Martin Luther King
Martin Luther King ist einer der bekanntesten Vertreter der Bürgerrechtsbewegungen in den Südstaaten der USA. Wie kaum ein anderer steht sein Name für den Kampf gegen Rassismus und soziale Unterdrückung. Er konnte wesentlich dazu beitragen, dass die Bürgerrechtsbewegung durch weite Teile der Bevölkerung getragen wurde, was letztendlich zur Abschaffung der Rassentrennung führte und auch der schwarzen Bevölkerung die Bürgerrechte einräumte. Sein Engagement wurde im Jahre 1964 mit dem Friedensnobelpreis belohnt.
Biographische Daten
Am 15. Januar 1929 wurde Martin Luther King als Sohn einer Lehrerin und eines Baptistenpredigers in Atlanta, Georgia geboren. Martin Luther King kam schon früh mit der Bürgerrechtsbewegung in Berührung, denn schon sein Vater engagierte sich als Vorsitzender der Bürgerrechtsorganisation von Atlanta für die Gleichstellung aller Bürger. Im Gegensatz zu den Großeltern, die noch als Sklaven beziehungsweise auf Baumwollfarmen arbeiteten, hatte die Familie ein gutes finanzielles Auskommen. Eigentlich wurde Martin Luther King als Michael King geboren. Nach einer Reise nach Europa, die seinen Vater auch durch Deutschland führte, änderte dieser 1934 seinen sowie den Namen seines Sohnes in Martin Luther King. Dies geschah, um den deutschen Reformator zu ehren und um dem tiefen religiösen Gefühl Ausdruck zu verleihen, welches er empfand.
Schulzeit und Studium
Die Schule fiel Martin Luther King relativ leicht, so dass er einige Klassen überspringen und schon im Alter von 13 Jahren die Highschool besuchen konnte. Schon früh zeigte sich das Redetalent Martin Luther Kings. Mit 14 nahm er an einem Redner- Wettbewerb in Dublin, Georgia teil und gewann diesen auch. Schon zu dieser Zeit war die Abschaffung der Rassentrennung, die sich durch das gesamte soziale Leben zog und mit der auch Martin Luther King selbst sehr früh seine Erfahrung machte, fester Bestandteil seiner Reden. Das Morehouse College war die einzige Hochschule im Süden der USA, an der Farbige studieren konnte. Dieses College nahm den 1944 erst 15jährigen mit einer Ausnahmegenehmigung auf. Sein Hauptfach war Soziologie , wo er sich weiter mit dem Thema der Rassentrennung auseinandersetzen konnte. Des Weiteren besuchte er Veranstaltungen, bei denen er die Lehren Mahatma Ghandis und des gewaltfreien Widerstands kennen lernte. Im Jahre 1948 konnte er das Studium mit eine Bachelor of Arts im Fach Soziologie abschließen.
Trotz seines Soziologiestudiums engagierte sich King schon früh in der Gemeinde seines Vaters und war auch zeitweise als Hilfsprediger tätig. Auch hier kam ihm sein Talent zum Reden, was er auch im Studium bei zahlreichen Wettbewerben unter Beweis stellen konnte, zu Hilfe. Nach einiger Überzeugungsarbeit seitens seines Vaters und einiger Professoren entschloss sich Martin Luther King, das Crozer Theological Seminar, welches sich in Chester im Bundesstaat Pennsylvania befand, zu besuchen und dort Theologie zu studieren. In dieser Zeit las Martin Luther King auch zahlreiche Philosophen wie Plato, John Locke oder auch Rousseau und Aristoteles. Er beschäftigte sich jedoch auch mit Karl Marx, Mahatma Ghandi und Reinhold Niebuhr.
Mit einem Bachelor of Trinity konnte er das Studium im Mai 1951 beenden und trat dann eine Pfarrstelle an. 1953 wurde er Pastor in Montgomery, Alabama. Das Studium hat er jedoch fortgesetzt, indem er an der Boston University, Massachusetts, seine Doktorarbeit schrieb. Im Jahr 1955 wurde ihm dafür der Titel „Doctor of Philosophie“ verliehen. Im Jahre 1953 heiratete er Coretta Scott Williams mit der er vier Kinder hatte, die ebenfalls in der Bürgerrechtsbewegung tätig waren.
Erfolge und Niederlagen im Freiheitskampf
Erste Erfolge konnte Martin Luther King in Montgomery verzeichnen. Der damals neu zugezogene engagierte sich 1955/56 im sogenannten „Montgomery Bus Boykott„, welcher 381 Tage dauern und auch im Ausland für Aufsehen sorgte. Nachdem Rosa Parks, eine Bürgerrechtlerin, in Montgomery verhaftet worden war, weil sie ihren Platz nicht einem Weißen überlassen hatte, kam es zum Boykott der Busse der Stadt. King wurde zu Leiter des Komitees gewählt und konnte einen gewaltlosen Widerstand durchsetzten. Dieser endete 1956 damit, dass der Oberste Gerichtshof ein Verbot der Rassentrennung in den Bussen Montgomerys aussprach. In Folge des Erfolgs wurde Luther King 1957 Vorsitzender der Southern Christian Leadership Conferrence, so dass er in den nächsten Jahren durch den Süden reisen konnte und sich für eine gewaltfreie Bürgerbewegung einsetzen konnte.
Allein im Jahre 1957 hielt er über 200 Reden und schrieb ein Buch über die Vorfälle in Montgomery. Das Buch wurde ein großer Erfolg und brachte die Bewegung ebenfalls ein ganzes Stück voran. In seinem Kampf musste er jedoch auch Niederlagen einstecken. So flog er 1961 nach Albany in Georgia, wo die „Freedom Rides“ im Gange waren. Nachdem er mit 600 Anhängern unerlaubterweise demonstriert hatte, wurde er verhaftet. Es kam in Albany zwar immer wieder zu kleinen Demonstrationen und Unruhen, die jedoch keinen Erfolg hatten. Die Gründe für das Scheitern waren vor allem in der mangelnden Vorbereitung und Organisation zu finden. Dies sollte bei seinem neuen Ziel Birmingham anders werden. Es wurde ein Plan aufgestellt und zahlreiche Unterstützer, auch finanzieller Art, für die Idee geworben. Im April 1963 begann der Protest in Birmingham, bei dem King jedoch bald für 8 Tage verhaftet wurde. Zu einer erneuten Verhaftungswelle kam es am 2. Mai als über 1000 Menschen in Haft genommen wurden. Nur einen Tag später übte die Polizei massive Gewalt aus. Die Bilder wurden landesweit gezeigt. Der öffentliche Druck zwang beide Seiten dazu, sich zu einigen.
Am 10. Mai wurde ein Abkommen geschlossen, dass auch von staatlicher Seite die Gleichberechtigung gefördert werden sollte. In Folge des Abkommens kam es zu zahlreichen Morden und Mordanschlägen auf farbige und weiße Bürgerrechtler, die auch durch die Präsenz von Soldaten nicht verhindert werden konnte, da sich auch angesehene Bürger in Organisationen wie dem Ku-Klux-Klan organisierten und die Gleichstellung verhindern wollten.
Erfolge, Ehrungen und Tod
Die Anstrengungen und Kämpfe Martin Luther Kings verfehlten ihre Wirkung nicht. 1963 legte Präsident Kennedy dem US-Congress einen Gesetzesentwurf zur Gleichstellung vor. Zeitgleich wurde ein Friedensmarsch in Washington geplant, der am 28. August 1563 durchgeführt wurde, bei der Martin Luther King seine berühmte Rede „I have a dream“ vortrug. Trotz der Ermorderung Kennedys wurde das Gesetz zur Aufhebung der Rassengesetze am 19. Juni 1964 verkündet. Sowohl der Gouverneur von Alabama als auch von Mississippi weigerten sich jedoch, dieses Gesetz anzuerkennen und umzusetzen. Für seine Bemühungen erhielt Martin Luther King im Jahre 1964 den Friedensnobelpreis und wurde vom Nachrichtenmagazin „Time“ zum „Mann des Jahres“ gewählt.
Trotz aller Gesetze und Regelungen war es noch ein weiter Weg, bis die farbige Bevölkerung wirklich gleichgestellt war, so dass es immer wieder zu Protesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen kam. Am Abend des 4. April 1968 wurde der Bürgerrechtler Martin Luther King auf dem Balkon eines Hotels erschossen. In Folge des Attentats kam es zu zahlreichen Unruhen und Krawallen überall im Land. Die Lage beruhigte sich jedoch bald wieder. Auch nach seinem Tod hatte Martin Luther King noch eine große Wirkung. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen posthum zu Teil. Zudem ist er im Bewusstsein der Menschen stark präsent, was der dritte Platz bei der Wahl der größten Amerikaner zeigt.