Treibhauseffekt Folgen
Wissenschaftler prognostizieren für die kommenden 100 Jahre eine globale Erhöhung der Temperatur zwischen 1,5°C und 4,5°C aufgrund des durch den Menschen verursachten Treibhauseffektes. Dieser wird ernsthafte Konsequenzen für die sensible Balance zwischen der Vegetation, den Weltmeeren und dem Klima haben. Welche Folgen im Einzelnen zu beobachten sein werden und in welchem Ausmaß, hängt von der topographischen Lage des jeweiligen Geländes ab.
Eine der bedeutendsten Auswirkungen des Treibhauseffektes wird die Verschiebung der derzeitigen Klimazonen sein. Die Niederschläge werden in den feuchten Tropen deutlich zunehmen, während sich die subtropischen Trockenzonen sich in Richtung Pol um etwa 200 bis 300 km je Grad Celsius Temperaturerhöhung ausweiten. Dies wird entscheidende Folgen für landwirtschaftlich genutzte Gebiete in Südeuropa und in Teilen der USA, Südamerika sowie China haben.
Des Weiteren werden höhere Geschwindigkeiten des Windes bzw. starke Stürme zu verzeichnen sein, aufgrund einer Zunahme des Luftdruckgefälles durch die in der Troposphäre abgesonderte Kondensationsenergie. Der größere Anteil an Wasserdampf in der erwärmten Luft wird zudem vermehrt zu Stark-Niederschlägen in diversen Klimazonen führen. Doch dies werden nicht die einzigen Wetterextreme sein. Dürrezeiten, Hitze- sowie Kälteperioden werden in Frequenz, Ausmaß und Dauer ansteigen. Diese Tendenz der Zunahme an Variabilität der Wetterbedingungen ist bereits von Klimaforschern in der heutigen Zeit bestätigt worden und wird sich nur noch verstärken.
Folgen für die Landschaft
Der Treibhauseffekt wird auch einschneidende Folgen für die Waldflächen und Gletscher haben. So befürchten Wissenschaftler, dass nach der großräumigen Rodung der Tropenwälder aus Landgewinnungsgründen, nun auch die Wälder der gemäßigten und nördlichen Breiten schwinden werden. Der Grund dafür wird in dem erhöhten Klimastress für die Bäume gesehen, die bereits jetzt durch UV- und Schadstoffeinwirkungen irreparable Schäden erleiden. Ein Aufforsten mit Baumarten, die den vorhergesagten zukünftigen Witterungsbedingungen angepasst wären, ist nur dann eine Option, wenn der Anstieg der Temperatur weniger als 1°C pro Jahrhundert betragen sollte. Neben einem flächenmäßigen Rückgang der Wälder, werden sich auch die Gletscher der Alpen, eine wichtige Wasserreserve für die Alpenregion, deutlich zurückziehen. Als noch schwerwiegender wird jedoch die Abschmelzung der nordpolaren Eisdecke erachtet, die sich in den vergangenen 20 Jahren bereits um etwa 20% verringert hat, aufgrund der veränderten Bedingungen für den bedeutenden Klimafaktor Golfstrom.
Neben dem Abschmelzen der Alpengletscher und der nordpolaren Eisdecken, werden sich auch die antarktischen Eisschilder vermindern. Im Gegensatz zum nordpolaren Eis, welches bei einem Temperaturanstieg rasch schmelzen kann ohne zugleich die Meeresspiegelhöhe signifikant zu beeinflussen, könnte das westantarktische Innlandeis ins Meer abgleiten und so eine starke Meeresspiegelerhöhung verursachen. Länder wie beispielsweise Bangladesh oder Holland, die flach ans Meer abfallen, könnten somit überschwemmt werden bzw. sogar ganz verschwinden.
Aktuelle Situation
Viele von diesen Zukunftsszenarien sind bereits jetzt tendenziell zu spüren. Beispiele dafür sind ein verändertes Standortverhalten diverser Pflanzenarten, eine Zunahme der Korallenbleiche, eine Erhöhung der Jahresdurchschnittstemperaturen in vielen Klimazonen und ein verstärktes Auftreten von extremen Witterungsbedingungen. Welche weiteren Schäden entstehen werden, ist abhängig von dem zukünftigen Umgang mit dem Problem des Treibhauseffektes. Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass die bisherigen negativen Auswirkungen irreversibel sind und eine anthropogene Klimabeeinträchtigung nur noch abzumindern, aber nicht mehr aufzuhalten ist.