Zodiac Killer
„Hier spricht der Zodiac!“ – mit diesem Satz begannen die Bekennerschreiben des bekanntesten Serienkillers nach Jack the Ripper. Zodiac-Killer ist das Pseudonym eines berüchtigten Serienmörders, der mindestens fünf, wenn nicht sogar über 30 Menschen getötet hat. Er trieb Ende der 60er Jahre sein Unwesen und versetzte ganz Kalifornien in Angst und Schrecken. Wer Zodiac war, ist jedoch bis heute ungeklärt.
Die Morde des Killers
Zwischen Dezember 1968 und Oktober 1969 brachte Zodiac fünf Menschen um. Zwei weitere Opfer überlebten verletzt. Seinen Briefen zufolge soll er sogar 37 Morde begangen haben, jedoch konnten ihm keine weiteren als die fünf bekannten eindeutig zugeordnet werden. Seine Opfer waren meist junge Paare. Diesen lauerte er bei einem romantischen Date an einsamen Plätzen auf. Die ersten zwei Opfer waren die 16-jährige Betty Lou Jensen und der 17-jährige David Faraday.
Die beiden fuhren am 20. Dezember zu einem entlegenen Parkplatz, der sich nordöstlich von San Francisco befindet. Dort ermordete Zodiac beide kaltblütig, indem er Faraday in den Kopf schoss und Jensen mit fünf Kugeln in den Rücken tötete, nachdem sie versuchte wegzulaufen. Das nächste Pärchen fiel ihm am 4. Juli 1969 zum Opfer. Unweit des Ortes, an dem die ersten Morde stattfanden, wurde während der Feuerwerksfeier zum US-Unabhängigkeitstag die 22-jährige Darlene Ferrin unter ähnlichen Umständen ermordet, wie die zwei vorhergehenden Opfer. Ihr 19-jähriger Freund Michael Mageau überlebte schwer verletzt, obwohl er vier Schüsse in Gesicht, Hals und Oberkörper erlitt.
Kontakt zu Presse und Polizei
Nach diesem zweiten Mord nahm der Killer zum ersten Mal Kontakt zu der Polizei und der Presse auf. Später sollte dies sein Markenzeichen werden. Zunächst bekannte er sich jedoch telefonisch bei der Polizei zu dem Mord. Nur ein paar Wochen nach seiner zweiten Tat versendet er im August 1969 anonyme Briefe an Lokalzeitungen. Diese Briefe waren zum Teil mit seltsamen Kryptogrammen verschlüsselt. Er fordert in einem Begleitschreiben, dass eben dieser erste verschlüsselte Brief auf Seite eins der Zeitung gedruckt werden soll. Würden sie diesem Wunsch nicht nachgehen, würde es weitere Morde geben. Kurz darauf stellte sich der Killer in einem Folgebrief als Zodiac vor. Diesen Namen gab er sich selbst und er spielte damit auf das gleichnamige Tierkreissymbol an. Nur ein paar Wochen später fiel dem Killer das nächste Paar zum Opfer. Am 27. September 1969 wurden die 22-jährige Cecelia Shepard und ihr 20-jähriger Freund Bryan Hartnell von Zodiac angegriffen. Um nicht erkannt zu werden, war er schwarz kostümiert. Cecelia erlag ihren zehn Messerstichen zwei Tage später im Krankenhaus. Trotz sechs Messerstiche überlebte Bryan schwer verletzt und konnte den Täter beschreiben. Er berichtete, dass der Täter einen schwarzen Mantel mit großer Henkerskapuze trug und ein Zodiac-Symbol auf der Brust hatte.
Ein weiterer Fakt, warum der Mord eindeutig dem Zodiac-Killer zugeordnet werden konnte, waren die Hinterlassenschaften des Täters auf dem Wagen von Bryan. Auf die Tür von diesem schrieb er das Datum, die Zeit und die Methode der ersten beiden Morde. Gerade einmal zwei Wochen später suchte sich der Killer bereits sein nächstes Opfer. Am 11. September 1969 wurde der Taxifahrer Paul Stine nach wenigen gefahrenen Metern von seinem Insassen erschossen, denn der Insasse war kein anderer als Zodiac. Als Beweis riss er dem Taxifahrer einen Fetzen aus seinem Hemd und schickt diesen bei seinem nächsten Brief an eine Lokalzeitung mit, um zu bestätigen, dass er der Mörder ist. In den folgenden Jahren wurden weitere Morde verübt, jedoch konnte kein weiterer davon eindeutig dem Zodiac-Killer zugeordnet werden. Dennoch sendete er weitere Briefe an die Zeitungen und TV-Sender, in denen er Details über die vorgenommenen Morde mitteilte. Insgesamt zwei der unzähligen Briefe waren verschlüsselt und nur der erste der beiden konnte bisher durch ein Ehepaar entziffert werden. Die Botschaft des zweiten ist bis heute nicht bekannt. Im Jahre 1974 beendete Zodiac das Versenden der anonymen Briefe.
Die Suche nach dem Täter
Bis heute ist ungeklärt, wer der Zodiac-Killer überhaupt ist. Die Polizei von San Francisco ging einer Vielzahl von Spuren nach und ermittelte gegen 2500 Männer – jedoch alles ohne Erfolg. Als Hauptverdächtiger galt der wegen Kinderschändung vorbestrafte Hausmeister Arthur Leigh Allen, der 1971 von der Polizei verhört wurde. Obwohl es einige Indizien gab, die dafür sprachen, dass er in Zusammenhang mit den Morden steht, konnte seine Schuld bis zu seinem Tod 1992 nie bewiesen werden. Über die Jahre hinweg haben immer wieder Personen behauptet, dass sie der Killer gewesen sind, doch keiner von diesen konnten die Morde zugeordnet werden. Auch die geheimen Botschaften bleiben weiterhin ein Rätsel und beschäftigen bis heute noch (Hobby-) Ermittler. Eine Vielzahl von Menschen hat sich bereits in diesen Fall verbissen, um auch die letzte Botschaft zu entziffern. Doch dies war bisher stets erfolglos.
Die „Faszination“ des Zodiac-Killers
Außer den Ermittlern, die sich bei diesem Fall bereits die Zähne ausbissen, brachte der Zodiac-Killer auch Nachahmungstäter hervor. Im Jahre 1990 begann einer von diesen in New York eine Mordserie mit ähnlicher Vorgehensweise wie der Serienkiller aus den 60er Jahren. Jedoch wurde er als Heriberto Seda identifiziert und zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein weiterer Nachahmer bekannte sich im Jahre 2008 zu einem Mord. Am 21. Juni wurde die der US-Armee angehörige Megan Lynn Touma tot in ihrem Motelzimmer in North Carolina aufgefunden. Der Mörder hatte mit Lippenstift das markante Tierkreissymbol am Badespiegel hinterlassen und übersandte einer Lokalzeitung ebenso wie sein Vorbild ein Schreiben, indem er den Mord an der Frau gesteht und erklärt, dass er bereits weitere Morde in anderen Staaten begangen habe. Des Weiteren kündigte er an, dass es weitere Opfer geben würde. Als Täter wurde Edgar Patino Lopez identifiziert und verurteilt.
Neben diesen Auswirkungen wurde der Zodiac-Killer immer wieder von den Medien aufgegriffen. So wurde zum Beispiel der Killer in dem Film „Dirty Harry“ aus dem Jahre 1971 durch Zodiac inspiriert. Ebenso fand er in dem Film „The Limbic Region“ von 1996 Verwendung, in dem es um ein Psychoduell zwischen einem Detective und seinem Verdächtigen geht. Außer diesen zwei Filmen gab es noch den 2005 veröffentlichten Streifen „Der Zodiac-Killer“ und den auf den Romanen „Zodiac“ und „Zodiac Unmasked“ beruhenden Film „Zodiac – Die Spur des Killers“. Auch in Serien wie Criminal Minds, Nash Bridges und MillenniuM wurden Folgen gedreht, die eine Anlehnung an den Serienmörder aufweisen.