Kriminalität

Kriminalität ist durch die Globalisierung kein lokales oder regionales Phänomen mehr. Im Gegenteil: die „dicken Fische“ agieren mittlerweile weltweit. Kriminelle Organisationen umspannen den Globus, Anschläge erschüttern die Welt. Auch Amokläufe, Attentate und Entführungen sind Ereignisse, die die Menschen immer wieder in ihren Bann ziehen und für große Bestürzung, Erschütterung und Anteilnahme sorgen. Zugleich stoßen sie mit großer Zuverlässigkeit Diskussionen in der Politik und Gesellschaft über mögliche Ursachen und Präventivmaßnahmen sowie Formen der Verarbeitung des Geschehenen an. In der globalisierten Welt, in der Nachrichten in Echtzeit um den Globus getragen werden, sind ihre Auswirkungen auf der ganzen Welt spürbar. Nachfolgend haben wir einige der gravierendsten Verbrechen aufgelistet und mit informativen Fakten zum jeweiligen Kriminalfall ergänzt.

Amokläufe in Deutschland

Obwohl man Waffenmissbrauch und daraus resultierende Morde eher in den USA vermutet, passieren auch in Deutschland immer wieder Amokläufe. Besonderes Aufsehen und Bestürzung erregen sie an Schulen. 2002 kam es zu dem ersten Amoklauf an einer deutschen Schule, der durch einen Schüler verübt wurde. Robert Steinhäuser erschoss während seines Amoklaufes an einem Gymnasium in Erfurt einen Polizisten, eine Sekretärin, zwei Schüler und zwölf Lehrer. Der Amoklauf endete damit, dass Robert Steinhäuser von einem Lehrer in einem Klassenraum eingeschlossen wurde und sich selbst erschoss. Als Auslöser für den Amoklauf wurden Ausgrenzung des Schülers sowie ein Schulverweis und daraus resultierende Perspektivlosigkeit vermutet. Über ein Jahr später, im Juli 2003 kam es in Coburg ebenfalls zu einem Amoklauf an einer Schule. Dass Amokläufe auch von einer Frau begangen werden können, zeigte der Amoklauf von Lörrach. Bei diesem Amoklauf erschoss die Anwältin Sabine R. am 19.09.2010 einen Pfleger, ihren eigenen Sohn und ihren Mann. Des Weiteren wurden mehrere Passanten und Polizisten angeschossen, bis Frau R. von Polizisten erschossen wurde. Heute wird vermutet, dass Beziehungsprobleme der Auslöser für diese Tat waren.

Amoklauf in Oslo

Ein weiteres Beispiel ist der Bombenanschlag von Oslo mit dem anschließenden Amoklauf auf der Insel Utøya im Juli 2011. Der Amoklauf begann mit einer Explosion vor einem Bürogebäude im Regierungsbezirk von Oslo, bei dem insgesamt 8 Menschen ums Leben kamen. Wenige Stunden später wurden innerhalb von 1,5 Stunden 68 Menschen durch den Gebrauch einer Schusswaffe in einem Feriencamp auf der Fjordinsel Utøya getötet. Am Abend des gleichen Tages wurde der Norweger Anders Behring Breivik festgenommen. Er gestand beide Taten. Im Verlauf der Ermittlungen wurde deutlich, dass Breivik vor allem islamfeindliche Motive für die Tat hatte. Obwohl er die Tat gestand, war er der Meinung, sich nicht eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben. Vor der Tat hatte er an über 100 Menschen ein etwa 1500 Seiten langes Pamphlet via Mail verschickt, in dem er versuchte, seine Motive für die bevorstehenden Taten darzulegen. Ein Gericht in Norwegen erkälte Breivik im August für schuldfähig und verurteilte ihn zu einer Strafe von 21 Jahren, in deren Anschluss er in einer Sicherheitsverwahrung untergebracht werden soll. In einem Statement versicherte Jens Stoltenberg, der Ministerpräsident aus Norwegen, weiterhin an der Demokratie und den Werten der Menschlichkeit festzuhalten.

RAF: Eine deutsche terroristische Vereinigung

Weltweit gibt es unzählige Terroristische Vereinigungen mit mehr oder weiniger großem Einfluss. In Deutschland ist dies in erster Linie mit dem Kürzel RAF verbunden. RAF ist die Abkürzung für die „Rote Armee Fraktion“, die 1970 unter anderem von Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Andreas Baader gegründet wurde. Die Tupamaros aus Uruguay dienten der RAF als Vorbild. Vorausgegangen waren der Gründung der RAF unter anderem der Mord an Benno Ohnesorg und der Anschlag an Rudi Dutschke. Schon 1968 hatten sich einige Mitglieder der späteren RAF zusammengeschlossen, um mit Brandstiftungen in zwei Kaufhäusern in Frankfurt gegen den Krieg zu protestieren, den die USA in Vietnam führte. Die Täter dieser Brandanschläge wurden zu drei Jahren Haft verurteilt, legten gegen dieses Urteil jedoch Revision ein. Durch Diebstähle von Dokumenten oder Fahrzeugen und mit Hilfe von Banküberfällen wollte sich die RAF am Anfang ihrer Formierung über Wasser halten. Im Anschluss daran wurden viele der damaligen RAF-Mitglieder zur Fahndung ausgeschrieben.

Nachdem die sog. „erste Generation“ der RAF festgenommen werden konnte, folgten zahlreiche Versuche der in Freiheit verbliebenen sog. „zweiten Generation“, sie durch Entführungen und Geiselnahmen wieder frei zu pressen, was jedoch nicht gelang. In der als „Todesnacht von Stammheim“ bezeichneten Nacht vom 18.10.1977 wurden die Inhaftieren und zu einer lebenslangen Strafe verurteilten Jan-Carl Raspe, Gudrun Ensslin und Andreas Baader tot in ihren Zellen aufgefunden. Ob es sich bei diesen Todesfällen wirklich um Selbstmorde, oder nicht eventuell doch um Morde handelt, konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. Es folgten einige weitere RAF-Genrationen, bis 1998 ein angeblich von der RAF verfasstes Schreiben auftauchte, in dem die Auflösung der RAF verkündet wurde. Bis heute setzen sich diverse Medien mit dem Thema RAF auseinander. So wurden in den letzten Jahren unter anderem die Filme „Der Baader Meinhof Komplex“ und „Wer wenn nicht wir“ veröffentlicht. Das 2011 erschienen Buch „Todesnacht in Stammheim. Eine Untersuchung“ von Helge Lehmann nimmt sich der Frage an, was in der Nacht vom 18.10.1977 wirklich passiert sein könnte und was es für diverse Ungereimtheiten in den bisherigen Theorien zu dieser Nacht gibt.

Jack the Ripper

Zu einer beinah mystischen Berühmtheit hat es einer der bekanntesten und nicht minder grausamen Serienmörder der Welt – Jack the Ripper – gebracht. Jack the Ripper ist jedoch nicht der wahre Name des Mörders, sondern lediglich das Pseudonym für den Menschen, der in dem Zeitraum von August bis November 1888 fünf Prostituierte ermordet hat. Den Opfern wurde die Kehle durchgeschnitten. Vier der fünf Frauen wurde zudem der Unterleib verstümmelt. Neben den fünf Opfern, die definitiv Jack the Ripper zugerechnet werden, gibt es noch diverse andere Morde an Frauen, von denen angenommen wird, dass Jack the Ripper hier ebenfalls der Täter gewesen sein könnte. Die wahre Identität des Täters wurde nie ermittelt und so ist der Täter bis heute unbekannt. Das Pseudonym Jack the Ripper stammt aus angeblichen Bekennerbriefen, die nach den Morden an eine Nachrichtenagentur geschrieben wurden. Da man den wahren Mörder nie gefasst hat, wurden etliche Spekulationen und Vermutungen darüber angestellt, wer denn der Mörder sein könnte. Die britischen Zeitungen erlebten zur damaligen Zeit einen reissenden Absatz, da alle Menschen stets wissen wollten, ob es etwas Neues zu dem Fall Jack the Ripper gab. Auch heute noch erscheinen kontinuierlich Bücher und Filme, in denen das Thema Jack the Ripper behandelt wird und verschiedene Personen als Täter verdächtig werden.

Der Zodiac-Killer

Der Begriff „Zodiac-Killer“ ist ein Pseudonym für einen amerikanischen Serienmörder, der von Ende 1968 an bis zum Oktober 1969 zwei Menschen verletzt, und fünf Menschen getötet hat. Wie auch schon Jack the Ripper wurde der Zodiac-Killer trotz aller Bemühungen nie gefasst. Den Namen „Zodiac“ hat der Täter sich in verschlüsselten Briefen, die er an diverse Lokalzeitungen geschrieben hat, selber gegeben.

Bis heute ist es nicht gelungen, alle Briefe von dem Zodiac-Killer zu entschlüsseln. Gekennzeichnet hat der Zodiac-Killer seine Briefe mit einem Tierkreissymbol. In seinen Briefen behauptete der Zodiac-Killer, insgesamt 37 Menschen umgebracht zu haben. Den Ermittlungsbehörden sind bis heute jedoch nur sieben Opfer bekannt. Abgesehen hatte der Zodiac-Killer es vor allem auf Paare, die es sich an einsamen Plätzen gemütlich machen wollten. Die Opfer wurden entweder erschossen oder erstochen und der Täter trug bei der Tat eine schwarze Kutte, die mit dem Zodiac-Symbol versehen war. Es gab einen Hauptverdächtigen, Arthur Leigh Allen, dem jedoch weder durch Hausdurchsuchungen noch durch einen DNS-Vergleich etwas nachgewiesen werden konnte. In einigen Serien und Filme wurde Bezug auf den Zodiac-Killer genommen. David Fincher veröffentlichte 2007 den Film „Zodiac“, der auf Büchern von Robert Graysmith basiert und sein Hauptaugenmerk vor allem auf die verzweifelten Ermittlungen der Polizei rund um den Fall „Zodiac-Killer“ richtet.

Weiterführende Informationen aus dem Themenkomplex "Kriminalität":

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