Ozonloch Definition
Ein Ozonloch ist eine auffällig geographische, stark abgegrenzte Verkleinerung der Ozonschicht. Diese beruht auf chemischen Abbauprozessen. Seit dem Jahr 1980 wird das Ozonloch jeweils im Frühjahr/Spätwinter über der Südpolarregion beobachtet. Ebenfalls zu erheblichen Ozonverlusten kam es über der Nordpolarregion seit den 90er Jahren. Diese waren Anfang 2012 zum ersten Mal so gravierend, dass es zu einem Ozonloch führte. Schon länger bekannt sind die ganz natürlichen geringfügigen Fluktuationen in der Ozonschicht; sehr wahrscheinlich wird dies durch die Sonnenaktivität herbeigeführt.
Solch ein Abtragung des Ozons geschieht durch gasförmige sogenannte Halogenverbindungen. Zwar gibt es auch natürliche Quellen, doch nach heutigem Wissensstand wird das gegenwärtige Ozonloch durch die vom Menschen nachträglich in die Atmosphäre tretenden sogenannten FCKW verursacht.
Dieser Abbau der Ozonschicht hat sowohl negative Folgen für Mensch als auch für die Umwelt, denn die UV-Strahlung wird dadurch nicht mehr in dem normalen Umfang aufgenommen. Der Handel mit illegalen Materialien, die unsere Ozonschicht mindern, verstößt gegen das vom Jahr 1989 beschlossene Montrealer Protokoll und wird somit als Umweltkriminalität angesehen.
Ozonloch Ursachen
Schon 1974 gab es Warnungen vor den nachteiligen Ergebnissen von anthropogenen Flurchlorkohlenwasserstoffen auf die Ozonschicht. Diese Warnungen wurden 1985 durch eine Feststellung des Ozonlochs bestätigt. Die Bedeutung der polaren Stratosphärenwolken, die bei einer Entstehung des Ozonlochs vorkommen, wurde geklärt. Dafür erhielten diese drei Forscher im Jahre 1995 den Nobelpreis für Chemie. Mittlerweile hat aber das Lachgas (Distickstoffmonoxid) die FCKW als wichtigste Quelle ozonschädlicher Emissionen abgelöst.
In der oberhalb von der Troposphäre liegenden Stratosphäre, sammeln sich alle ozonschädigenden Gase. Die Stoffe, die in die Stratosphäre gelangen, können aufgrund getrennter Temperaturverhältnissen und Strömungskreisläufen in beiden Schichten nicht mehr verschwinden. Inmitten der Troposphäre und repräsentiert die Grenzregion eine Barriere, die sogenannte Tropopause.
Diese Stoffe, die in die Stratosphäre eingetragen sind, dienen sozusagen als Filter für das dort ansässige Ozon. Das Ozon besteht aus drei Sauerstoffatomen, weshalb es dadurch auf gewöhnlichen Sauerstoff, mit nur zwei Atomen, reagiert. Wegen diesem Vorgang verringert sich die Ansammlung unseres Ozons in der Stratosphäre, weshalb somit die Ozonschicht ihre sichernde Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen kann. Schon ein einziges Chlorradikal alleine kann 100.000 Ozonmoleküle zunichte machen.
Das Erscheinungsbild an Nord- und Südpol
Die weltweite Ausdünnung er Ozonschicht wird heutzutage mithilfe eines Umweltsatelliten gemessen.
Messungen zufolge, ist zwischen den Jahren von 1996 und 2002 die Ozonschichtzerstörung nicht weiter vorangeschritten. Dies lässt sich auch mit den ersten Ergebnissen des Montreal-Protokolls begründen.
Jedoch wurde im Jahr 2005 der drittniedrigste Stand, der je gemessen wurde, über der Antarktis festgestellt. Die Werte verschlechterten sich im Jahre 2006 weiter und das Ozonloch, welches sich über dem Südpol befindet, erreichte seine bisher größte Ausdehnung.
Das Ozonloch am Südpol ist deshalb wesentlicher ausgeprägter als am Nordpol, weil das an der Beschaffenheit des antarktischen Erdteils liegt. In der sogenannten Polarnacht bildet sich ein Kaltluftgebiet, nämlich der Polarwirbel. Der Polarwirbel wird an seinen Begrenzungen nur bedingt gestört, denn der antarktische Kontinent ist normalerweise rund und somit können im Inneren des Polarwirbels sehr tiefe Temperaturen entstehen, teilweise sogar bis – 85°C. Deshalb wird der Polarwirbel am Nordpol, bedingt durch die Verhältnisse, durch eine Überströmung der Bergkuppen der hoch gelegenen nördlichen Breiten, beeinträchtigt. Dadurch wird wärmere Luft hineingeströmt und der Wärmezustand kann auf keinen Fall so sehr absinken, wie es für eine Bildung von polaren Stratosphärenwolken eigentlich nötig wäre. Doch ohne diese Wolken können die Stickstoffverbindungen nicht mehr aus der Atmosphäre rausgefiltert werden. Das hat zur Folge, dass der Ozonabbau bei einem Sonnenaufgang wesentlich gedämpft wird.