Warren Buffett
Warren Edward Buffett, geboren am 30. August 1930 in Omaha, Nebraska, ist ein weltweit bekannter Unternehmer und Großinvestor, der mit einem Privatvermögen von geschätzten 44 Milliarden US-Dollar (also umgerechnet ca. 32,7 Milliarden Euro) als drittreichster Mensch der Welt gilt. Weltbekannt wurde Buffett durch seine einzigartige Weitsicht bzgl. seiner Investitionen, wodurch er über 5 Jahrzehnte hinweg eine jährliche Rendite von durchschnittlich 20 % erwirtschaften konnte. Gepaart mit seiner ihm typischen bescheidenen und ironischen Art brachten ihn diese einzigartigen Fähigkeiten und Erfolge den Spitznamen „Orakel von Omaha“ ein. Sympathien erwarb sich Buffett darüber hinaus durch seine sozialen Projekte und seinen bescheidenen Lebensstil. Seine Integrität äußerte sich auch darin, dass er mit seiner Ehefrau Susan von 1952 bis zu ihrem Tod anno 2004 über 5 Jahrzehnte verheiratet gewesen war. Im Frühjahr 2012 machte Buffett die Bekanntgabe, an Prostatakrebs erkrankt zu sein.
Warren Buffetts frühe Jahre: Wie alles begann
Das Phänomen „Warren Buffett“ begann anno 1936 mit einem Sechserpack Coca Cola, welches der damals 6-Jährige kaufte, um die einzelnen Flaschen gewinnbringend zu veräußern. Weitere Projekte dieser Art folgten, bis er 1941 im Unternehmen seines Vaters seine ersten drei Aktien kaufte. Auch in den folgenden Jahren bewies der junge Warren seinen außerordentlichen Unternehmergeist. Es folgten Studien an der Wharton Schule sowie der Universität von Nebraska, bevor er an der an der Columbia Universität in New York auf den Mann traf, der ihn entscheidend prägen sollte. Sein Dozent dort war eben jener Benjamin Graham, der als Vater der Fundamentalanalyse galt. Nach seinem Abschluss mit dem Erwerb des Masters of Economic arbeitete Buffett in der Firma seines Vaters. Während dieser Zeit erlernte er auch die von Dale Carnegie gelehrten Techniken bzgl. Kommunikation und Menschenführung. 1952 ehelichte er seine Susan, mit der er bis zu ihrem Tod 2004 52 Jahre lang verheiratet war. Drei Jahre nach seinem Abschluss in New York nahm er 1954 das Angebot von Benjamin Graham an, in dessen Brokerunternehmen als Analyst für Wertpapiere tätig zu sein. Zwei Jahre darauf gründete Buffett mithilfe von Verwandten und Bekannten mit „Buffett Partnership“ seine erste eigene Kommanditgesellschaft. Dieser Investmentpool sollte fortan so kräftig wachsen, dass in den 14 Jahren bis 1969 durchschnittlich 29,5 % Rendite erwirtschaftet werden konnten. 1969 war für Buffett ein Meilenstein. Getrieben durch die für ihn inakzeptablen Vorgehensweisen an der Wall Street löste Buffet seinen Investmentpool auf und bot seinen Investoren an, ihre Gelder in Anteile von „Berkshire Hathaway“ , das von Buffet anno 1965 erworben worden war, zu tauschen.
Berkshire Hathaway
In den ersten Jahren nach dem Erwerb 1965 diente Berkshire Hathaway als Grundlage für die unterschiedlichsten Investitionen. Relativ schnell wandelte sich das Unternehmen von einer Textilgesellschaft in eine Holding, deren Schwerpunkt im Versicherungsbereich lag, und wurde von Jahr zu Jahr größer. Durch geschickte Beteiligungen und Umstrukturierungen hat sich Berkshire Hathaway unter der Leitung von Warren Buffett zu einem multinationalen Unternehmen entwickelt, welches in über 60 Geschäftsfeldern tätig ist. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf der einen Seite bei passiven Beteiligungen, während die Versicherungsbranche auch heute noch die zweite Hauptader des Konzerns bildet. Buffett hat es indes nie versäumt, Berkshire Hathaway trotz der Größe des Unternehmens so aufzustellen, dass immer wieder Anlageergebnisse, die weit über dem Durchschnitt liegen, erwirtschaftet werden können. In der Unternehmenswelt untypisch sind die Jahreshauptversammlungen von Berkshire Hathaway, die unter den Kapitalisten bereits Kultstatus erreicht haben und als „Woodstock für Kapitalisten“ bezeichnet werden. Der Grund hierfür sind die immer wieder gleichwohl scharfsinnigen wie selbstkritischen Bemerkungen Warren Buffetts während seiner Reden, die er stets mit einer gesunden Prise Humor gewürzt hatte.
Das Orakel von Omaha
Den Spitznamen „das Orakel von Omaha“ erhielt Buffett insbesondere dadurch, dass er über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten stets weitsichtige und extrem profitable Investitionen abwickelte. Gerade im unsicheren Börsengeschäft waren und sind die Entscheidungen von Warren Buffett für viele Anleger ein wertvolles Signal, die eigenen Investitionen in eine ähnliche Richtung zu lenken. Im Laufe der Jahre konnte so eine große Anzahl an Anlegern, die Buffett vertrauten, zu mitunter erheblichen Wohlstand kommen. Immer wieder machte Buffett auch Schlagzahlen durch spektakuläre Investitionen und Aktienkäufe. So kaufte er auch ganze Unternehmen – wie beispielsweise das erfolgreiche Möbelhaus Nebraska Furniture Mart oder das in Not geratene Wall-Street-Haus „Salomon Brothers – und erwarb große Aktienbestände bekannter Unternehmen wie American Express, Coca Cola oder Gillette. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Unternehmern und Investoren bewies Buffett immer wieder, dass er das Kapital wenig aussichtsreicher Unternehmen in vielversprechende Beteiligungen fließen lassen konnte.
Buffetts Wohltätigkeit
Seine vielen sozialen Engagements führten dazu, dass ihm Präsident Obama 2011 die „Presidential Medal of Freedom“ überreichte. Unter anderem war hierfür die Ankündigung, 85 % seines Vermögens an Stiftungen zu verschenken sowie die mit Bill Gates zusammen gegründete Initiative „Giving Pledge“ ausschlaggebend. Giving Pledge liegt die Idee zugrunde, etwas wieder zurückzugeben, und so kündigte Buffett in diesem Zusammenhang an, 99 % seines Vermögens wohltätigen Einrichtungen zu hinterlassen.