Dwight D. Eisenhower
Dwight D. Eisenhower war der 34. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und während des Zweiten Weltkriegs der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa. Während seiner Militärzeit bekam er den Spitznamen ‚Ike‘. Seine Vorfahren stammten aus Deutschland aus dem Saarland. Johann Nicolaus Eisenhauer wanderte 1741 mit seiner Familie nach Pennsylvenia aus, wo aus dem Namen Eisenhauer Eisenhower wurde. Dwight D. Eisenhower wurde in Denison Texas am 14.10.1890 geboren und war das dritte Kind der Familie. Seine Mutter hieß Ida Elizabeth Stover und sein Vater war David Jacob Eisenhower. Dwight hatte drei Brüder namens Milton, Earl und Edgar. Die Familie zog 1892 nach Abilene, Kansas um. 1909 verließ er die dortige Highschool. Seine Frau Mamie Geneva heiratete er 1916, die ihm zwei Söhne schenkte. Leider verstarb der ältere Sohn an Scharlachfieber, während sein Bruder John eine Militärkarriere machte. Entscheidend in seinem Leben war unter anderem der Eintritt in die Militärakademie West Point am 14.Juni.1911, die er 1914 abschloss. In West Point fiel er mehr wegen seiner Undiszipliniertheit auf, als wegen seines Fleißes. Anschließend ging er zur National Army, wo er Karriere machte und schließlich den Rang Leutnant Colonel erreichte. Eisenhower war Ausbilder der Panzertruppen, die gerade im Aufbau waren. In dieser Zeit freundete er sich mit George Patton an, der später General wurde. Von 1929 bis 1933 diente er als Major im Kriegsministerium und ging mit General Douglas MacArthur 1933 bis 1935 auf die Philippinen. 1941 wurde er der Stabschef der 3.US-Army in Texas und wurde anschließend zum Brigadier General ernannt. Als die USA in den 2.Weltkrieg eintraten, rief Washington nach ihm und er wurde in den Generalstab berufen. Während des Tunesien-Feldzuges 1943 machte man Eisenhower zum 4-Sterne-General und unterstellte ihm die 8. Armee der Briten. Im Dezember bekam er den Oberbefehl über die Alliierten Truppen in Europa und leitete die Landung der Alliierten in der Normandie. Nach dem Krieg machte er weiter Karriere und wurde schließlich Chef der NATO-Streitkräfte in Europa, bis er 1952 seine Militärlaufbahn quittierte.
Eisenhower geht in die Politik
Da er sich entschlossen hatte, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, beendete er seine beispielhafte Militärkarriere, um in die Politik zu gehen und seine Präsidentschaftskandidatur vorzubereiten. Der eigentlich unpolitische Eisenhower fand in dem damaligen Präsidenten Harry S. Truman einen besonderen Fürsprecher. Harry Truman war kein populärer Präsident und wollte gern bei einem Wahlsieg Eisenhowers sein Vizepräsident werden. Präsident Truman riet Eisenhower auch 1947, sich von den Demokraten als Präsidentschaftskandidaten aufstellen zu lassen, falls die Republikaner Douglas MacArthur nominieren würden. Doch Dwight Eisenhower, der zu dieser Zeit noch aktiver Militär war, lehnte das Angebote ab, da er sich kaum für Politik interessierte. 1952 wurde Eisenhower sowohl von den Demokraten wie auch von den Republikanern angesprochen, ihr Präsidentschaftskandidat zu werden. Doch er lehnte beide Angebote ab, da er sich nicht als Politiker sah.
Erst als sich landesweit ‚I-like-Ike-Clubs‘, also ‚Ich-mag-Ike-Klubs‘, gründeten, war er zu einer Kandidatur als Präsident bereit. Er ließ sich von Republikaner aufstellen, obgleich er kein Mitglied der Republikaner war. Es hatte nur seit 20 Jahren keinen Republikaner mehr als Präsidenten gegeben und er wollte unbedingt das amerikanische 2-Parteien-System unterstützen. Die Demokraten stellten Adlai Stevenson auf, den er während des Wahlkampfs niemals mit Namen benannte. Dafür kritisierte er den damaligen Präsidenten Truman, was ihm zu einem überraschend hohen Wahlsieg verhalf. Da er bekanntlich politisch einen Mittelweg bevorzugte, konnte er Stimmen beider Parteien für sich verbuchen. Obgleich die Demokraten damals die Mehrheit im Senat hatten, kam Dwight Eisenhower gut zurecht und er war ein angesehener Präsident, der immer auf einen Ausgleich zwischen den beiden Parteien bedacht war.
Politische Erfolge von Dwight D. Eisenhower
Während seiner Regierungszeit setzte er vor allem den Ausbau des Autobahnnetzes in den USA durch. Zudem gründete er die NASA. Er war als Präsident so populär, dass er sich ein zweites Mal zur Wahl des Präsidenten stellte und wieder gewann er eindeutig gegen Adlai Stevenson. Obgleich Eisenhower ein Großteil seines Lebens im Militär gedient hatte, war er jedoch dagegen, dass die USA sich zu sehr auf den militärischen-industriellen Komplex konzentrieren würden. Er sah den Bau von Kriegsgerätschaften als sinnlos und Verschwendung an, solange sie nicht speziell für den Krieg gebraucht würden. Seiner Meinung nach konnte man den Schweiß der Arbeiter und den Geist der Wissenschaftler in Friedenszeiten besser nutzen. Dwight D.Eisenhower berief nach seiner ersten Wahl im Jahre 1953 Richard Nixon zu seinem Vizepräsidenten, der ihn auch durch die zweite Amtszeit begleitete.
Außerdem gründete Eisenhower 3 neue Ministerien, das Gesundheitsministerium, das Wohlfahrtsministerium und Bildungsministerium. 1957 sorgte die Sowjetunion mit ihrem künstlichen Satelliten Sputnik, der in die Umlaufbahn der Erde geschossen wurde, für große Aufregung weltweit. Die USA reagierten schockartig und der Kongress der Vereinigten Staaten verlangte konsequente Maßnahmen, um den militärischen und technologischen Vorsprung der Vereinigten Staaten von Amerika auf Jahrzehnte zu sichern. Immerhin wurde die Eroberung des Weltalls durch die Sowjetunion als Gefahr für die nationale Sicherheit gewertet. Präsident Eisenhower war allerdings anderer Meinung als ein Großteil des Kongresses und auch der Bevölkerung. Er und seine Berater forderten stattdessen ein durchdachtes Vorgehen, um langfristige Erfolge zu erzielen. Schließlich entschied sich Präsident Eisenhower nach monatelangen Beratungen dafür, eine neue US-Behörde zu schaffen. Sie sollte für alle Aktivitäten zuständig sein, die nicht militärische Missionen im Weltraum betrafen. Am 29.Juli.1958 unterschrieb Dwight Eisenhower den ‚National Aeronautics and Space Act‘, der der Behörde unter der Abkürzung NASA seinen Namen gab.
Eisenhowers Einfluss auf die globale Politik
Als Eisenhower sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten antrat, bedeutete das gleichzeitig eine Umkehrung der Sicherheitspolitik und der Militärstrategie, was wiederum eine Veränderung in der Politik der neu geschaffenen NATO nach sich zog. Präsident Truman und seine militärischen Berater hatten bis zum Ende seiner Amtszeit auf die sogenannte Containment-Politik gesetzt. Diese wurde jedoch von Eisenhower bereits während seines Wahlkampfs um das Präsidentenamt stark kritisiert, weil es die USA immer nur auf Ereignisse reagieren ließ, statt wie von Eisenhower und seinem späteren Außenminister Dulles geforderte Rollback Politik zu setzen. Die Rollback Politik forderte unter anderem die offensive Eindämmung des sich ausbreitenden Kommunismus, der von den Republikanern als staatsgefährdend angesehen wurde. Doch während der Amtszeit von Eisenhower zeigte sich dieser trotz seiner befürworteten Rollback Politik bei den internationalen Auseinandersetzungen in Ungarn, am Suez und in Berlin auch nicht aktionsbereiter als sein Vorgänger Truman. Dwight Eisenhower setzte während seiner Amtszeit oftmals auf eine ruhige, ausgleichende Politik, die sich im Nachhinein als weitsichtig erwies.
Trotzdem hatte die New Look genannte Außenpolitik der USA auch Auswirkung auf die Verteidigungsstrategie der NATO. Präsident Eisenhower forderte von seinem Stabschef Admiral Radford ‚maximale Abschreckung mit minimalen Kosten‘, was zu seiner Generalmaxime wurde. Allerdings räumte Dwight Eisenhower auch den Nuklearwaffen bei der militärischen Verteidigungsstrategie die höchste Priorität ein. Trotzdem reduzierte der Präsident die Stärke der aktiven Streitkräfte von 1.481.000 innerhalb von 4 Jahren auf 1.000.000. Dabei sollte der Schwerpunkt der Verteidigung mehr auf die Luftverteidigung und auf eine hohe Anzahl an Nuklearwaffen gelegt werden. Auch die Anzahl der Soldaten der NATO sollte stark reduziert werden. Die Zahl der bestehenden Divisionen wurde von 24 auf 14 reduziert. Bei regional geführten Konflikten sollten durch die NATO konventionelle Streitkräfte eingesetzt werden. Somit bestimmte Eisenhower nicht nur die Verteidigungsstrategie der USA über einen langen Zeitraum, er veränderte die NATO-Politik auf Jahrzehnte hin.