Johannes Gutenberg
Johannes Gutenberg heißt eigentlich Johannes Gensfleisch zur Laden und ist um das Jahr 1400 in Mainz geboren, das genaue Geburtsdatum ist nicht überliefert. Auch das genaue Datum seines Todes ist nicht bekannt, vermutlich starb Johannes Gutenberg am 3. Februar 1468 in Mainz, seiner Geburtsstadt. Johannes Gutenberg machte eine Ausbildung zum Goldschmied und lebte von 1428 bis zum Jahre 1444 in der französischen Stadt Straßburg. Zur Herstellung von Drucktypen konstruierte Johannes Gutenberg dort ein sogenanntes Handgießinstrument. Mithilfe dieses Instrumentes war der Buchdruck erstmals mit auswechselbaren und beweglichen Zeichen und Buchstaben möglich. Anschließend kehrte Johannes Gutenberg in seine Heimatstadt nach Mainz zurück und kontaktierte den Geldverleiher und Buchhändler Johannes Fust, von dem er sich 1550 Gulden lieh. Sodann begann Johannes Gutenberg mit der Erstellung der 42- zeiligen nach seinem Namen benannten Bibel. Die Berühmtheit der Gutenberg Bibel ist auch heute noch in aller Munde. Johannes Gutenberg geriet allerdings schon bald in finanzielle Schwierigkeiten, die sogar in einem Gerichtsurteil mündeten. Infolgedessen musste Johannes Gutenberg seine Druckmaschinen an seinen Teilhaber aushändigen. Schließlich wurde die Gutenberg Bibel im Jahre 1455 doch noch vollendet. Damals wurden 180 Exemplare der Gutenberg Bibel gedruckt, immerhin 48 Bibeln sind bis in die heutige Zeit erhalten geblieben, es ist allerdings leider keine Einzige darunter, die einen persönlichen Druckvermerk von Johannes Gutenberg als Erfinder des Buchdrucks enthält.
Hindernisse bei der Massenproduktion von Buchdruckartikeln
Es folgten für Johannes Gutenberg weitere turbulente Jahre, darunter beispielsweise die Plünderung der Stadt und zwischenzeitlich sogar eine Ausweisung des berühmten Druckers. Der Mainzer Erzbischof Adolf der zweite ernannte Johannes Gutenberg im Jahre 1465 zum sogenannten Hofmann, damit war zumindest seine wirtschaftliche Versorgung weitreichend gesichert. Diverse Drucktechniken, wie etwa der Stoffdruck waren allerdings auch schon vor dem Jahr 1450 bekannt. Jedoch mangelte es in Europa an Techniken, mit deren Hilfe man Schriftstücke auch in größerer Auflage produzieren konnte. Schriftstücke wurden vor der Erfindung von Druckmaschinen per Hand abgeschrieben. Diese Aufgabe wurde regelmäßig von sogenannten Schreibsklaven übernommen. Im Mittelalter handelte es sich allerdings weitgehend um theologische Schriftstücke, deren Vervielfältigung in den Skriptorien der Klöster vorgenommen wurde. Vor dem zwölften Jahrhundert konnten keine Drucktechniken angewendet werden, da zum einen Pergament für die Produktion von Massenschriften zu teuer und Papyrus zwar sehr viel billiger, dafür aber zu brüchig war. Erst durch die Einführung der Papierherstellung in Europa stand allgemein ein festes und auch kostengünstiges Material zur Verfügung.
Die Gutenberg Bibel als Durchbruch der Buchdruckerkunst in Europa
Obwohl sowohl französische als auch holländische Historiker die Entdeckung der Druckkunst für jeweils ihre Länder in Anspruch nahmen, so stellte doch die Gutenberg Bibel hinsichtlich ihrer handwerklichen Ausarbeitung und Schönheit alle möglicherweise zuvor gedruckten Werke in den Schatten. Nicht zuletzt betrachtete man deshalb Johannes Gutenberg als den eigentlichen Erfinder der Buchdruckkunst. Und so markierte denn auch das Erscheinen der Gutenberg Bibel einen Wendepunkt. Denn vom Zeitpunkt des Erscheinens um das Jahr 1450 bis um das Jahr 1500 erschienen in ganz Europa mehr als 6000 gedruckte Bücher. Man kann die von Johannes Gutenberg entwickelte Druckmaschine durchaus mit einer mechanischen Presse vergleichen, wie sie auch als Mostpresse zur Weinherstellung verwendet wurde. Wichtigster Bestandteil der Druckmaschine von Johannes Gutenberg waren die beweglichen Lettern aus Blei, angeordnet auf einem Setzrahmen. Damit die Bleilettern nicht aus der Druckmaschine herausfallen konnten, wurden sie unter Spannung in den Setzrahmen der Maschine eingesetzt. Zum eigentlichen Druckvorgang wurden die Lettern dann mit eigens dafür angerührten Ölfarben bestrichen. Es wurden dabei auf einer Druckseite zum Teil mehrere Farben gleichzeitig verwendet. Anschließend wurden die mit Ölfarben vorbehandelten Druckplatten in die Druckerpresse eingesetzt und auf das Papier gedrückt.
Die ausgeklügelte Technik der Druckmaschine von Johannes Gutenberg
Diese Technik des Druckverfahrens hatte einige entscheidende Vorteile. So konnten unter anderem die Bleilettern für verschiedene unterschiedliche Texte eingesetzt werden. Dadurch, dass für einen Buchstaben immer die gleiche Gießform verwandt wurde, ergab sich darüber hinaus auch stets ein einheitliches und gleichmäßiges Schriftbild. Sollten Lettern einmal beschädigt gewesen sein, so waren sie außerdem leicht und einfach zu ersetzen. Eine enorme Schwierigkeit bestand für Johannes Gutenberg allerdings darin, die richtige Mischung für die einzelnen Druckfarben herauszufinden. Außerdem kam es entscheidend auf den Druck an, mit dem die Druckplatte auf das Papier gedrückt wurde. War der Druck zu klein, so hatte das negative Auswirkungen auf das Schriftbild, war der Druck aber zu groß, so hatte dies Schädigungen des Papiers und der Druckplatte zufolge. Die Lettern der Druckmaschine von Johannes Gutenberg bestanden nicht aus reinem Blei, sondern aus einer eigens dafür angefertigten Bleilegierung. Auch hier dauert es einige Zeit, bis Johannes Gutenberg die passende Legierung gefunden hatte. Für die angewandte Drucktechnik wäre reines Blei viel zu weich gewesen. Aus heutiger Sicht war es die bahnbrechende Leistung Johannes Gutenbergs, den Buchdruck mit den zu seiner Zeit zur Verfügung stehenden technischen Mitteln realisiert zu haben. Die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg hat wie kaum eine andere Erfindung so einen außerordentlichen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft und Kultur, das ist sein bleibendes Verdienst.