Das Ozonloch verschwindet
08.10.2014 – Mehrere Jahrzehnte lang sorgte das Ozonloch für Ängste bei der Weltbevölkerung. Doch nun gibt es eine gute Nachricht: Das Ozonloch wird verschwinden und die schützende Ozonschicht wird sich regenerieren. Dies dauert zwar noch mehr als 30 Jahre, aber da die Weltgemeinschaft erfolgreich in das Geschehen eingegriffen hat, können die Forscher inzwischen Entwarnung geben.
Damals, vor fast 30 Jahren, wurde im Rahmen des Montrealer Protokolls von 190 Staaten beschlossen, dass die schädlichen Fluorchlorkohlenwasserstoffe – kurz FCKW – reduziert und schließlich vollständig verboten werden sollen. Sie schädigen die Ozonschicht, die sich in 10 bis 50 Kilometer Höhe befindet und dadurch ihre wichtige Funktion einbüßt: Sie filtert im intakten Zustand die sehr heißen UV-Sonnenstrahlen und reflektiert sie ins All. Bildet sich jedoch ein Loch in der Ozonschicht, können die ultravioletten Strahlen ungehindert auf die Erde treffen. FCKW wurde früher als Treibgas in Spraydosen verwendet oder auch als Kältemittel im Kühlschrank, nicht zuletzt auch als Lösungs- und Reinigungsmittel. Es ist nicht entflammbar, unsichtbar sowie geruchslos und wurde von vielen Menschen daher kaum wahrgenommen.
Gute Nachricht zum „Tag für den Schutz der Ozonschicht“
Am 16. September fand der „Internationale Tag für den Schutz der Ozonschicht“ statt. Pünktlich zu diesem Ereignis wurde das Ergebnis einer Studie des UN-Umweltprogramms (UNEP) veröffentlicht, welche offenlegt, dass sich eine Regeneration der Ozonschicht abzeichnet. Einziger Wermutstropfen: Es wird noch bis zum Jahr 2050 dauern, bis von einer vollständigen Erholung gesprochen werden kann.
Das Ozonloch befindet sich an den beiden Polen der Erde, über der Antarktis und zeitweise auch über der Arktis. Dabei ist die Größe beeindruckend: Das Loch ist so groß wie die gesamte Fläche Nordamerikas. Die Ozonschicht hingegen ist sehr dünn und fragil, ihre Dicke beträgt nur wenige Millimeter. Die Position des Ozonlochs lässt sich folgendermaßen erklären: FCKW reagieren besonders gut bei extrem niedrigen Temperaturen und greifen daher zunächst die Pole an. Laut Forscher ist dies ein Pluspunkt für die Weltbevölkerung, denn so sind nur sehr wenige Menschen von den Auswirkungen der beschädigten Ozonschicht betroffen. Würde sich das Ozonloch an einer anderen, wärmeren Stelle befinden, die stark bevölkert ist und landwirtschaftlich sowie industriell genutzt wird, wären die Folgen fatal: Die UV-Strahlung schädigt die Haut der Menschen und Pflanzen könnten nicht überleben.
Gefahren in den 80er und 90er Jahren
Von etwa 1980 bis ungefähr zur Jahrtausendwende wurde vielfach vor den Auswirkungen des Ozonlochs gewarnt. Besonders in Australien sind die Konsequenzen spürbar, dort brennt die Sonne besonders intensiv und heiß. Forscher sprachen immer wieder Warnungen vor Hautkrebs durch zu starke Sonneneinstrahlung aus. Die dadurch geweckten Ängste der Weltbevölkerung wurden durch die Medien noch verstärkt, denn sie mutmaßten regelmäßig über mögliche Katastrophen in der Atmosphäre. Doch glücklicherweise blieb die Erde von solchen Horrorszenarien verschont und durch die damalige Einigung auf ein Verbot von FCKW gehören diese Vorstellungen nun endgültig der Vergangenheit an. Hätte es dieses Verbot nicht gegeben, wäre die Ozonschicht 2050 nicht regeneriert, sondern vollständig zerstört, so die Forscher.
Trotz der positiven Wendung geht der Kampf noch weiter: Die Chemikalie Methylbromid ist ebenso ozonschädigend und wird weiterhin als Pestizid eingesetzt. Besonders in Ländern, in denen Reisanbau betrieben wird sowie bei Transport- und Verpackungsmaterial aus Holz wird dieser „Ozonkiller“ eingesetzt. Brom ist sehr giftig und reagiert ebenfalls mit stark Ozon, dennoch wird der Zeitpunkt eines Verbots immer wieder hinausgezögert.
Ozonloch und Klimawandel
Es ist allgemein bekannt, dass die Schutzhülle der Erde eine wichtige Komponente des Klimasystems ist. Dennoch entdeckten die Forscher, dass durch den Klimawandel die Regeneration der Ozonschicht vorangetrieben wird. Dies belegen sie mit Modellen, welche die Atmosphärenbewegung nach den Grundsätzen der Physik und chemischen Reaktionen kalkulieren.
Nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in Umweltschützerkreisen wird der Wunsch nach einer Reaktion aus der Politik laut. Die Emission der Treibhausgase soll durch ein entsprechendes Gesetz ebenfalls reduziert werden. Doch der geplante Bau von mehreren Hundert Kohlekraftwerken macht diesen Wünschen einen Strich durch die Rechnung.