Maria Stuart
Das Leben der Maria Stuart ist ein bewegtes Lebens, das von einer Vielzahl von Schicksalsschlägen und Turbulenzen geprägt ist, welche diese Frau auch heute noch zu einer ganz besonderen Person machen. Gerade in der Kunst spielt Maria Stuart dabei eine wichtige Rolle, so dass ihr Leben sowohl in der Literatur und im Theater als auch in der Musik und im Film gerne verarbeitet wird. Für Schauspielerinnen verkörpert sie zudem eine beliebte Rolle, die oftmals schon einen Durchbruch für die jeweilige Interpretin bedeutet hat. Grundsätzlich kann aber festgehalten werden, dass Maria Stuart eine bedeutende Frau ihrer Zeit mit nicht unerheblichem Einfluss war.
Die frühe Kindheit der Maria Stuart
Maria Stuart wurde im Jahre 1542 am 08. Dezember auf Schloss Fotheringhay geboren und Mary Stewart genannt. Sie entstammt allerdings dem Haus Stuart. Zu dem Zeitpunkt ihrer Geburt war ihr Heimatland Schottland sowohl von religiösen als auch von gesellschaftlichen Umbrüchen und Unruhen geprägt, so dass sie bereits als Kind nach Frankreich kam und gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Franz II aufwuchs und erzogen wurde. Ein ebenfalls bemerkenswerter Umstand war, dass Maria Stuart bereits im Alter von 6 Tagen zur Königin von Schottland wurde. Bereits ein Jahr später wurde Maria Stuart gekrönt und trug dabei spezielle Roben, die auf sie abgestimmt waren, trotzdem aber den Vorgaben entsprachen.
Die Heirat der Maria Stuart in Frankreich
Gemäß verschiedenen Berichten ihrer Zeitgenossen und entsprechenden Überlieferungen soll Maria Stuart ein hübsches, intelligentes und recht lebhaftes Kind gewesen sein. Bereits als sie nach Frankreich kam, wurde sie von ihrem persönlichen Hofstaat begleitet. Und auch wenn Maria Stuart gemeinsam mit ihrem Hofstaat in Frankreich in ihrem heimischen Scots sowie in Italienisch, Spanisch und Latein sowie Griechisch ausgebildet wurde, blieb Französisch doch ihre Muttersprache. Gemäß einem bereits langjährig bestehenden Vertrages wurde Maria Stuart im Jahre 1558 mit dem französischen Thronerben Dauphin verheiratet. Bereits da war aber schon das Ende ihrer Zeit in Frankreich sichtbar, da sie kein gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter hatte.
Rückkehr der Maria Stuart nach Schottland
Schon im Jahre 1561 kam Maria Stuart allerdings als Witwe nach Schottland zurück, wobei sie ihr Weg über Calais führte. Dabei wollte sie keine Änderungen vornehmen, beanspruchte aber für sich selbst das Recht, nach wie vor den katholischen Glauben beizubehalten. Es ist davon auszugehen, dass sie hier Zuflucht in ihrem Glauben fand, denn trotz ihrer bemerkenswerten Intelligenz und zahlreicher Talente war die junge Maria Stuart keinesfalls auf eine solche komplexe und auch gefährliche Situation, wie sie damals in Schottland geläufig war, auch nur im Ansatz vorbereitet. Zum Ärger verschiedener Katholiken im damaligen Schottland setzte sich Maria Stuart für deren Probleme und Anliegen nicht ein.
Gespannte Beziehungen zwischen England und Maria Stuart
Zudem war die Beziehung zwischen Maria Stuart und dem damaligen England sehr angespannt, wenn nicht gar sehr gespannt, wobei es dazu verschiedene Ursachen gab. Dabei wäre es sinnvoll gewesen, wenn sich die beiden Frauen verstanden hätten, denn auch Elisabeth Tudor war erst 1558 Königin geworden. Den Versuch Maria Stuarts, die Spannungen abzubauen, lehnte die englische Königin aber ab, in dem sie nicht zu der Einladung nach Edinburgh erschien. Auch ein Treffen der beiden Königinnen, das im Dezember 1561 in England stattfinden sollte, kam nicht zustande, da die englische Königin hier wiederum ihre Meinung kurzfristig zu ändern gedachte.
Die Ehe von Maria Stuart und Lord Darnley
Die am 19.07.1565 geschlossene Ehe von Maria Stuart und ihrem jüngeren Ehemann Lord Darnley sorgte für verschiedene Unruhen und Turbulenzen, wobei ihr zuvor verschiedene anderweitige Kandidaten die Ehe angetragen hatten. Trotzdem verliebte sie sich schlagartig in Lord Darnley, allerdings kann nicht behauptet werden, dass diese Ehe glücklich gewesen wäre. Schon nach kurzer zeit wurden die jugendlichen Eskapaden und Skandale um Darnley und das offensichtliche Desinteresse der Maria Stuart auch öffentlich sichtbar. Weiterhin sorgte diese Eheschließung auch für weiter zunehmende Spannungen zu England, da die Königin der Meinung war, dass diese Ehe nur mit ihrer Zustimmung hätte geschlossen werden dürfen.
Die Ehe von Maria Stuart und Lord Bothwell
Nach der Tod Darnleys heiratete Maria Stuart ein weiteres Mal. Diesmal den Lord Bothwell, der zuvor in einem Prozess von dem verdacht freigesprochen wurde, Lord Darnley ermordet zu haben. Allerdings gab es hierdurch noch weitaus größere Probleme, denn auch zahlreiche Adlige hielten nach wie vor Lord Bothwell für den Mörder Darnleys. Dies hatte einen größeren Aufstand zur Folge, in dem nun auch Adlige, die zuvor auf der Seite Maria Stuarts standen, deren Abdankung forderten.
Maria Stuarts Flucht nach England
In Folge des Aufstandes kam es dann zur Flucht Maria Stuarts und zu deren Abdankung zu Gunsten ihres erst ein Jahr alten Sohnes, der damit König von Schottland wurde. Auch kam es hier wiederum zu einem Prozess, der die Schuld oder Unschuld Maria Stuarts am Tod von Lord Darnley beweisen sollte. Zu einer solchen Belastung kam es allerdings nicht, da die Königin von England weder einen Schuldspruch noch einen Freispruch wünschte, so dass die Kommission im Sinne der Königen agieren musste.
Die Gefangenschaft Stuarts und ihre Hinrichtung
Allerdings hatten die Ermittlungen zur Folge, dass Maria Stuart eine 18jährige Gefangenschaft antreten musste und später doch noch hingerichtet wurde. Trotzdem fand die Haft nach zeitgenössischen Quellen unter sehr angenehmen Bedingungen auf verschiedenen Burgen und Schlössern statt. Dabei wurde nur darauf geachtet, dass die betreffenden Schlösser oder Burgen so weit wie nur möglich von London und von Schottland entfernt lagen, um eine Flucht unmöglich zu machen. Hingerichtet wurde Maria Stuart erst am 08.02.1585. Zum Ablauf der Hinrichtung gibt es keine schriftlichen oder beweisbaren Dokumente, sondern nur Überlieferungen, die sich teilweise widersprechen.
Maria Stuart in der Literatur und im Theater
Die künstlerische Aufarbeitung des Lebens der Maria Stuart im Theater und in der Literatur ist kein Genre der heutigen Theater- oder Literaturgeneration sondern bereits seit ihrem Tod präsent. Schuld daran ist das bewegte Leben der Monarchin und ihre dauernden angespannten Beziehungen zum englischen Königshaus. Dabei entstanden die ersten literarischen Werke durch katholisch orientierte Autoren bereits kurz nach ihrem Tod. In diesen ersten Arbeiten wurde Maria Stuart regelmäßig zur Figur einer Märtyrerin ausgearbeitet. Ein erstes Gedicht erschien bereits 1587. Der Autor war ein Jesuit, der mit seinem Werk Maria Stuart zu ehren gedachte.
Maria Stuart als Figur der Musik
In musikalischer Hinsicht war das Leben der Maria Stuart ein ebenso beliebtes Genre wie in der Literatur oder im Theater, wobei sich unter anderem Richard Wagner an einem entsprechenden Werk versuchte. Auch hier ging es im wesentlichen darum, das Leben der Maria Stuart aufzuarbeiten und in gewisser Hinsicht auch zu verklären. Interessant ist, dass die verschiedenen Interpretationen immer ganze Konzerthallen und Opernhäuser füllen, wobei auch in jüngster Zeit kein Ende einer Glorifizierung in Sicht ist. Erst im Jahre 2008 kam es zu einer weiteren Verarbeitung, diesmal auch in Form eines Musicals, dass den Namen „Maria Stuart. Königin der Schotten“ trug bzw. trägt.
Maria Stuart als Rolle im Film
Für den Film ist das Leben der Maria Stuart mindestens ebenso interessant, wie für jeden anderen künstlerischen Bereich. Allerdings muss hier zusätzlich bedacht werden, dass die Filmemacher und Regisseure nicht nur am bewegten Leben der Königin von Schottland sondern auch an deren Gefangenschaft und Hinrichtung Interesse zeigen. Dieses Kapitel im Leben der Monarchin aufzuarbeiten, stellt aber wegen der bekannten Spekulationen um ihre Hinrichtung ein größeres künstlerisches Problem dar, so dass es hier immer mehrere Versionen und Interpretationen gibt.