Buddha
Wörtlich übersetzt bedeutet Buddha soviel wie „der Erwachte„. Es ist der Ehrenname des indischen Fürstensohnes Siddhartha Gautama. Seine Lehre begründete die Weltreligion Buddhismus.
Herkunft
Die Lebensdaten Siddhartha Gautamas können nur geschätzt werden. Selbst die geschätzten Daten über seinen Todeszeitpunkt schwanken bis heute zwischen 500 und etwa 350 Jahre v. Chr., ebenso ungenau ist die Zeit seiner Geburt und sein Lebensalter. Auch die Geschichten über sein Leben sind sehr legendenhaft. Er stammte vermutlich aus einer sehr wohlhabenden Familie, welche in Lumbini, einem Ort in Südindien lebte. Bis zu seinem 29. Lebensjahr soll Siddhartha Gautama sehr glücklich mit seiner Frau und einem Kind, einem Sohn, im Reichtum gelebt haben.
Bereits bei der Geburt Siddhartas gab es eine Voraussagung, welche prophezeite, dass er entweder ein Weltherrscher werden würde oder aber jemand, der die Weisheit in die Welt bringen würde, wenn er denn das Leid der Welt erkennen sollte. Sein Vater war stets bemüht, alles Leid von seinem Sohn abzuwenden. Der Vater sah in ihm seinen Nachfolger und wollte, dass die erste der Voraussagungen eintreten würde, darum ließ er alles Leid von seinem Sohn fernhalten. Wenn Siddhartha Gautama den elterlichen Palast verlassen wollte, wurden dafür zunächst Vorbereitungen getroffen. Alles irgendwie leidvolle wurde von den Straßen verwiesen. So soll Siddhartha Gautama erst im Alter von 29 Jahren von Krankheit, Armut, Alter und Tod erfahren haben. Der Legende nach traf er hintereinander einen Greis, einen Fieberkranken, sah einen verwesenden Leichnam und zuletzt begegnete ihm auf dieser Reise ein Mönch. Siddhartha Gautama empfand sein bisheriges Leben als sinnlos und entschloss sich dazu, seine Frau und seinen einzigen Sohn zu verlassen und sich auf die Suche nach Erlösung zu machen.
Die Erlösung
Sieben Jahre lebte er als Asket und suchte bei brahmanischen Weisen den Weg der Erlösung. Er traf viele gelehrte und religiöse Menschen. Nahm sich ihrer Lehren an und unterzog sich zahlreichen asketischen Übungen. Schließlich gab er aber all das wieder auf und suchte seinen eigenen Weg, der hauptsächlich in der Meditation bestand. Er nannte sein Handeln den „Mittleren Weg“, weil er die Extreme, die andere Religionen forderten, nun vermied. Unter einem Feigenbaum an dem Ort Bodh Gaya soll er nach tiefer Versenkung und jahrelanger Entbehrung die Erleuchtung, das vollkommene Erwachen, erfahren haben. Fortan verkündete Siddhartha Gautama seine Selbsterlösungslehre und reiste dabei von Ort zu Ort. Seine erste Rede hielt er vor einer Gruppe von fünf Asketen, die daraufhin seine ersten fünf Mönche wurden. 45 Jahre lang soll er seine Lehren verkündet haben, ohne dabei den geringsten Unterschied zwischen seinen Zuhörern gemacht zu haben. Er sprach vor Männern und Frauen, Bauern, Bettlern, Königen, Gesunden und Kranken gleichermaßen. Aufgezeichnet wurden seine Lehren erst etwa 400 bis 500 Jahre nach seinem Tod. Diese Sammlung nennt sich Pali-Kanon.
Die Lehren
Mit 80 Jahren soll Siddhartha Gautama in dem indischen Ort Kushinagar ein verdorbenes Gericht verspeist haben und in dessen Folge gestorben sein. Unmittelbar danach fand sich in einer Höhle bei Rajagriha ein Konzil zusammen, indem all die Lehren Buddhas wiedergegeben wurden. Hier soll ein Kanon seiner Lehre, das Dharma entstanden und außerdem ein Kanon der Ordensdisziplin erstellt worden sein. Eine der wichtigsten Erkenntnisse von Buddhas Selbsterlösungslehre ist, dass alles Leben und Tun Leid ist. Die Ursache dafür liegt in der Gier nach Dasein, Leben und Lust. Sowohl Götter, wie Menschen unterliegen dieser Gier und müssen deshalb zahlreiche leidvolle Wiedergeburten ertragen. Die Erlösung von diesem Leid bietet der achtteilige Pfad. Dieser beinhaltete rechte Gesinnung und Anschauung, rechtes Handeln, Leben, Reden, Streben und Überdenken und das Insichversenken. Zusätzlich sollen fünf Gebote eingehalten werden, diese wären: nicht töten, stehlen, lügen, Berauschendes trinken und Unkeusches tun. Nach Siddharthas Gautamas Lehre kann nur durch Einhaltung dieser Punkte die Gier und das Leid vernichtet werden und ein Einzug in die vollkommene Ruhe, in das Nirwana erlangt werden. Einen absoluten Gott gibt es nicht, ewig und unveränderlich sind allein das Weltgesetz der Vergeltung und das Nirwana.
Der Name Buddha
Im Buddhismus wird mit dem Wort Buddha ein Mensch bezeichnet, welcher das Erwachen, das Bodhi, erfahren hat. Es hat seinen Ursprung in dem Sanskritwort budh, welches soviel wie erwachen bedeutet. Nachdem Siddhartha Gautama unter einer Pappelfeige, welche bis heute als Baum der Weisheit verehrt wird, das Erwachen erfahren hatte, wurde er so zu einem Buddha. Eine Bezeichnung, die nach seinem Tod stets ihm zu Ehren verwendet wurde. Die Bezeichnung ist aber nicht einzigartig, auch andere Erleuchtete werden mit diesem Wort bedacht. Allerdings gibt es drei unterschiedliche Arten von Buddhas. Es gibt den vollkommen und vollständig Erwachten, dieser hat die Lehre, welche zur Befreiung des Menschen führt aus sich selbst heraus entdeckt, um sie selbst zu verwirklichen und zu lehren. Dann gibt es den Einzelerwachten, dieser hatte das selbe Erleben, wie der vorherig geschilderte Buddha, lehrt seine Weisheiten allerdings nicht und zuletzt gibt es noch den durch das Hören Erwachten, dieser erfährt die Lehre der Erlösung durch einen anderen, verwirklicht sie aber in sich und kann sie anschließend auch selbst lehren. Aus den Lehren des Buddha Siddhartha Gautamas entwickelte sich die heutige Weltreligion Buddhismus, die ihren Namen nach seinem Ehrennamen Buddha trägt.