George Bush (sen.)
George Herbert Walker Bush ist der Sohn von Prescott Bush und der Vater von George W. Bush, dem ehemaligen Präsidenten der USA vor Barack Obama und John Bush, dem einstigen Gouverneur von Florida. Prescott Bush war einstiger Senator von Connecticut. George Herbert Walker Bush wurde am 12.06.1924 in Milton im Bundesstaat Massachusetts geboren, wuchs in Greenwich auf, lernte auf der Phillips Academy in Andover und ist ebenfalls ein Politiker der US-Partei der Republikaner. Von 1989 bis 1993 agierte er als 41. Präsident der USA nach Ronald Reagan. Während der Präsidentschaft von Ronald Reagan nahm er den Posten des 43. Vizepräsidenten ein. Als einer der führenden Persönlichkeiten war er auch als Botschafter der USA bei der UNO unter Präsident Nixon, unter Präsident Ford als diplomatischer Vertreter der USA mit China, als CIA-Direktor und als Abgeordneter und Repräsentant für Texas tätig.
Der Zweite Weltkrieg
1942 trat er der US Navy bei und wurde mit gerade 19 Jahren der jüngste Pilot zur damaligen Zeit. Auslöser des Beitritts war der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor. Damit begann für Bush die Teilnahme am 2. Weltkrieg. Er wurde Teil der Grumman TBF-Staffel, flog Aufklärungsflüge und wurde in feindliche Kämpfe verwickelt. Für seine Einsätze erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie, das Flugverdienstkreuz Distinguished Flying Cross, die Presidential Unit Citation und 3 Air Medals. Nach der Kapitulation Japans wurde Bush aus der Navy ehrenhaft entlassen und widmete sich wieder seinem Studium an der Yale University. Er absolvierte anstatt in vier Jahren in nur zwei Jahren das Studium zum Bachelor of Arts in Wirtschaftswissenschaft. Außerdem heiratete er am 06.01.1949 Babara Pierce. Beide hatten sechs Kinder. Leider verstarb die 1949 geborene Pauline Robinson bereits 1953 an Leukämie.
Die Entwicklung in der Politik
George Herbert Walker Bush stieg ins Ölgeschäft in Texas ein und durch den Vorsitz bei der Republikanischen Partei in Texas Harris County begann 1962 seine politische Karriere. In den USA existiert bis heute kaum eine Familie, die so viele politische Ämter vereinten als die Bush-Familie. Vergleichbar wären die Kennedys oder die Familie von John Adams, dessen Sohn ebenfalls in die Fußstapfen des Vaters trat und Präsident wurde. Der Einzug ins Präsidentenhaus gelang Bush 1966, als Abgeordneter von einem Bezirk in Houston. Erstmals kandidierte Bush 1980 um die Präsidentschaft, unterlag aber intern gegen Ronald Reagan. Da er allerdings die in den Primaries die zweithöchste Anzahl der Bundesstaaten gewann, bot Reagan ihm den Posten als Vizepräsident an. Beide zusammen gewannen dann diese Wahl und auch die Wiederwahl 1984. Beratend und loyal stand er seinem Präsidenten zur Seite. Vertretungsweise reiste er zweimal in die damalige Sowjetunion und nahm an Trauerfeiern des 1984 verstorbenen Generalsekretärs Andropov und der des 1985 verstorbenen Generalsekretärs Tschernenko teil. Dort traf er das erste Mal auf den neuen und für die entscheidende Wende in der Politik des Kalten Krieges wichtigen Generalsekretär Michael Gorbatschow.
1988 zog Bush in den Wahlkampf zusammen mit dem als Vize kandidierenden Dan Quale zur Präsidentschaftswahl. Sie gewannen die Wahl und Bush wurde 1989 der 41. Präsident der Vereinigten Staaten. Kämpfe in der Innenpolitik und Defizite im Haushalt mit dem demokratischen Kongress bestimmten seine Innenpolitik. Bush war für Steuersenkungen. Mit diesem Versprechen ging er auch in den Wahlkampf, während der Kongress Steuererhöhungen verlangte. Schließlich einigte er sich mit dem Kongress und die Steuererhöhungen kamen doch zustande. Damit brach er sein Wahlversprechen, was ihm viel Sympathie der Amerikaner kostete.
Bush und seine Rolle in der Außenpolitik
In der Außenpolitik war Bush einer der Präsidenten, der gute Erfahrungen mitbrachte. An seiner Seite stand als Außenminister sein Freund James Baker. Trotz des Massakers von Tianameng-Square in China im März 1989 entschied Bush für den Weltfrieden die Beziehungen zwischen Amerika und dem bevölkerungsreichsten Land der Erde aufrechtzuerhalten.
Von außergewöhnlicher Bedeutung in der Außenpolitik Amerikas und weltweit waren auch die Reformpolitik Michael Gorbatschow und die Entwicklung in den Ostblockstaaten. Bush bot Gorbatschow eine Zusammenarbeit an. Voraussetzung dafür waren allerdings substanzielle Verbesserungen, Gesetze und Reformen. Von den vier Siegermächten war Bush der einzige Politiker, der Deutschlands Wiedervereinigung unterstütze, wenn es gleichzeitig weiterhin Mitglied in der NATO bliebe. Dies wurde auf dem Gipfeltreffen am 02. Und 03. 12.1989 auf Malta von Gorbatschow und der Sowjetunion anerkannt. Beim Fall der Berliner Mauer 1989 hielt sich Bush jedoch vorsichtig zurück, um die Sowjetunion nicht zu demütigen. Für seine zurückhaltende, aber unterstützende Haltung bekam Bush von Hans-Dietrich Genscher ein Stück der Berliner Mauer am 21.11.1989 überreicht. Auch später erhielt er noch zahlreiche Auszeichnungen für die Verdienste in Bezug auf die Deutsche Einheit wie die höchste Ordensstufe Deutschlands, der Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Ehrenbürger von Berlin, den Henry-Kissinger-Preis, dem Oscar sowie dem von Barack Obama verliehenen Presidential Medal of Freedom. Dies ist die größte zivile Auszeichnung der USA.
Ebenfalls macht Bush sich für die Kontrolle und Abrüstung von Nuklearwaffen stark. Den START I-Vertrag unterzeichneten Gorbatschow und Bush bereits 1991. Selbst nach seiner Regierungszeit traf er sich 1993 mit dem russischen Präsidenten Jelzin, um den START II-Vertrag in Moskau zu unterzeichnen. Als der Diktator aus dem Irak Saddam Hussein 1990 Kuwait überfiel, verurteilten Gorbatschow und Bush diesen Überfall. Letztendlich sollte nach dem Kalten Krieg das Völkerrecht gelten. Irak sollte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilt werden. Deshalb beschloss Bush eine Befreiungsaktion Kuwaits, ohne UN-Mandat zu starten. Dem Irak wurde eine Frist bis zum 15.01.1991 gesetzt, um Kuwait zu verlassen. Dieses Ultimatum scheiterte und es kam am 17.01.1991 in Koalition mit weiteren Staaten zu ersten Luftschlägen. Am 28.02.1991 akzeptierte der Irak die Bedingungen der UNO und begann den Rückzug aus Kuwait. Die Kampfhandlungen wurden eingestellt. Allerdings wurde Saddam Hussein sich nicht wie erwartet gestürzt. Zur Ausführung unter UN-Mandat von humaner Hilfe der Bevölkerung von Somali entsandte Bush 1992 Truppen in dieses Gebiet.
1992 trat Bush wieder zur Präsidentschaftswahl an. Aufgrund seiner Außenpolitik entstand bei der Bevölkerung der Eindruck, dass die nationalen Probleme verloren gingen. Die Wirtschaftskrise und der Bruch seines Wahlversprechens, die Steuern nicht zu erhöhen, verschärfte diese Situation noch. Ebenso die Popularität bei den Republikanern des amerikanischen Milliardärs Ross Perot machte die Wiederwahl so gut wie unmöglich. Das konnte der dynamisch und sympathisch auftretende Bill Clinton für sich nutzen. Trotzdem blieb Bush nach seiner Abwahl in der Außenpolitik tätig und ist im Moment der älteste noch lebende US-Präsident.