften.

Nach dem verheerenden Unglück von Tschernobyl begann der politische Einsatz der Vereinten Nationen, Umweltkatastrophen vorzubeugen, soweit dieses eben möglich war. Studien der Vereinten Nationen deckten schwere Mängel auf und man ergriff Maßnahmenpakete zur nachhaltigen Entwicklung der Umwelt. Bis Anfang der neunziger Jahre genoss der Umweltschutz ein hohes Ansehen dank des Einsatzes des neuen Bundesumweltministers Klaus Töpfer. Er trieb mit seinen politischen Ideen Veränderungen an und äußerte erste Bedenken zum Thema Kernkraft. Durch den Fall der Mauer fokussierte sich die Politik auf andere politische Bereiche, denn in den Vordergrund rückte der gesellschaftliche und wirtschaftliche „Aufbau Ost“. Nach dem Ende der Amtszeit Helmut Kohls und dem Beginn der ersten Rot-Grünen Bundesregierng rückte dieses Thema jedoch wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. In dieser Koalition übernahm Jürgen Trittin das Amt des Bundesumweltministers. Unter ihm gewann der Umweltschutz wieder mehr Beachtung. So handelte Trittin beispielsweise den Atomkonsens aus. Der Atomausstieg sollte in mehreren Schritten erfolgen. Einige Reaktoren wurden bereits stillgelegt, aufgrund des Regierungswechsels im Jahr 2005, schien ein völliger Atomausstieg zunächst in Weite Ferne gerückt, was sich durch das Unglück in Fukushima jedoch änderte. In Schröders Amtszeit präsentierte sich die Politik in zwei Gliedern.

Zum einen die Sozialreformer, die ein wirtschaftsfreundliches Fundament aufbauten und zum anderen diejenigen, die eine umweltfreundliche Basis schafften und zu Themen anregten, die nicht nur in der Republik für Aufsehen sorgten, sondern zu einer globalen Diskussion verhalfen. Umweltkonferenzen fanden Anklang, jedoch ist die realistische Erwartungshaltung der Umsetzbarkeit der globalen Maßnahmen deutlich geringer als die Forderungen derer, die die dringende Notwendigkeit des Handelns ins Auge gefasst haben.

Lokaler Umweltschutz

Damit ein globaler Umweltschutz in der Zukunft weiter realisiert und vorangetrieben werden kann, liegt das Augenmerk der Bürger auf seinem lokalen Territorium. Hier kann ein einzelner Mensch zugreifen und innerhalb der Gemeinschaft Angebote zum Thema Umwelt annehmen und anbieten. Die Kindergärten beginnen bei den Jüngsten, das Umweltbewusstsein zu fördern. Das kann ein Komposthaufen sein, wo Garten- und Küchenabfälle gelagert werden, um daraus Humus zu gewinnen, oder/und die Pflege des Gartens. Kinder werden somit angeregt, sich regelmäßig an der frischen Luft zu bewegen. Für Schüler und Studenten bietet das Bundesumweltministerium diverse Kurse und Wettbewerbe an. So fördert das Ministerium in der Zusammenarbeit mit den Lehranstalten die kreative Gestaltung des Umweltschutzes.

Recycling ist in Deutschland tief im Bewusstsein der Menschen verankert. Recycling bedeutet, Müll nach ihren Bestandteilen zur Aufbereitung und Wiederverwendung zu trennen. So gehören Plastikabfälle wie Joghurtbecher in einen gesonderten Sack oder einer gesonderten Tonne. Lebensmittelreste gehören eben so wenig in den Hausmüll, wie alte Batterien oder Schwermetalle. Papier und Glas werden in entsprechenden Containern oder privaten Mülltonnen separat einsortiert. Größerer Sondermüll wie beispielsweise Kühlschränke müssen zum Recyclinghof gebracht, oder durch diesen abgeholt werden. Komposthaufen ergeben einen neuen Lebensraum für Insekten und Kriechtiere die Küchenabfälle zersetzen. Die daraus gewonnene Erde lässt sich im Garten wiederverwenden. Auch das Sammeln von Regenwasser zur Bewässerung des Gartens in der Trockenzeit macht Sinn, es ist kostenlos und umweltschonend. Informationen zum lokalen Umweltschutz erhält man in den Bürgerbüros der Kommunen oder bei verschiedenen Umweltorganisationen der Stadt.

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